Zu Fuß auf 5200m ...
Die Rainbow Mountains sind für mich ein Highlight des Besuchs von Peru. Auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat, so war doch die Wanderung in diese Höhe eine Herausforderung und tolle Erfahrung.
Glücklicherweise ist dieser Spot noch nicht so sehr bekannt.
Unglaublich fand ich, welche körperliche Leistung die Einheimischen vollbringen, in dem sie mit ihren Pferden den Berge mehrfach hoch und runter "rennen", nur um die Touris nach oben zu bringen. Wahnsinn!
Ich verlasse dazu Urubamba und hole Victoria, eine Amerikanerin, die ich im Valle Sagrado de los Incas in Urubamba kennengelernt habe, in Cusco ab. Gleichzeitig kann ich meine Sachen bei ihr im Hostal lassen und nur das Wichtigste mitnehmen.
Die Fahrt nach Pitumarca verläuft ganz okay, auch wenn es etwas frisch ist. Endlich im Dorf angekommen, wird es spannend. Die Unterkunftsuche verläuft unproblematisch – wir erhalten ein großes Zimmer mit 3 guten Betten. Als wir den Besitzer nach Abendessen fragen, muss er verneinen, da seine Frau wohl krank im Bett liegt. Zuerst finden wir das noch schade – als wir dann aber einen Blick in den Stall werfen, passt es doch ganz gut. Hier gibt es wohl eine Meerschweinchen-Zucht und die kleinen Viecher landen dann am Abend auf dem Teller. Diesmal zum Glück nicht.
Pitumarca
Ein Rundgang durch das Dorf wird zum Erlebnis. Bisher gibt es dort kaum Touristen – die meisten kommen aus Cusco angefahren und machen nicht Halt im Dorf. Wir sind wohl die einzigen Gringos und werden ständig angelacht – keine Ahnung warum – phasenweise werden wir auch auf Quechua angesprochen. Die Verständigung mit spanisch gestaltet sich schwierig. Dennoch kommt es zu einer „Freundschaft“ mit einem Pisco (Schnaps) -Liebhaber, der alles Mögliche wissen will.
Um 19 Uhr gibt es im ganzen Dorf nichts mehr zu essen – alle Lokalitäten haben geschlossen. Eine Dose Thunfisch muss also zur Vorbereitung für den Aufstieg auf 5200m Höhe ausreichen!
Ab in die Höhe
Am nächsten Morgen geht es früh los – auf der Straße erwischen wir eine Mitfahrgelegenheit zum Einstieg zu den Rainbow Mountains. Dafür geht es gut 30km – Fahrzeit ca. 1 Stunde – durch ein wunderschönes Tal und eine Schlucht bis auf 4400m.
Für den Aufstieg von 4400m auf 5200m bei einer Strecke von ca. 8 km benötigen wir laut den Einheimischen ca. 2 Stunden – sie sollten damit Recht behalten. Einige „Faule“ lassen sich per Pferd bis auf 5000m bringen – dann müssen aber auch sie den letzten Anstieg zu Fuß bewältigen.
Der Weg ist teilweise steil, aber grundsätzlich sehr gut zu laufen. Immer wieder müssen wir jedoch den schnellen Pferden – angetrieben durch ihre Besitzer, die in Sandalen in dieser Kälte herumlaufen – Platz machen.
Wir kommen dem „Gipfel“ näher – und die Wolken ziehen herein. Erst wird es neblig, dann hagelt es.
Auf 5000m angekommen, wird aus dem Hagel SCHNEE!!! Umdrehen ist keine Option – wir sind so weit gekommen, also geht es auch noch den letzten Anstieg hoch, auch wenn schon klar ist: diese wundervollen Farben werden wir heute nicht zu sehen bekommen.
Leider.
Mit Coca-Blättern ausgestattet und im Mund habe ich den kompletten Aufstieg ohne Probleme bewältigt. Keine Kopfschmerzen, keine nennenswerten Atemprobleme. Ich bin begeistert, auch wenn mir der erstrebte Ausblick verwehrt bleibt.
Nach ein paar Minuten im grauenhaften Wetter beginnt dann der rutschige Abstieg. Erst auf 4700m bessert sich das Wetter wieder.
Der Ausflug zu den Rainbow Mountains, die noch gar nicht so bekannt sind, hat es mal wieder gezeigt: die Natur macht, was sie will. Trotz allem war es eine tolle Erfahrung und interessant zu sehen, welchen Einfluss die Höhe auf die Leistungsfähigkeit einiger Menschen hat.[:]
puh…eine ganz schöne anstrengung…aber schön…was die natur so alles zu bieten hat…hab noch nie was davon gesehen..fantastisch..ruh dich gut aus,(ohne koka)