[:de]Karibik, Autopanne und Motorrad-Verkauf[:]

[:de]Interview bei Valle (on tour)[:]

15/02/2018 Comments (8) Blog

[:de]Lima => Santiago de Chile => Westerwald[:]

[:de]Spätestens nach meiner Rückkehr vom Urlaub in der Karibik nach Lima reifte die Entscheidung, das Motorrad vor Ort zu verkaufen oder zum Rücktransport nach Valparaiso (Chile) zu fahren.
Es fand sich ein Interessent, der mich sogar bei sich in seiner Wohnung wohnen ließ, doch die bürokratischen Hürden schreckten ihn ab. Der von mir hinzugezogenen Notar meldete sich trotz Zusage nicht – somit wurde aus dem Deal nichts und ich beschloss, die gut 3400km zu fahren.

Wie geht´s weiter?

Ach ja - ich muss erstmal Ankommen.

Die Honda CRF250L werde ich zum Kauf ausschreiben, sobald sie aus Chile eintrifft.

Dann wäre ein Job ganz hilfreich - und alles weitere wird sich schon ergeben.

Es ist ja wie auf einer Tour: es geht immer weiter!

 

Tag 1 (600km)
Ich verließ Lima recht spät. Ich verabschiedete mich noch von Phil, der vermutlich bald zum Ehrenbürger des Hitchhikers Hostals ernannt wird – dann ging es raus aus der Stadt Richtung Süden. Nach langer Zeit mal wieder eine andere Himmelsrichtung.
Den Weg bis Ica kannte ich bereits. Es war warm – sehr warm, als ich die Sand-Wüste von Ica nach Nazca durchfuhr. Auch wenn viele diese Eintönigkeit nicht mögen – mir gefällt es dort. Mit der Zeit ist es erstaunlich, wie sehr das Auge auf grün (z.B. ein Baum) oder auch andere Farben reagiert.

Camping direkt am Meer

Nach knapp 600km erreichte ich einen kleinen Campingplatz direkt am Meer. Herrlich, endlich mal wieder im Zelt zu übernachten. Die Wellen waren mal wieder so laut, dass an schlafen kaum zu denken war.

Mächtige Wellen …

 

Es war laut …

 

Tag 2 (600 km)
Nun ging es weiter Richtung chilenischer Grenze. Die peruanische Küste / Wüste zeigte sich von einer schönen Seite. Tolle Strände, tolle Straßen … es machte Spaß.
Grenznah suchte ich mir einen Platz direkt am Strand (Los Palos). Der Sand war weich – ich sah ein bisschen Grün und wollte dort mein Zelt aufbauen und das Motorrad abstellen. Soweit der Plan. Ich fuhr durch den Sand und die Honda grub sich immer tiefer in den Sand ein – bis ich absteigen konnte und Hilfe benötigte. Ein halber Meter hat auf das rettende grüne Ufer gefehlt … Dann folgte eine ruhige Nacht.

Viel hat nicht auf das rettende Grün gefehlt …

 

Sonnenuntergang am Meer

 

Tag 3 (620km)
Nach dem Beladen der Honda ging es zur peruanisch-chilenischen Grenze. Die Ausreise war kein Problem – und für die Einreise nach Chile wurde mal wieder mein komplettes Gepäck (bei gut 35 Grad) kontrolliert. Das hieß: alles abladen und zur Röntgenmaschine schleppen. Meine Avocado habe ich geopfert, dafür konnte ich andere Habseligkeiten im TRINKrucksack unbehelligt mit nach Chile einführen. Insgesamt dauert der Aufenthalt an der Grenze ca. 1 Stunde – das lief doch richtig gut.
In Arica „kaufte“ ich erstmal ein paar chilenische Pesos – dann ging es wieder ab in die Wüste.
Und auf dem Weg dahin war sofort klar: ja, du bist wieder in Chile. Hier nimmt man ganz anders am Straßenverkehr teil. Während für mich in Peru völlig unklar war, warum es überhaupt Verkehrsschilder gibt und die Einhaltung von Verkehrsregeln (sofern es denn welche gibt) niemanden interessiert, so fährt man in Chile doch sehr mittel-europäisch. Bei durchgezogener Linie wird nicht überholt, beim Überholverbot auch nicht … Völlig neue Welt nach über 2 Monaten Überlebenskampf auf peruanischen Straßen.
Bis Iquique war es recht langweilig, dennoch auch schön. War es in der peruanischen Wüste nur gut 30 Grad warm, so wurde es jetzt richtig heiß. 40 Grad aufwärts!!!
Bis Antofagasta schaffte ich es natürlich nicht, doch fand ich in Tocopilla eine kleine Herberge und hatte dadurch noch einige Kilometer an der Küste gefahren und gönnte mir zum Abendessen Ceviche. Hierzu muss ich leider festhalten: Ceviche in Peru hat doch eine deutlich höhere Qualität als in Chile.

Ceviche in Chile

 

Tag 4 (800km)
Tocopilla verließ ich recht früh am Tag. Es ging eine ganze Weile der Küste entlang. Antofagasta gefiel mir ja schon auf dem Weg nach Norden nicht – ich ließ die Stadt, wie vieles, links liegen und fuhr einfach weiter Richtung Süden.

Blick auf´s Meer

Es ging wieder etwas ins Hinterland. Die Temperaturen stiegen, hügelig und windig wurde es zusätzlich! Bis Copiapo spulte ich 800km ab – gut, dass meine CRF250L mit einer richtig guten Sitzbank ausgestattet ist und der Allerwerteste keinerlei Probleme mit den vielen Stunden im Sattel hat. Eine merkwürdig teure Stadt … Aber egal – für eine Nacht passte es.

 

Tag 5 (780 km)
Ich war bereits viel weiter gekommen, als ich anfangs dachte und so nahm ich mir vor, nun die letzten knapp 800km bis Valparaiso durchzufahren. Mit diesem Ziel vor Augen verlief der Tag recht entspannt.
Das Motorrad hätte ich gerne noch am Abend bei der Spedition abgegeben, doch dafür war ich zu spät vor Ort. Also suchte ich mir in Valparaiso ein Hostal. Mein Weg dorthin führte mich jedoch an Vina del Mar vorbei und ich entschloss mich, Rainer noch „Adios“ zu sagen. Außerdem war bei ihm auch noch mein Originaltank. Rainer lud mich spontan für eine Nacht zu sich ein und wir tauschten uns mal wieder aus. Danke, Rainer!

 

Abgabe der Honda
Am Vorabend hatte ich schon alles zusammengepackt – und auch ein Flugticket gebucht, so dass ich recht früh am Speditionsterminal ankam und die Honda zur Verschiffung übergab. Für die Vollmacht musste ich dann leider nochmal mit dem Bus in die Stadt fahren – 10 Minuten später – ging es dann aber schon wieder mit dem Bus zum Busterminal, um nach Santiago zu fahren.

Die Honda ist für den Transport bereit

 

Santiago, Toronto
In Santiago traf ich noch „alte“ Bekannte (Kevin und Matthias) aus Lima und verbrachte dort einen ruhigen Abend. Die letzten Tage hinterließen Spuren.
Dann ging es zum Flughafen. Bei der Buchung des Tickets mit Air Canada über Toronto wurde ich nicht auf ein Visum für Kanada hingewiesen. Somit war natürlich ein Checkin nicht möglich. Per Computer musste ich das Visum noch schnell online beantragen und kaufen – nach gut einer Stunde Wartezeit war hat dann auch das Checkin geklappt und ich saß im Flieger nach Kanada.

Toronto, Canada – i´m coming!

Die Vorfreude auf Toronto war recht groß, da ich dort einen 12-Stunden Aufenthalt hatte. Die Niagara-Fälle warteten!
Bereits im Flieger begrub ich diese Idee aber: -9 Grad!!! Das musste nicht sein – von gut 40 Grad auf MINUS 9 … Da blieb ich doch lieber bei Schneetreiben am Airport.
Die Maschine musste noch enteist und vom vielen Schnee befreit werden, dann ging es in gut 7 Stunden nach Frankfurt, wo ich freudig erwartet wurde 😉

Enteisen in Toronto

 

So, das war es dann erstmal mit Südamerika – aber, ich habe ja noch einiges auf diesem wunderbaren Kontinent ausgelassen und wie schon Paulchen Panther sagte: Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!

 

Jetzt heißt es für mich erstmal, in meiner neuen Heimat anzukommen …[:]

8 Responses to [:de]Lima => Santiago de Chile => Westerwald[:]

  1. Birgit sagt:

    Hallo lieber Thomas ich hoffe du bist inzwischen wieder gut in der Heimat angekommen und fühlst dich wohl. Ich habe deinen Blog immer mit großem Interesse verfolgt bin schon gespannt wie es bei Dir weitergeht

    • Tom sagt:

      Hallo Birgit,
      sorry, dass ich jetzt erst antworte.

      Ja, ich bin in meiner neuen Heimat gut angekommen – es wurde mir auch sehr leicht gemacht 😉

      PS: Klar geht es weiter ……..

      Viele Grüße nach Wien

  2. Björn sagt:

    Welcome home! Vieleicht sieht man sich ja, früher als erwartet, noch mal on road…

  3. Stefan Roth sagt:

    Hi Tom – happy welcome und danke, dass du uns „mitnahmst“ / auf dem laufenden gehalten hast mit deine zahlreichen blogs. Freue mich auf baldiges wiedersehen. Un abrozo

  4. Nicki sagt:

    Ein gelingendes Ankommen in der neuen Heimat und alles Gute für die Zukunft!

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