[:de]Bandscheibe, Schrauben und Brenner[:nl]Hernia, schroeven en brander[:en]Hernia, bolts and...

Perito Moreno !!! Video

16/02/2017 Comments (4) Blog

Fin del Mundo / Torres del Paine

[:de]

Endlich wieder ein paar Neuigkeiten aus Südamerika!!!

 

Die letzten Tagen in Chile verlaufen positiv: wir erhalten diverse Ersatzteile für unseren Brenner und Tom’s Motorrad.

Endlich funktioniert der Brenner, wie gewünscht – Kochen macht nun wieder Spass. Tom’s neues Kettenrad wird montiert, ein Ölwechsel steht bei Lobke noch auf dem Plan, dann geht’s wieder nach Argentinien.

Chile verlassen wir über den gleichen Weg, den wir gekommen sind … und müssen gut eine Stunde an der Grenze in der Hitze für die Abwicklung warten. Aber: es ist schön, wieder Motorrad fahren zu können!

Danach machen wir uns direkt auf den Weg nach El Bolson. Dort verbringen wir ein paar Tage bei Klaus und Claudia (die jedoch kurzfristig verreisen musste) und geniessen das tolle Wetter.

Im Anschluss landen wir im kleinen Perito Moreno. Wir campen dort auf dem städtischen Campingplatz. Die Fahrt auf der „40“ hat uns müde gemacht – der Wind hat zugenommen.

Früh am nächsten Morgen – für uns mitten in der Nacht – wird leider der Rasen auf dem Campingplatz gemäht. Aber nein, nicht mit einem Rasenmäher, sondern mit so einem Kanten-Trimmer (keine Ahnung, wie so ein Teil heisst). Die 2 Arbeiter müssen jeden Zentimeter des Grundstücks ablaufen und mähen. Und wir mitten drin.

Verärgert und noch müde bauen wir das Zelt ab und reisen weiter.

Auf der Ruta 40 halten bei einer kleinen Pinkelpause zwei Kolumbianer an – Vater und Sohn sind auf dem Weg von Ushuaia nach Hause. Sie reisen mit nur einem Motorrad und einem Zelt – nicht schlecht! Nach ein paar Minuten verabschieden wir uns – weiter geht’s Richtung Süden – immer nur nach Süden!

Nach einem Wildcamping – es wird inzwischen ein bisschen kälter und noch windiger beim Fahren – treffen wir am späteren Nachmittag dann leicht angefröstelt in Gobernador Gregores ein. Die Unterkunft ist nicht gerade toll und der Preis aus iOverlander scheint auch nicht zu stimmen, aber es ist warm. Wir besorgen uns einen neuen Ersatzkanister, da unser Bolivien-Modell inzwischen tropft.

Essen im Zelt

Wir erfahren, dass die 72 vor uns liegenden Schotter-Kilometer wegen Regen und Wind selbst für Motorräder gesperrt sind. Also entscheiden wir uns für eine „Umleitung“ über die Ruta 3 (bekannt als eine der windigsten Strassen Südamerikas).

Kurz vor Rio Gallegos erwartet uns dann noch ein Treffen der besonderen Art: Vom Strassenrand fahren gerade 3 Motorräder weg, als Tom Jaime (Freund aus der Schweiz) als einen von ihnen erkennt. Unglaublich, dass wir uns hier treffen. Die 3 wollten ebenfalls eigentlich das Schotterstück fahren, wurden aber nicht durchgelassen. Tja, und dann gibt es halt nur noch diesen Weg Richtung Norden.

Der kurze Stopp am Fahrbahnrand verläuft ein wenig kurz – die 3 scheinen in Eile zu sein. Wir wünschen weiter gute Fahrt und tanken in Rio Gallegos auf.

Nun geschieht für uns wieder etwas Unerwartetes. Es ist fast WINDSTILL auf der Ruta 3!!! Unglaublich.

 

Rio Grande

An der Grenze zu Chile – hier werden uns 3 Kartoffeln, eine halbe Zitrone und unser Knoblauch abgenommen (darf nicht eingeführt werden), unsere Karotten konnten wir reinschmuggeln – lernen wir ein südafrikanischen Paar kennen, das für einen Fernsehsender eine Dokumentation ihrer Reise rund um Südamerika festhält. Wir nehmen zusammen die Fähre nach Feuerland, trennen uns dann uns landen nach 60km Highspeed-Schotter und dem erneuten Grenzübergang nach Argentinien bei Graciela in Rio Grande.

Graciela bietet Camping (2-3 Plätze im Garten) und Hostal (auf ihrer Ausziehcouch) an. Gleicher Preis für beides – es ist kalt – wir wählen mal die Couch! Okay, der Nachbarhund wurde von seinen Besitzer für ein paar Tage alleine gelassen und bellt die ganze Nacht. Tatsächlich die ganze Nacht! Zudem gibt der Gefrierschrank in diesem 2 Zimmerhaus (und wir schlafen natürlich direkt daneben) unglaubliche Geräusche nachts von sich – letztendlich wissen wir nicht, ob wir wegen dem Gefrierschrank, der dauer-bellenden Hund oder der durchgelegenen Couch kaum geschlafen haben.

Graciela verlässt das Haus am frühen Morgen, um ihr behindertes Kind zu besuchen. Wir können noch etwas ruhen, dann machen wir uns bei Dauerregen an ein paar notwendige Online-Arbeiten. Die beiden Südafrikaner kontaktieren und – wir geben die Koordinaten durch und nur wenig später erhalten wir „Besuch“ und die beiden ziehen ebenfalls bei Graciela ein (Übernachtung auf dem Fussboden, da es nur eine Couch gibt).

Ushuaia

Fin del Mundo

Am nächsten Tag (der Hund hat nicht so laut gebellt) nehmen wir die 220km bis Ushuaia in Angriff. Es ist zwar ein wenig frisch, aber nicht kalt – auch der Wind ist nicht so schlimm. Und dann ist es so weit – nach über 4 Monaten und gut 14.000km sind wir in Ushuaia, am „Ende der Welt“ eingetroffen!!! Wir suchen uns eine Unterkunft mit tollem Überblick über die Stadt, da es regnen soll. Als diese gefunden und bezogen ist, kommt die Sonne raus.

Ein toller Moment

Mittlerweile ist es 17 Uhr und wir wollen noch in den Nationalpark fahren. Am Eingang müssen wir Eintritt zahlen und erfahren, dass wir damit auch 2 Tage kostenlos im Park campen können – hätten wir das mal gewusst! Am späten Abend beginnt es dann tatsächlich zu regnen und wir sind selbst nicht so sehr verärgert, dass wir nicht im Park übernachten. Dort zu campen hätte uns sehr gefallen.

Ushuaia selbst finden wir wenig spannend – am nächsten Morgen machen wir uns dann nach dem obligatorischen Foto vom Ende der Welt – wer weiss, wo der Anfang ist????? – auf den Weg zur Estancia Harberton (gut 85km entfernt). Die Anfahrt ist toll und führt uns über gut 50km Schotter und zum kleinen Fischerdorf Almanza. Sehr idyllisch und abgelegen essen wir dort ein paar Empanadas mariscos zu Mittag, dann geht’s weiter zur Estancia.

Dort melden wir uns offiziell an und können uns dann einen Platz auf den 3 zur Verfügung stehenden Campingplätzen (irgendwie sind wir überall alleine) aussuchen. Wir werden am Rio Varela fündig und bauen das Zelt direkt am Wasser auf – es ist ein wunderschöner Platz, ein wenig windgeschützt. Wildpferde kommen kurz schauen, wer da angekommen ist, dann sind wir alleine.

Wir erkunden ein wenig die Gegend zu Fuss, sammeln etwas Feuerholz, welches wir dann aber wegen dem Wind und Regen am Abend doch nicht nutzen. Plötzlich gibt es ein donnerndes Geräusch, welches immer näher kommt. Wir springen raus aus dem Zelt und sehen, wie ca. 20 Pferde an uns vorbei durch das Wasser rennen, auf dem anderen Seite raus aus dem Fluss und verschwinden!

Leider soll es nun weiterhin regnen, so dass wir uns schon nach viel zu kurzer Zeit von der Estancia verabschieden und unseren Weg Richtung NORDEN angehen. Wohin soll es nun gehen? Tom ist ein wenig rat- und ziellos.

Am 27-06-2012 stand er zur Mittagszeit am Nordkap und nahm sich vor, ans Ende der Welt nach Ushuaia zu fahren – 4 1/2 Jahre später war er nun dort – wohin geht es jetzt bei unserer Tour durch Südamerika? Vielleicht machen wir uns nun auf den Weg zum Anfang der Welt …? Die grobe Richtung ist jedenfalls vorgegeben – wir fahren Richtung Norden, Richtung Kolumbien. Mal schauen, ob es auch weiter nach Alaska geht – es sind ja nur 17.848km ……….

Wir haben den Schotter verlassen und treffen an einem Aussichtspunkt eine Gruppe von Motoaventura – ja, die Welt ist hier unten doch so klein. Mittagessen auf einem Parkplatz einer Tankstelle – dann geht’s weiter …

 

Asado-Fest

Ein Asador

Nun geht es zurück Richtung Rio Grande – wir wollen nun aber nicht wieder dort bleiben, sondern 80km quer rüber nach Chile fahren, da wir vom grössten patagonischen Asado-Fest erfahren haben. Also ist unser Ziel Porvenir.Dazu führt uns die Ruta „B“ etliche windige Kilometer nach Westen. Es ist eine anstrengende Fahrt, die durch eine schnelle, unkomplizierte Grenzabwicklung (nur ca. 5000 Personen pro Jahr / keine Taschen-Kontrolle) am Lago Blanco endet. Dort bauen wir unser Zelt etwas abseits vom See und versteckt unter Bäumen windgeschützt auf und lernen 2 holländische Brüder kennen, die auf Tour sind. So kann Lobke auch mal ihre holländisch-Kenntnisse auffrischen 😉

So sieht Vorfreude aus …

Am nächsten Tag folgt dann eine der anstrengendsten Fahrten, die wir bisher absolvierten. Grober Schotter, ab und zu ein wenig Regen und das alles bei wirklich heftigem Wind auf gut 200km. Die viel zu teuren Pinguin-Besichtungsorte haben wir links liegen lassen. Am Abend treffen wir müde und ausgekühlt in Porvenir ein. Die Unterkunftsuche (Camping scheidet wegen dem Wind aus) gestaltet sich wegen des Asado-Fest schwierig und wir landen in einem recht teuren Hotel.

Das Asado-Spektakel war dann die Mühen wert. Ca. 4000 Besucher kamen und 133 Lämmer (und ja, wir haben unterwegs vom dem Theater rund um „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ in Limburg gehört) wurden an 30 Ständen gegrillt, bewertet und verzehrt. Wir kauften uns 2 Portionen von unterschiedlichen Anbietern und wurden so satt, dass wir abends nichts mehr essen mussten/konnten.

Bis zur Fähre nach Punta Arenas haben wir nur 5km – dort treffen wir auf eine Gruppe von Deutschen, die mit einem Touranbieter unterwegs sind. Wir gegen gemeinsam auf die 2 stündige Überfahrt und tauschen uns aus. Lobke kommt ins Gespräch mit zwei älteren holländischen Freundinnen, die sich ein Auto gemietet haben und damit Argentinien/Chile für 4 Wochen bereisen – wir treffen die beiden später wieder.

 

Torres del Paine

Wieder an Land angekommen, tanken wir voll und fahren noch nach Puerto Natales, wo wir das Eco-Camping von Sami und Christian suchen – und irgendwann auch finden. Schilder gibt es nicht, vom Camping hat auch noch niemand etwas gehört – aber, es gibt es. Irgendwo geht es einfach den kleinen Hügel hoch – dann kommt Sami. Die beiden sind „Aussteiger“, die plastiklos und im Sinne der Natur leben wollen. Wir hatten eine tolle Aussicht, interessante Gespräche, mussten feststellen, dass die beiden Ideen haben, die wir auch gut finden – aber an der Umsetzung und Konsequenz hapert es noch etwas. Ein Camping ist der Ort am Hang nicht – zudem viel zu windig. Wir bauten das Zelt am Morgen um 6:30 Uhr ab und reisen weiter zum Torres del Paine National Park.

Für uns war klar, dass wir gerne in den Park wollen (zumal auch Erika und Tom so sehr davon schwärmten), aber das Wetter war nicht gerade toll. Viel Wind und es sollte Regen geben.

Als wir uns dem Park näherten, entschieden wir uns spontan: okay, wir fahren rein!
Am Eingang angekommen, winkte Tom den Damen zu, diese winkten freundlich zurück und schwups, waren wir im Park!!!

Die Ausmasse sind immens (2420 Quadratkilometer, fast 3000m hohe Berge, Gletscher). Normalerweise muss man für einen Campingplatz vorher reservieren – was wir nicht gemacht hatten. Da wir nicht wussten, ob wir die Eintrittskarte für die Buchung vor Ort brauchen, waren wir nicht sicher, ob wir überhaupt im Park bleiben können.

Alles kein Problem – die nichtvorhandene Eintrittskarte wollte niemand sehen und so suchten wir uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf die tollen Berge auf einem offiziellen Campingplatz. Der Wind liess glücklicherweise nach, so dass auch die weitere Fahrt durch den Park am nächsten Tag bei noch gutem Wetter fantastisch war.

Aus dem Torres del Paine Nationalpark geht es nun weiter zu nächsten Attraktion: dem Perito Moreno Gletscher bei El Calafate. Da Tom ein neues Ritzel und eine neue Kette benötigt, sind wir nun auf der Suche, damit wir dann auch in ein paar Tagen weiterreisen können.

El Calafate begrüsst uns leicht regnerisch und mit einem 2 Wochen dauernden Festival. Die Ersatzteilsuche ist in Argentinien nicht so einfach und braucht viel Zeit. Inzwischen regnet es immer mehr und wir sind noch nicht viel weiter gekommen. Zumindest eine Kette ist schon gefunden …

[:]

4 Responses to Fin del Mundo / Torres del Paine

  1. Enio sagt:

    I took this photo on the plate at the end of Route 3!!
    it was a honor!!
    I wrote the website of you on the moto sticker so I could follow
    Congratulations on the trip and the blog.

  2. André Brand sagt:

    Hammer, eure Reiseberichte sind wirklich lesenswert – bin echt neidisch! Geniesst weiterhin dieses tolle Projekt, und ich hoffe tatsächlich mal, dass sich der MS8 noch lange hinzieht (Insider für Tom, falls er sich noch an so alte Zeiten erinnert :-))

    • Tom sagt:

      Hallo André,
      wow – das ist ja eine Überraschung, dass sich mal ein ehemaliger Kollege mit einem so tollen Kommentar meldet!!! Ganz herzlichen Dank dafür. Hoffe, bei dir ist alles gut …

      MS8: Tja, das ist so eine Sache …Ich denke, wir sind hier schon lange bei MS30 oder MS40 angekommen – zuletzt Ushuaia, jetzt Perito Moreno Gletscher, dann Fitz Roy … und, und, und …
      Du siehst, ein absolvierter oder auch mal verpasster MS8 ist kein Problem. Es geht ja immer weiter 😉

      Ganz liebe Grüsse in die Schweiz

Schreibe einen Kommentar

4/1qjTLmJT9lh863YkQUrKu_csxNanbxnQz3_QosZJQLA
%d Bloggern gefällt das: