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14/11/2017 Comments (3) Blog

[:de]Uyuni und die Lagunenroute[:]

[:de]Nachdem es ja mit der Ausreise aus San Pedro, um die Lagunenroute zu fahren, nicht so klappte, habe ich mich in Uyuni entschieden, eine Tour zu buchen.

Tag 1
Auf zu neuen Ufern, so war das Motto dabei für mich. 3 Tage sollten es werden auf dem Salar de Uyuni und der Lagunenroute. Ein französisches Paar, eine Tschechien mit ihrem Engländer, und ein alleinreisenderaAlleinreisender, ein Fußballstadien-verrückter Österreicher und ich machten es sich im Jeep vomn Fahrer „Big Mike“ bequem – so gut das eben ging.

Natürlich hatte ich einige Teile der Tour schon im letzten Jahr gesehen – diesmal jedoch aus einer ganz anderen Sicht – ich fand es interessant.

Die Eisenbahnlinie

 

Die alten Züge verrotten vor sich hin …

 

Die Tour begann am Cementerio de Trenes – dem Eisenbahnfriedhof.

Im Anschluss ging es zum kleinen Salzdorf Colchani – im Dorf gibt es einen kleinen touristischen Markt, der eine große Bedeutung für mich haben sollte. Im vergangenen Jahr hatte ich mir in Uyuni einen tollen Hut gegönnt, den ich dann jedoch leider später in Villa Traful (Argentinien) verloren habe. Und genau nach diesem Hut habe ich in Uyuni natürlich wieder Ausschau gehalten. Extra suchte ich das Geschäft auf, in dem ich den Sonnenschutz gekauft hatte – trotz Foto von mir und dem Hut, welches ich der Verkäuferin zeigte: den Hut gab es nicht mehr. Vermutlich in jedem Geschäft in Uyuni war ich gewesen – alle wollten mir die tollsten Hüte verkaufen – aber MEIN Hut war nicht dabei.

Und jetzt kommt Colchani ins Spiel. Auf dem überteuerten Touri-Markt sah ich ihn an einem Stand – mein Hut. Ich musste ein bisschen feilschen, dann war er mir und eigentlich hatte sich die Tour schon dort für mich gelohnt!

Im Dorf selbst wird demr gewonnenen Salz noch Job beigefügt , dann wird es abgepackt (per Augenmaß 250g Packungen),. Erst dann geht es in den Verkauf. Scheinbar ist derdas Salzpreis aktuell recht niedrig, was die Handarbeit nicht angenehmer macht.

Das DAKAR-Monument

Nach dem Dorfbesuch ging es dann raus auf den Salzsee. Für mich war es ein ganz besonderes Gefühl – auf Salz mit dem Motorrad zu fahren war anfangs ungewohnt, fast unheimlich. Jetzt, mit 5 weiteren Touris (tja, ist ja so gewesen) und einem Auto war es so entspannt!. Es ging zum Dakar- Monument, wo natürlich die obligatorischen Fotos gemacht wurden.
Dann ging es weiter raus – in die Weite des Salars. Big Mike hielt irgendwo im nirgendwo an. Was jetzt? Fotos, was sonst? „Wofür seid ihr denn hier“ – fragte er lachend.? Wohlwissend um die heftige Sonneneinstrahlung und die Reflektionen auf dem Salzsee, hatte ich mich vorher mit Lichtschutzfaktor 60 eingecremt! Und das war gut, denn die Foto-Session dauerte sicher gut eine Stunde.
Big Mike gab alles, und machte interessante Fotos und gab Anweisungen wie ein Fotograf.

Jump!

Im Anschluss fuhren wir zur Isla Incahuasi – der Kakteen-Insel in der Mitte des Sees. Atemberaubend, wie diese hunderte Jahre alten Kakteen auf dieser kleinen Insel überleben. Zum Sonnenuntergang zog ein heftiger Wind auf – das kam mir so bekannt vor – so dass alle Touri-Gruppen mit den Jeeps das Weite suchten.

Sonnenuntergang auf dem Salar de Uyuni

Ein letztes Bild vom Sonnenuntergang, dann ging es zur ersten Unterkunft. Uns erwartete für bolivianische Verhältnisse eine Luxus-Unterkunft. Mit dem österreichischen Fußball-Verrückten teilte ich mir ein spärlich eingerichtetes Zimmer, doch das Bett gilt es, hervorzuheben. Ich vermute, nie mehr in Bolivien auf so einer guten Matratze übernachten zu können – das war klasse!
Zuvor gab es noch ein ganz anständiges Abendessen – dann ging es ins Bett, denn um 6:30 Uhr stand das Frühstück auf dem Plan. „Urlaub“ hatte ich mir anders vorgestellt!

 

Tag 2
Am frühen Morgen ging es los. Es ging Richtung chilenische Grenze, Richtung Ollague. Die Schotterstraßen gingen in Sandwege über – jetzt weiß ich, was die beiden Australier meinten, die ich in Ollague an der Grenze getroffen hatte. Die beiden hatten die sehr bescheidene Straße nach Uyuni genommen, während ich den recht guten Weg über Alota und San Cristobal nahm. Wir hielten auf einer Hochebene an – rund um uns herum 8-10 Vulkane – das war sehr ergreifend. Das muss man mal gesehen haben!
An der Grenzen drehten wir ab und fuhren die Straße, die ich beim Eintritt nach Bolivien ebenfalls fuhr. Ein krasser Unterschied – so eine Straße mit dem Motorrad und Jeep zu fahren. Im Auto ist das alles so entspannt und man fährt durch die Natur. Auf dem Motorrad bin ich mitten drin – Wahnsinn!

Spannende Offroad-Passage

Vor Alota ging es dann rechts ab – es wird steinig, hügelig und wackelig. Aber auch das war im Auto tiefenentspannt! Nicht anspruchslos, aber doch besteht ja auf dem Motorrad immer die Gefahr eines Sturzes. Im Auto spürt man davon nur sehr wenig.
Die erste Laguna kommt – wunderschön – die Flamingos lassen sich nicht stören. Es geht weiter zur nächsten Lagune, die nicht minderschön daherkommt.

Lagune mit unendlich vielen Flamingos und einem Vulkan im Hintergrund

Zur Mittagspause erreichen wir eine Lagune, die mich einfach nur fasziniert. Tausende an Flamingos tummeln sich an der großen Lagune. Schmecken Flamingos eigentlich? Naja – wir bekommen jedenfalls Hühnchen zum Mittagessen gereicht. Die Hitze auf über 4000m ist enorm, doch der immer leicht wehende Wind relativiert die Temperaturen.

Wir verlassen die Mittagessen-Lagune und erreichen schon nach kurzer staubiger Zeit die Laguna Honda, die mir ebenfalls sehr gut gefällt – hier könnte man auch Campen. Wobei es Nachtsnachts doch sicherlich recht frisch werden könnte.
Nun folgte der härteste Teil der Strecke – der Weg zur wohl bekanntesten Lagune – der Laguna Colorada.

Die Piste hat ca. 2km Breite. Etliche Kilometer geht es auf es dieser Breite vorwärts. Für Motorradfahrer wahrlich kein Spaß, doch im Jeep so relaxt – ich komme mir schon komisch vor. Was im Auto nicht anstrengend ist, wäre auf dem Motorrad in dieser Höhe sicher machbar – aber auch körperlich eine Herausforderung. Schade, dass ich jetzt in diesem Auto sitze!

Arbol de Piedras

Wir passieren eine Felsenansammlung, in der sich recht zutrauliche „große“ hamsterähnliche Wesen ihren Lebensraum suchten. Kurz vor „Feierabend“ kommen wir noch am Arbol de Piedras vorbei – eine interessante Steinsformation.

 

 

 

 

Und dann kommt sie, die Laguna Colorada. Salz rund um den See, Flamingos am Rand und dann diese unglaubliche Farbe: Rot – das Wasser erscheint rot. Im anstehenden Sonnenuntergang ist das schon ein tolles Farbenspiel.

Die faszinierende Laguna Colorada

Wir müssen noch Eintritt in diesen Teil des Nationalparks zahlen, dann geht es zu einer anderen Art der Unterkunft. War es am Tag zuvor noch unglaublich gut und bequem, so übernachten wir diesmal in einer sehr spärlichen Unterkunft. Strom gibt es nur bis 21 Uhr, es ist kalt – sehr kalt, und insgesamt sehr rudimentär ausgestattet. Thomas, der Österreicher besorgt sich in der Nähe – wir übernachten auf gut 4500m Höhe – noch das eine oder andere Bier, während ich versuche, Schlaf zu finden. Und genau das fällt mir in der Höhe nicht leicht.

Früh gehen die meisten zu Bett. Unsere kurze Fahrt raus aus diesem Mini-Dorf, um die Sterne anzuschauen, machte wenig Sinn. Bei Vollmond ist es viel zu hell!

 

Tag 3
Früh, und zwar ganz früh – was hab ich nur für eine Tour gebucht – geht es raus aus dem komischen, harten Bett. Um 4:30 Uhr geht es schon los! Still und leise sitzen wir beim Frühstück, bevor wir zum Geyser fahren.

Aguas Calientes mit viel zu vielen Menschen

Dieses Naturschauspiel ist ja ganz sicher interessant, aber zu dieser Uhrzeit ist mit mir nicht viel anzufangen und das Ganze geht doch ein wenig an mir vorbei.
Eine gute Stunde später treffen wir bei den heißen Quellen ein. Badehose an und rein in das warme Wasser. Ja, aber ganz sicher nicht mit mir. Ich genieße den Sonnenaufgang und fotografiere lieber die Vögel und Flamingos, welche sich auf über 4500m auf die ersten Sonnenstrahlen freuen. Am Rand des Sees ist das Eis zentimeterdick – so kalt ist es hier oben. Keiner aus unserer Gruppe kann sich für so einen heißen Pool erwärmen – nur Big Mike, der sich relativ schnell in jede Touristin verliebt und ihr seine Telefonnummer gibt, hüpft kurz in das warme Nass.

Kurz vor der bolivianischen Grenze, wo der Übergabepunkt für die Weiterreise nach San Pedro de Atacama ist, erreichen wir noch die Laguna Verde und Blanca – zwei wundervoll erscheinende Laguna direkt am Fuße des Vulkans Licancabur.
Dann heißt es Abschiednehmen von den anderen Teilnehmer, die ihre Tour auf der chilenischen Seite fortsetzen. Ich fahre von nun an mit Big Mike alleine zurück nach Uyuni.

Laguna Verde mit dem Vulkan Licancabur

 

Laguna Blanca

Die Rückfahrt ist geprägt von einem Englisch-Kurs – auf Grundlage von diverser Radio-Musik – für Big Mike. Er fragt ständig, was gesungen wird. Dabei bin ich in meiner Gedankenwelt unterwegs – doch er reißt mich immer wieder raus. Wie soll ich englische Texte ins Spanische übersetzen? Ich kenne doch die Worte gar nicht. Mehr oder weniger gut scheint es mir zu gelingen – jedenfalls haben wir viel Spaß.
Eine Sehenswürdigkeit steht nach dem Mittagessen noch an. Irgendwelche toten Steine (so etwas ist einfach nix für mich) muss er mir noch zeigen – dann geht es zurück nach Uyuni.

Tote Steine

Ein toller Ausflug geht zu Ende – ich hole mein Motorrad ab und fahre wieder zur gleichen Unterkunft, in der ich schon vor der Tour übernachtete.
Die vielen tollen Lagunen halte ich für sehenswert – ob das tatsächlich mit dem Motorrad sein muss? Ich weiß es nicht. Mit dem Bike ist es eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Mit dem Jeep habe ich ganz sicher viel mehr gesehen, weil ich mich nicht auf die Strecke und Unwägbarkeiten konzentrieren muss. Beides hat seine Berechtigung!

Auf zu neuen Abenteuern – ab nach Sucre![:]

3 Responses to [:de]Uyuni und die Lagunenroute[:]

  1. muva sagt:

    wow..sehr schön…die eindrücke vergisst du doch niemals

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