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Reisebericht Australien 05-12-08 – 02-01-09

Wie alles begann … (die Vorgeschichte)

m 28-11-08, meinem letzten Arbeitstag für das Jahr 2008, hab ich mich nach Büroschluss direkt auf den Weg nach Deutschland gemacht. Tagsdrauf bin ich dann für 2 Tage nach Nordhessen zu Heike, Marco, Mara und Felix gefahren.

Irgendwann fragte mich Heike, was ich denn die nächsten Wochen vorhabe und ich sagte ihr, dass ich gerne tauchen möchte.
Sie meinte daraufhin nur, ich könne doch auch nach Australien fliegen und dort bei ihrer Freundin Sharon übernachten … Naja, von mir aus.
Montag und Dienstag hab mich dann noch in Limburg herumgetrieben und einige Leute getroffen, bevor ich dann Mittwoch morgen (Schneechaos auf der A3 zwischen Limburg und Wiesbadener Kreuz => 2 Stunden Anfahrt zum Flughafen) für einen Kurztrip nach München geflogen bin. Am Abend ging es dann auch leider schon wieder zurück.

Am Abend erhielt ich dann von meinem „Untermieter“ Matthias eine Email, in der er mir mitteilte, dass ihm langsam kalt werde in der Schweiz. Hintergrund: es gibt eine gemeinsame, zentrale Heizung … und die hatte ich abgestellt (wusste ja, dass ich eine Weile nicht da sein werde) und nicht daran gedacht, dass auch Matthias daran hängt!
Naja, was blieb mir anderes übrig, als tagsdrauf nach Zürich zu fliegen, mit der Bahn nach Bern und dann weiter nach Oberscherli zu fahren? Tja, hab die Heizung dann angestellt und mir für den Abend den Kamin angemacht. Von Heike bekam ich inzwischen eine Mail, dass sie bei Sharon wegen Übernachtungen nachgefragt habe und ich gerne nach Sydney kommen kann. Hm, am Freitag ging es dann wieder zurück nach Deutschland und direkt in die Lufthansa Reisestelle. Schliesslich brauchte ich ja noch die Tickets.
Ein kurzes Telefonat mit Marco (und Heike) musste ich dann doch noch führen … wollte ja schliesslich wissen, zu wem ich da fliege 🙂
Freitag Mittag hab ich mir dann noch schnell einen Asus Eee PC per Overnight-Express Lieferung bestellt und Samstag hab ich es immerhin noch geschafft, mir einen Stadtführer für Sydney zu besorgen.

Die Vorbereitung auf die Zeitumstellung verlief nahezu reibungslos, da der Samstagabend doch erst am Sonntagmorgen um 6:00 Uhr endete 😉
… und dann weiterging … (Abflug und Ankunft)
Der Abflug war für 22:50 Uhr geplant … Kurz vor 21:00 Uhr war ich schon am Flughafen. Hierbei hat sich wieder mal herausgestellt, dass man nie zu früh am Airport sein kann.
Eine derart spontane, unvorbereitete Reise auf die andere Seite der Erde beinhaltet doch auch immer, dass man etwas vergisst bzw. nicht bedenkt oder weiss.
Ich hatte mich ja noch nie wirklich damit auseinander gesetzt, nach Australien zu fliegen. Woher sollte ich also wissen, dass man ein Visum benötigt, welches man vorher beantragen muss? Selbst für die USA kann man so ein Teil im Flieger ausfüllen.

Tja, beim Check-in machte man mich darauf aufmerksam und verwies min an Document Sevices … die waren um diese Uhrzeit jedoch schon lange nicht mehr erreichbar. Beim Bundesgrenzschutz machte man mir den Vorschlag, den Flug zu annulieren, mir einen Tag später das Visum zu besorgen und dann erst zu fliegen. Nee, nicht mit mir. Ich wollte es irgendwie anders versuchen. Hätte mich ja sonst wieder vom Airport abholen lassen müssen … und und und.

Also begab ich mich zu Gate und fragte, ob man mir dort weiterhelfen kann. Ich hab’s nicht wirklich anders erwartet, aber die Dame am Gate war doch sehr verwundert. Mit einiger Überzeugungskraft konnte ich sie dazu bewegen, ein e-Visum (elektronisches Visum) online zu beantragen. Puh, war wirklich nicht einfach.
Als ich dann auch noch einen Platz in der Business bekam, war immerhin klar, dass ich nach Bangkok komme.
Aufgrund der Unruhen und der unklaren Situation rund um den Flughafen in Bangkok, war ja überhaupt nicht klar, ob ich von dort nach Sydney weiterkomme. Im ersten Moment war mir das aber auch egal. Dann würde ich halt erst mal ein paar Tage in Bangkok bleiben.

Übrigens: e-Visum heisst scheinbar so, weil man selbst davon überhaupt nichts mitbekommt. Angeblich würden meine Daten nach Bangkok übertragen …

Bangkok

In Bangkok angekommen, musste ich mein Gepäck abholen und dann bei der Thai einchecken. Am Thai-Counter verlief zunächst auch alles ohne Probleme. Ich bekam sogar schon einen Sitzplatz, was darauf schliessen liess, dass die Maschine nicht gerade ausbebucht war. Prima.
Beim Blick auf das Ticket bekam ich kurz einen Schock: Reihe 69!!! Hallo, die Reihe mag ja durchaus schön sein, der Sitzplatz vielleicht auch, aber die Business Class ist doch meistens vorne. Ich bat die Dame, doch nochmal auf das Ticket zu schauen und schwups, hatte ich doch einen Platz viel weiter vorne. Blindfisch.

Gut, ich bin dann mit dem Ticket los und fast schon durch die Passkontrolle, da viel mir doch noch das Thema e-Visum ein. Ich wusste nicht, ob irgendwelche Daten auch in Bangkok angekommen sind. Also bin ich wieder zurück zum Check-inn … dort erhielt ich einen 2-zeiligen Ausdruck als Bestätigung, dass ich nach Australien einreisen darf.
Hm, am Gate stand dann noch ein australischer Herr, der sich meinen Reisepass (hurra, den hatte ich diesmal dabei => kleiner Insider) etwas genauer ansah … natürlich war damit alles in Ordnung.

Gut, ich bestieg also die Thai-Maschine und setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz in der Business. Keine Ahnung, wie viele Business-Reihen es gab, jedenfalls hatte ich eine komplette Reihe für mich – gerade mal 6 Business-Passengers hatte es.

Der Flug verlief ruhig, ich habe viel geschlafen, denn die Filmauswahl war eher bescheiden – jedoch gut, im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte.

Sydney I

Ausgeschlafen kam ich in Sydney an, holte mein Gepäck ab und machte mich auf den Weg zu den Zügen. Ich kaufte mir ein Ticket für den Zug bis Circular Quai und die Fähre nach Manly.

Ferry_2_Manly
Die Zugfahrt dauerte nicht lange … Am Circular Quai versuchte ich dann, Sharon zu erreichen, damit sie mich an der Fähre in Manly abholt. Tja, wenn sie denn auch abgehoben hätte. Scheinbar war sie nicht zu Hause. Was, wenn sie einen Unfall hatte, sie kurzfristig verhindert ist … komische Gedanken, aber ich wusste ja nichts von ihr. Gut, die Telefonnummer und die Adresse. Na gut, ich bin dann mal mit der Fähre nach Manly gefahren … übrigens liegt Circular Quai in der Mitte zwischen dem Opera-House und der Harbour Bridge. Zwei Hauptattraktionen habe ich also schon gesehen 🙂
In Manly angekommen, traf mich fast der Schlag: direkt an der Fährstation gibt’s einen ALDI.
Und McDonald. Was wiederum in Sydney ausgesprochen gut ist, denn man hat dort kostenlosen WLAN-Zugang. Also hab ich nochmal schnell mit meinem iTouch die Mails geprüft und vor allem Sharon’s Telefonnummer. Horst, den ich natürlich auch noch besuchen wollte und dessen Adresse ich bis dahin noch nicht hatte, schrieb mir seine Kontaktdaten.

Harbour_Bridge

Ich kaufte mir dann eine Telefonkarte und versuchte nochmals, Sharon anzurufen. Tja, 15 Minuten später hat sie mich dann abgeholt … das war schon etwas beruhigend.

Wir fuhren nach Dee Why Beach in Sharon’s Wohnung und gingen dann für ein Stündchen mal zum Strand … sind ja auch nur 2 Minuten von ihr (barfuss, natürlich).

In den folgenden Tagen hab ich mich dann teilweise alleine durch Sydney gekämpft (2x, jeweils mehr als 6 Stunden, nur zu Fuss) und habe mich ein wenig an folgenden Stellen unmgeschaut: Opera-House, Harbour Bridge, Hyde-Park, George-Street, Chinatown, Darling Harbour, Kings Cross, Sydney Tower). Alles ziemlich klasse.

Ich fragte mich, warum Heike mir das antut und mich nach Sydney „schickt“?
Gönnt sie mir Australien?
Will sie mich „loswerden“ (bitte nicht falsch verstehen)?
Will sie vielleicht noch eine Anlaufstelle in Australien?

=> keine Ahnung, aber Aussie-Land, das hat schon was.

Glücklicherweise hab ich es dann doch auch mal geschafft, Horst (inkl. Family) nach vielen Jahren wieder zu treffen. Horst holte mich bei Sharon ab und ich blieb dort über Nacht. Tagsdrauf wollte ich nach Alice Springs fliegen und dann ein paar Tage auf Outback-Trip gehen.
Vor, während und nach des BBQ ging es viel um alten Giessener Zeiten … was vor allem daran lag, dass Hanna und Maren (Horst: ihr seid ja soooo cool!) ihre Kommentare abgaben 🙂

Gegen 6:00 Uhr am nächsten Morgen machte ich mich also auf den Weg zum Bus (mit Gepäck für ca. 2 Wochen), um in die Stadt und dann zum Flughafen zu kommen. Am Flughafen angekommen, stellte sich heraus, dass das mit den Tickets für Qantas nicht ganz so laufen sollte, wie ich es mir gewünscht hatte. Es gibt halt keine Möglichkeit, ein LH-Ticket am Flughafen zu kaufen.
Gut, es hat mich ja auch nicht wirklich gewundert. Also machte ich mich auf den Weg zu Sharon zurück, stellte meine Sachen dort ab und machte mich auf den Weg nach Sydney (per Bus), um im LH-Büro Tickets zu besorgen.
Das Büro war schnell gefunden (auch wenn kein Schild am Haus angebracht ist (selbst in der Eingangshalle nicht). Als ich der „Kollegin“ mein Anliegen näher brachte, meinte sie, dass sie keine Tickets für Inlandflüge ausstelle. Zu wenig Manpower und zu viele Umbuchungen wegen der Bangkok-Problematik. Es kostete mich gut eine Stunde, bis ich Tickets für Qantas in der Hand hielt. Dann sollte es von Sydney nach Alice Springs, weiter nach Cairns und zurück nach Sydney gehen. Wenn Plätze frei sind.

Am Nachmittag hatte sich dann das Wetter, entsprechend meiner Stimmung (wobei ich fast durchgehend ein Dauergrinsen aufgesetzt hatte => ich war doch wirklich in Australien), derart verbessert, dass ich auf den Sydney Tower (höchstes Gebäude Sydney’s) hoch bin.

Wiederum einen Tag später bin ich dann wiederum sehr früh am Morgen mit dem Bus in die Stadt und dann an den Domestic-Airport gefahren. Einen Sitzplatz erhielt ich sofort … es ging also nach Alice Springs.

Outback

Schon lange bevor man in Alice Springs (Kommt das Lied: „Who the fuck is Alice“? von hier? Man könnte es meinen, denn hier ist nix los … und leider sieht man ganz viele angetrunkene Aboriginies) aus dem Flieger steigt, weiss man, dass man in Outback ist. Die schöne, rote Erde ist schon lange vorher zu sehen.
Bei 45 Grad (gemessen), gefühlt waren es weit über 50, ging es dann mit einem Bustransfer irgendwohin nach Alice Springs. Am ersten Backpackers Hostel bin ich dann ausgestiegen und hab auch ein Bett ergattern können. Irgendwie ist das auch alles überhaupt kein Problem … die Aussies sowie die Backpackers sind recht locker drauf und man lernt relativ schnell Leute kennen (nur oberflächlich: wo kommst du her, wo willst du hin, wie lange bist du schon unterwegs, wie lange bleibst du noch?). Aber okay.
Ich buchte dann recht spontan (hatte ich eigentlich irgendetwas geplant?) eine 3-Tagestour zum Uluru (Ayers Rock), Kings Canyon und Kata Tjuta (The Olgas => ganz genial).
Am Abend war ich auf Erkundungstour in Alice Springs und habe Känguruh gegessen (schmeckt so ähnlich wie Pferd).

Am_Uluru

Um 5:45 Uhr wurde ich nach einer anstrengenden Nacht (das mit dem Schlafen hat wegen der Hitze und des Geräuschpegels im Bedroom nicht so richtig gut geklappt) ins Outback. Der Guide Mark war echt cool … und weitere 21 Teilnehmer machten sich auf den Weg zum Kings Canyon (ca. 400km).
Kings Canyon bei um die 45 Grad ist hart, aber auch richtig klasse. 3 Liter Wasser in 3 Stunden … anders geht’s nicht.

KingsCanyon

Die Nacht auf einem, nennen wir es mal Campingplatz, war nicht ohne … Outdoor-Camping ohne Zelt, dafür mit Tier …
Jeder bekam einen Swag (das ist eine Matratze, die in eine wasserdichte „Verpackung“ eingehüllt ist) und einen Schlafsack (mit dem man eigentlich in dem Swag verschwinden sollte). Es war definitiv zu warm, um mit dem Schlafsack im Swag zu schlafen. Andererseits war es im Schlafsack selbst schon viel zu warm … Die meisten sind aber im Schlafsack geblieben, aus Respekt vor den evtl. herumlaufenden kleinen Tierchen.

Outback
Der Sternenhimmel im Outback ist sicherlich unschlagbar genial. 10-15 Sternschnuppen zu sehen war überhaupt kein Problem und schön.
In der Nacht hat es dann tatsächlich 7 Regentropfen geregnet.

Am nächsten Morgen ging es dann zu den Olgas … sensationell schöne Berge in einer tollen Landschaft. Die Farben rot und grün waren unglaublich schön. Bei Rundgang hoppelte doch plötzlich ein Känguruh an mir vorbei … einfach cool.
Am Abend ging es dann zum Uluru (Sonnenuntergang) … Klasse, auch wenn sich viele Touristen um die Aussichtsplattformen tummeln. Ein Frau fiel vom Dach eines Buses und musste mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus abtransportiert werden.

Die nächste Nacht war natürlich wieder oben ohne (also ohne Zelt) gebucht.
Um 4:30 Uhr weckte Mark die Truppe und es ging wieder zum Uluru, diesmal zum Sonnenaufgang und anschliessender Umrundung zu Fuss. Ich bin jedoch nur die Hälfte der Strecke gelaufen, da es für mich nur Sinn machte, den Uluru als Ganzes aus der Ferne zu sehen …

uluru

Anschliessend ging es dann wieder die Weite Streck zurück nach Alice Springs.

Ich blieb dort noch eine Nacht, dann machte ich mich mit 3 Tour-Teilnehmern (Steve, Julia, Verena) auf den Weg nach Cairns.

Cairns, Tauchen und Weihnachten

Tja, ich hatte natürlich auch für Cairns keine Übernachtung gebucht, warum auch? In Steve’s (Engländer => 30 Bier im Outback in 2 Tagen) Backpacker Hostel (Calypso-Inn) war jedenfalls noch in einem 6-Bedroom (wir waren darin nur zu zweit) Platz und es stellte sich auch als eine sehr schöne Unterkunft heraus.
In Cairns steigt man aus dem Flieger, die Brille beschlägt und ein Gefühl lässt einen nicht mehr los: ich muss duschen!!! Keine Ahnung, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, aber es ist eher eine Luftnassheit.
Den nächsten Tag verbrachte ich damit, eine Stelle in Cairns zu finden, an der ein wenig Wind geht … gibt’s nicht. 5 Liter am Tag zu trinken (ich spreche hier von nicht-alkoholischen Getränken), war normal.
Vom Backpacker Hostel aus buchte ich dann für den nächsten Tag einen 3-Tagestrip zum Great Barrier Reef inkl. Advanced Open Water Diver Course. Tja, warum nicht das Angenehme mit de Nützlichen verbinden.
Die ProDive-Tour war super. Die Dive-Guides waren okay, die Briefings gut … die Truppe ebenfalls. Einzig die Kabinen (2er Belegung) bereitete mir grosse Bedenken. Scheisse (sorry), waren die eng und klein. Ich hatte schon Probleme, mich ins das kleine Bett zu legen.
Kaum an Board, informierte uns der Kapitän darüber, dass es zu Beginn etwas wackelig werden könne. Jo, und damit ging’s auch gleich richtig los. Nach gut einer Stunde versammelten wir uns zu viert im hinteren unteren Bereich des Bootes … Die ersten begannen, sich zu übergeben. Allein bei dem Gedanken daran setzt sich schon der Würgreiz durch … Aber genug davon … Aus Solidarität hat sich mein Magen dann ganz spontan entschlossen, seinen Inhalt dem Beiboot zu widmen. Und dass, kurz bevor wir an unserem ersten Tauchspot ankamen. Naja, mir ging es danach besser, dennoch war mir beim ersten Tauchgang etwas mulmig zumute.
Ich hatte dennoch ein gutes Gefühl, trank noch viel Wasser und machte den Tauchgang mit. Zum Glück.
Nach insgesamt 4 Tauchgängen am ersten Tag (tja, die Tage begannen meistens SEHR früh) hat es dann mit dem Schlafen auch ganz gut geklappt. Weitere 4 Tauchgänge am 2. und 3 Dives standen am letzten Tag auf dem Plan.
Unter Wasser gab es recht viel zu sehen: Immer wieder Haie, Schildkröten, riesige Bumphead Parrotfishes, angriffslustige (bzw. Nest verteidigende) Drückerfische, Nemos und vieles mehr.

Am Ende kamen wir am 24-12 leider wieder an Land an. Hm, es war also Weihnachten. Nicht für mich.
Überall lief Weihnachtsmusik, alle liefen mit Weihnachtsmützen durch die Stadt … Am Abend trafen wir uns mit einem Grossteil der Tauchtruppe und den Guides, um das eine oder andere Getränk in der einer und anderen Location zu uns zu nehmen. Es war ein langer Tag, an dessen Ende ein verdammt langer Weg zurück zum Hostel anstand. Zumindest war er länger und umständlicher von mir gegangen, als er eigentlich ist. Hm, dazu kam auch noch der Ansatz eines Überfalls, doch da glücklicherweise die Polizei in unmittelbarer Nähe Streife lief, blieb das Ganze ohne weitere Folgen. Naja, ist halt doch gut, wenn man schnelle Füsse hat.

Für die Aussies ist ja der Morgen am 25-12 der Tag der Geschenke und somit wichtiger, als für Deutsche. Viele Geschäfte haben geschlossen und auch bei Qantas erreicht man telefonisch niemanden. Ich hatte ein Listing für den Rückflug nach Sydney um 12:00 Uhr, wollte aber eigentlich noch gerne in Cairns bleiben. Da die Flüge zum Wochenende hin aber bereits ausgebucht waren, hab ich mich entschieden, doch schon nach SYD zu fliegen. Einzig problematisch für mich war dabei die Tatsache, dass ich meinen letzten Tauchgang nur 24:15 Stunden vor dem Abflug beendet hatte.

Sydney II

Ich bin jedenfalls gut in SYD angekommen, hab mich dann wieder mit der Fähre nach Manly begeben und bin mit dem Bus nach DY Beach gefahren.

Sharon war auch schon wieder zu Hause (sie war bei ihren Eltern gewesen) …

Am nächsten Tag war „chillax“ angesagt … Sharon hat sich dann nach Queensland verabschiedet und ich war somit alleine in DY.
Also hab ich mich mit dem Bus mal wieder auf den Weg nach Sydney gemacht und habe mir dort das Aquarium (macht für Taucher überhaupt keinen Sinn) und Sydney Wildlife (interessant) angeschaut. Hierfür hatte ich bereits eine Eintrittskarte gekauft, als ich den Sydney Tower besichtigte. Da die Karte jedoch niemand mehr kontrollierte, hab ich sie kurzer Hand zu einem guten Preis vor dem Aquarium verkauft und bin von dem Erlös ins IMAX (The wilde Ocean => naja, muss man nicht sehen).
Am Abend hab ich es mir dann noch am DY Beach gemütlich gemacht.

So langsam nahte dann tatsächlich der Abschied. Also musste ich noch zu Horst (und Family) und meine Sachen, die ich beim ersten Besuch dort gelassen habe, abholen. Vorher wollte ich mir aber unbedingt noch den Taronga Zoo anschauen.
Manchmal ist es dann doch praktisch, wenn viele Japaner unterwegs sind. Am Eingang für Gruppen konnte ich mich glücklicherweise einer japanischen Gruppe anschliessen und mir somit die 40$ Eintritt ersparen. Recht schnell hat sich herausgestellt, dass der Weg über die Japaner ganz sinnvoll war – der Taronga Zoo konnte mir keine Freude abgewinnen … Viel zu eng, aber sicherlich schön, angelegt, waren doch viel zu viele Menschen im Zoo => an konnte meinen, mehr Menschen als Tiere 🙁
Ich habe nach einen schnellen Durchgang ebenso schnell die Segel gestrichen und mich auf den Weg nach Lane Cove gemacht.
Eigentlich wollte Horst mich unterwegs aufsammeln/abholen, doch da ich ja schon mal in Lane Cove war und der Wiedererkennungseffekt recht hoch war, bin ich dann unendlich viele Kilometer zu Fam. Giesler gelaufen (auf ein paar Kilometer mehr oder weniger in Australien kam es ja schliesslich auch nicht mehr an). Ich blieb über Nacht und am nächsten Morgen fuhr ich mit Horst zu Sharon, um dort meine Sachen zu packen. Dann ging’s Richtung Stadt, um dort meine Koffer in einem Locker wegzuschliessen.
Hm, immerhin war ich dort so früh, dass ich auch noch einen Platz bekam. Allerdings dachte ich, ich müsste meine Sachen nochmal kaufen … na gut, was sollte ich machen, konnte den Koffer ja nicht den ganzen Tag an Silvester mit mir herum schleppen. Shit happens – immer mal wieder.

Silvester in Sydney

Mehr als ein Erlebnis war dann der letzte Tag des Jahres 2008 => Silvester.

Jahreswechsel

Hier herrscht Ausnahmezustand in Sydney. Die Harbour Bridge wird schon zur Mittagszeit geschlossen … dann kommt man nicht mehr so einfach in oder aus der Stadt. Menschen mit unglaublich vielen Getränken machen sich sehr früh auf den Weg zum Opera-House oder dem Botanischen Garten. An diese Orten darf kein Alkohol mitgebracht werden … es gibt etliche Kontrollen. Besonders viel bringen die jedoch nicht unbedingt – es wird nicht geprüft, was sich z.B. in einer Cola-Flasche befindet … und dort ist selten „nur“ Cola.

Naja, ich habe mich erst ein wenig umgesehen und da es noch sehr früh war, wollte ich noch ein kleines Nickerchen machen. Dazu suchte ich mir ein Stückchen grüne Wiese (davon gibt’s in Sydney recht viel) und Schatten. Schlafen ging gar nicht, weil … zu viele Menschen waren unterwegs und hoppla, sassen 4 Franzosen mit Wein um mich herum. Es gesellten sich plötzlich noch einige Flaschen Bier hinzu und mittags im 15:00 Uhr brauchte ich wirklich eine Auszeit.
Gegen Abend bin ich dann Richtung Circular Quay und habe dort recht nahe der Harbour Bridge einen guten Platz finden können. Tja, nur wer hält es denn schon von 18:00 – 0:00 Uhr in einem abgesperrten Bereich aus, ohne mal die Toilette aufzusuchen. Ich nicht … aber gut, habe hinterher wieder einen Platz gefunden. Sämtliche Asiaten hingegen scheinen wirkliche Wunder der Menschheit zu sein. Keine Ahnung, wie die es schaffen, soooo lange … naja, lassen wir das.

Gegen 21:00 Uhr startet das erste Feuerwerk, welches für die jüngeren Besucher gedacht ist … Nach 10 Minunten ist es vorbei und alle freuen sich 🙂
Und dann heisst es: warten bis Mitternacht … Keine Musik, keine Unterhaltung, nix.

0:00 Uhr in Sydney

Silvester

Über die Dauer eines Feuerwerks lässt sich sicher streiten, aber die Aussies sind so begeisterungsfähig, wenn es um’s Feuerwerk geht … unglaublich. Ansonsten kann ich nur sagen: Wow, das war gut.

Anschliessend löst sich die Menschenmasse recht gut auf und auf den Strassen geht die Party erst richtig los. In irgendeinen solchen Menschenstrudel bin ich dann auch geraten … Gegen 2:30 Uhr konnte ich mich sozusagen befreien und auf den Weg zu meinem Gepäck machen.

Sensationell, was sich auf dem Weg dorthin abgespielt hat. Unmengen an Dreck, Flaschen und Dosen lagen überall herum. Ich hätte nicht gedacht, dass man mal auf der George Street von unterhalb des Circular Quay bis zu Chinatown komplett auf der Strasse gehen kann – ein Auto hätte auch definitiv keinen Platz gefunden.

Wer recht schnell so etwas wie einen Würgreiz bekommt, der sollte nicht an einem solchen Tag bei McDoof zur Toilette gehen – das war wirklich Körperverletzung.

Gegen 4:00 Uhr habe ich dann mein Gepäck abgeholt. An der Bahn musste ich noch bis 5:15 Uhr warten, bis die Bahn zum International Airport kam.

Jetzt galt es, zu hoffen, einen Sitzplatz nach Bangkok zu bekommen.

Rückflug

Dank der Mithilfe durch Clemens (DANKE !!!) konnte ich schon vorab über das Internet die entsprechenden Listings für die Rückflüge durchführen. Für jedes Listing (jetzt kommt ein wenig Airliner Know-how) erhält man einen Amadeus-Code. Unglücklicherweise bietet das System an, mehrere Listings auf einen Code durchzuführen. Warum unglücklicherweise? Weil die Thai dies nicht akzeptiert und alle getätigten Listings ohne Information an den Kunden (also mich) löscht. Tja, und da stand ich nun, die ganze Business-Klasse war leer und für mich war kein Essen vorbestellt. Grundsätzlich nicht so tragisch, da ich ja sowieso nur schlafen wollte (der Tag war immerhin ca. 27 Stunden lang gewesen). Ohne bestelltes Essen gibt’s jedenfalls auch keinen Sitzplatz.
Dumm, jedenfalls für mich. Da ich aber unbedingt nach Bangkok wollte, hab ich dann den angebotenen Sitz in der Eco angenommen. So schlecht ist das bei der Thai ja auch nicht.

Damit ich nach dem 9-stündigen Flug für den Anschluss nach Frankfurt nicht das gleiche Theater wieder mitmachen musste, hat man in Sydney ein Listing für mich durchgeführt (Aussage: von 40 Plätzen sind noch 24 frei).

Mit diesem Wissen (ich hatte das Listing sogar schriftlich), bin ich dann, nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, zum Lufthansa Schalter und habe mir das Ticket besorgt, dann ging es zum Checkin.
Ich stehe also beim Checkin und frage vorsichtig nach, ob ich denn einchecken kann und wie es mit der Verfügbarkeit der Sitzplätze aussieht. „Fully Booked“ sagt doch der unnette Mensch am Schalter. Ich dachte, ich höre nicht recht … 24 Business-Seats in 9 Stunden komplett verkauft? Naja, das konnte ich nicht so ganz glauben. Nach ca. 15 Minuten wurde mir dann gesagt, dass das mit dem Listing okay geht und ich doch bitte gegen 19:00 Uhr zum Checkin zurück kommen solle.
Komisch, erst fully booked, dann geht es klar?!

Naja, ich hatte insgesamt 10 Stunden Aufenthalt in Bangkok und hab dann noch im Internet gesurft, etwas gegessen (thailändisch ist einfach klasse) und mir abschliessend noch eine Fuss-Massage gegönnt.

Zurück am Thai-Schalter um 19:00 Uhr, erhielt ich tatsächlich 5 Stunden vor Abflug einen Sitzplatz in der Business. Letztendlich auch kein Wunder, waren doch nur 10 Plätze besetzt.

Dieser Umstand brachte die Besatzung in Arbeitszwang. Kaum war ein Glas ausgetrunken, wurde schon neu eingeschenkt. Den Herrschaften, die durchaus sehr nett und zuvorkommend waren, war einfach langweilig.

Aber gut. Ein paar Stunden Schlaf konnte ich immerhin geniessen, dann bin ich tatsächlich in der Kälte Deutschlands gelandet.
Mit dem ICE gings dann nach Limburg und ich fror weiter.

Nach einem Tag hab ich dann meine Sachen gepackt und bin wieder in die schweizer Heimat gefahren. Unglaublich, aber hier war es noch kälter … MINUS 10 Grad. Unglaublich, dass Menschen bei diesen Temperaturen überhaupt denken und leben können => das denkt man zumindest, wenn man aus 30 Grad plus kommt.

Fazit

Mein Lieblingsfoto:

Opera-House

Die Fliegerei hat sensationell geklappt. Abgesehen von den gelöschten Listings verlief einfach „alles“ extrem problemlos und gut. Nie hätte ich erwartet, dass ich auf dem Hinflug direkt von Bangkok nach Sydney mitkomme (Ende November/Anfang Dezember wurde der Flughafen in Bangkok noch bestreikt).

Heike bin ich sehr dankbar, dass sie mich nach Australien „geschickt“ hat.

Australien war viel mehr als klasse – einzigartig – und ich war sicher nicht das letzte Mal dort.

Leider konnte ich hier nur einen kurzen Einblick in das Erlebte geben … Viele Eindrücke sind aber einfach nur unbeschreibbar. Diese Erfahrung muss mal selbst machen.

Ich mache sie wieder und freue mich auf das nächste Mal.

Tom

 

2008 Australien
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Reisebericht Australien 05-12-08 – 02-01-09

Wie alles begann … (die Vorgeschichte)

Am 28-11-08, meinem letzten Arbeitstag für das Jahr 2008, hab ich mich nach Büroschluss direkt auf den Weg nach Deutschland gemacht. Tagsdrauf bin ich dann für 2 Tage nach Nordhessen zu Heike, Marco, Mara und Felix gefahren.
Irgendwann fragte mich Heike, was ich denn die nächsten Wochen vorhabe und ich sagte ihr, dass ich gerne tauchen möchte.
Sie meinte daraufhin nur, ich könne doch auch nach Australien fliegen und dort bei ihrer Freundin Sharon übernachten … Naja, von mir aus.
Montag und Dienstag hab mich dann noch in Limburg herumgetrieben und einige Leute getroffen, bevor ich dann Mittwoch morgen (Schneechaos auf der A3 zwischen Limburg und Wiesbadener Kreuz => 2 Stunden Anfahrt zum Flughafen) für einen Kurztrip nach München geflogen bin. Am Abend ging es dann auch leider schon wieder zurück.

Am Abend erhielt ich dann von meinem „Untermieter“ Matthias eine Email, in der er mir mitteilte, dass ihm langsam kalt werde in der Schweiz. Hintergrund: es gibt eine gemeinsame, zentrale Heizung … und die hatte ich abgestellt (wusste ja, dass ich eine Weile nicht da sein werde) und nicht daran gedacht, dass auch Matthias daran hängt!
Naja, was blieb mir anderes übrig, als tagsdrauf nach Zürich zu fliegen, mit der Bahn nach Bern und dann weiter nach Oberscherli zu fahren? Tja, hab die Heizung dann angestellt und mir für den Abend den Kamin angemacht. Von Heike bekam ich inzwischen eine Mail, dass sie bei Sharon wegen Übernachtungen nachgefragt habe und ich gerne nach Sydney kommen kann. Hm, am Freitag ging es dann wieder zurück nach Deutschland und direkt in die Lufthansa Reisestelle. Schliesslich brauchte ich ja noch die Tickets.
Ein kurzes Telefonat mit Marco (und Heike) musste ich dann doch noch führen … wollte ja schliesslich wissen, zu wem ich da fliege 🙂
Freitag Mittag hab ich mir dann noch schnell einen Asus Eee PC per Overnight-Express Lieferung bestellt und Samstag hab ich es immerhin noch geschafft, mir einen Stadtführer für Sydney zu besorgen.

Die Vorbereitung auf die Zeitumstellung verlief nahezu reibungslos, da der Samstagabend doch erst am Sonntagmorgen um 6:00 Uhr endete 😉
… und dann weiterging … (Abflug und Ankunft)
Der Abflug war für 22:50 Uhr geplant … Kurz vor 21:00 Uhr war ich schon am Flughafen. Hierbei hat sich wieder mal herausgestellt, dass man nie zu früh am Airport sein kann.
Eine derart spontane, unvorbereitete Reise auf die andere Seite der Erde beinhaltet doch auch immer, dass man etwas vergisst bzw. nicht bedenkt oder weiss.
Ich hatte mich ja noch nie wirklich damit auseinander gesetzt, nach Australien zu fliegen. Woher sollte ich also wissen, dass man ein Visum benötigt, welches man vorher beantragen muss? Selbst für die USA kann man so ein Teil im Flieger ausfüllen.

Tja, beim Check-in machte man mich darauf aufmerksam und verwies min an Document Sevices … die waren um diese Uhrzeit jedoch schon lange nicht mehr erreichbar. Beim Bundesgrenzschutz machte man mir den Vorschlag, den Flug zu annulieren, mir einen Tag später das Visum zu besorgen und dann erst zu fliegen. Nee, nicht mit mir. Ich wollte es irgendwie anders versuchen. Hätte mich ja sonst wieder vom Airport abholen lassen müssen … und und und.

Also begab ich mich zu Gate und fragte, ob man mir dort weiterhelfen kann. Ich hab’s nicht wirklich anders erwartet, aber die Dame am Gate war doch sehr verwundert. Mit einiger Überzeugungskraft konnte ich sie dazu bewegen, ein e-Visum (elektronisches Visum) online zu beantragen. Puh, war wirklich nicht einfach.
Als ich dann auch noch einen Platz in der Business bekam, war immerhin klar, dass ich nach Bangkok komme.
Aufgrund der Unruhen und der unklaren Situation rund um den Flughafen in Bangkok, war ja überhaupt nicht klar, ob ich von dort nach Sydney weiterkomme. Im ersten Moment war mir das aber auch egal. Dann würde ich halt erst mal ein paar Tage in Bangkok bleiben.

Übrigens: e-Visum heisst scheinbar so, weil man selbst davon überhaupt nichts mitbekommt. Angeblich würden meine Daten nach Bangkok übertragen …

Bangkok

In Bangkok angekommen, musste ich mein Gepäck abholen und dann bei der Thai einchecken. Am Thai-Counter verlief zunächst auch alles ohne Probleme. Ich bekam sogar schon einen Sitzplatz, was darauf schliessen liess, dass die Maschine nicht gerade ausbebucht war. Prima.
Beim Blick auf das Ticket bekam ich kurz einen Schock: Reihe 69!!! Hallo, die Reihe mag ja durchaus schön sein, der Sitzplatz vielleicht auch, aber die Business Class ist doch meistens vorne. Ich bat die Dame, doch nochmal auf das Ticket zu schauen und schwups, hatte ich doch einen Platz viel weiter vorne. Blindfisch.

Gut, ich bin dann mit dem Ticket los und fast schon durch die Passkontrolle, da viel mir doch noch das Thema e-Visum ein. Ich wusste nicht, ob irgendwelche Daten auch in Bangkok angekommen sind. Also bin ich wieder zurück zum Check-inn … dort erhielt ich einen 2-zeiligen Ausdruck als Bestätigung, dass ich nach Australien einreisen darf.
Hm, am Gate stand dann noch ein australischer Herr, der sich meinen Reisepass (hurra, den hatte ich diesmal dabei => kleiner Insider) etwas genauer ansah … natürlich war damit alles in Ordnung.

Gut, ich bestieg also die Thai-Maschine und setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz in der Business. Keine Ahnung, wie viele Business-Reihen es gab, jedenfalls hatte ich eine komplette Reihe für mich – gerade mal 6 Business-Passengers hatte es.

Der Flug verlief ruhig, ich habe viel geschlafen, denn die Filmauswahl war eher bescheiden – jedoch gut, im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte.

Sydney I

Ausgeschlafen kam ich in Sydney an, holte mein Gepäck ab und machte mich auf den Weg zu den Zügen. Ich kaufte mir ein Ticket für den Zug bis Circular Quai und die Fähre nach Manly.

Ferry_2_Manly
Die Zugfahrt dauerte nicht lange … Am Circular Quai versuchte ich dann, Sharon zu erreichen, damit sie mich an der Fähre in Manly abholt. Tja, wenn sie denn auch abgehoben hätte. Scheinbar war sie nicht zu Hause. Was, wenn sie einen Unfall hatte, sie kurzfristig verhindert ist … komische Gedanken, aber ich wusste ja nichts von ihr. Gut, die Telefonnummer und die Adresse. Na gut, ich bin dann mal mit der Fähre nach Manly gefahren … übrigens liegt Circular Quai in der Mitte zwischen dem Opera-House und der Harbour Bridge. Zwei Hauptattraktionen habe ich also schon gesehen 🙂
In Manly angekommen, traf mich fast der Schlag: direkt an der Fährstation gibt’s einen ALDI.
Und McDonald. Was wiederum in Sydney ausgesprochen gut ist, denn man hat dort kostenlosen WLAN-Zugang. Also hab ich nochmal schnell mit meinem iTouch die Mails geprüft und vor allem Sharon’s Telefonnummer. Horst, den ich natürlich auch noch besuchen wollte und dessen Adresse ich bis dahin noch nicht hatte, schrieb mir seine Kontaktdaten.

Harbour_Bridge

Ich kaufte mir dann eine Telefonkarte und versuchte nochmals, Sharon anzurufen. Tja, 15 Minuten später hat sie mich dann abgeholt … das war schon etwas beruhigend.

Wir fuhren nach Dee Why Beach in Sharon’s Wohnung und gingen dann für ein Stündchen mal zum Strand … sind ja auch nur 2 Minuten von ihr (barfuss, natürlich).

In den folgenden Tagen hab ich mich dann teilweise alleine durch Sydney gekämpft (2x, jeweils mehr als 6 Stunden, nur zu Fuss) und habe mich ein wenig an folgenden Stellen unmgeschaut: Opera-House, Harbour Bridge, Hyde-Park, George-Street, Chinatown, Darling Harbour, Kings Cross, Sydney Tower). Alles ziemlich klasse.

Ich fragte mich, warum Heike mir das antut und mich nach Sydney „schickt“?
Gönnt sie mir Australien?
Will sie mich „loswerden“ (bitte nicht falsch verstehen)?
Will sie vielleicht noch eine Anlaufstelle in Australien?

=> keine Ahnung, aber Aussie-Land, das hat schon was.

Glücklicherweise hab ich es dann doch auch mal geschafft, Horst (inkl. Family) nach vielen Jahren wieder zu treffen. Horst holte mich bei Sharon ab und ich blieb dort über Nacht. Tagsdrauf wollte ich nach Alice Springs fliegen und dann ein paar Tage auf Outback-Trip gehen.
Vor, während und nach des BBQ ging es viel um alten Giessener Zeiten … was vor allem daran lag, dass Hanna und Maren (Horst: ihr seid ja soooo cool!) ihre Kommentare abgaben 🙂

Gegen 6:00 Uhr am nächsten Morgen machte ich mich also auf den Weg zum Bus (mit Gepäck für ca. 2 Wochen), um in die Stadt und dann zum Flughafen zu kommen. Am Flughafen angekommen, stellte sich heraus, dass das mit den Tickets für Qantas nicht ganz so laufen sollte, wie ich es mir gewünscht hatte. Es gibt halt keine Möglichkeit, ein LH-Ticket am Flughafen zu kaufen.
Gut, es hat mich ja auch nicht wirklich gewundert. Also machte ich mich auf den Weg zu Sharon zurück, stellte meine Sachen dort ab und machte mich auf den Weg nach Sydney (per Bus), um im LH-Büro Tickets zu besorgen.
Das Büro war schnell gefunden (auch wenn kein Schild am Haus angebracht ist (selbst in der Eingangshalle nicht). Als ich der „Kollegin“ mein Anliegen näher brachte, meinte sie, dass sie keine Tickets für Inlandflüge ausstelle. Zu wenig Manpower und zu viele Umbuchungen wegen der Bangkok-Problematik. Es kostete mich gut eine Stunde, bis ich Tickets für Qantas in der Hand hielt. Dann sollte es von Sydney nach Alice Springs, weiter nach Cairns und zurück nach Sydney gehen. Wenn Plätze frei sind.

Am Nachmittag hatte sich dann das Wetter, entsprechend meiner Stimmung (wobei ich fast durchgehend ein Dauergrinsen aufgesetzt hatte => ich war doch wirklich in Australien), derart verbessert, dass ich auf den Sydney Tower (höchstes Gebäude Sydney’s) hoch bin.

Wiederum einen Tag später bin ich dann wiederum sehr früh am Morgen mit dem Bus in die Stadt und dann an den Domestic-Airport gefahren. Einen Sitzplatz erhielt ich sofort … es ging also nach Alice Springs.

Outback

Schon lange bevor man in Alice Springs (Kommt das Lied: „Who the fuck is Alice“? von hier? Man könnte es meinen, denn hier ist nix los … und leider sieht man ganz viele angetrunkene Aboriginies) aus dem Flieger steigt, weiss man, dass man in Outback ist. Die schöne, rote Erde ist schon lange vorher zu sehen.
Bei 45 Grad (gemessen), gefühlt waren es weit über 50, ging es dann mit einem Bustransfer irgendwohin nach Alice Springs. Am ersten Backpackers Hostel bin ich dann ausgestiegen und hab auch ein Bett ergattern können. Irgendwie ist das auch alles überhaupt kein Problem … die Aussies sowie die Backpackers sind recht locker drauf und man lernt relativ schnell Leute kennen (nur oberflächlich: wo kommst du her, wo willst du hin, wie lange bist du schon unterwegs, wie lange bleibst du noch?). Aber okay.
Ich buchte dann recht spontan (hatte ich eigentlich irgendetwas geplant?) eine 3-Tagestour zum Uluru (Ayers Rock), Kings Canyon und Kata Tjuta (The Olgas => ganz genial).
Am Abend war ich auf Erkundungstour in Alice Springs und habe Känguruh gegessen (schmeckt so ähnlich wie Pferd).

Am_Uluru

Um 5:45 Uhr wurde ich nach einer anstrengenden Nacht (das mit dem Schlafen hat wegen der Hitze und des Geräuschpegels im Bedroom nicht so richtig gut geklappt) ins Outback. Der Guide Mark war echt cool … und weitere 21 Teilnehmer machten sich auf den Weg zum Kings Canyon (ca. 400km).
Kings Canyon bei um die 45 Grad ist hart, aber auch richtig klasse. 3 Liter Wasser in 3 Stunden … anders geht’s nicht.

KingsCanyon

Die Nacht auf einem, nennen wir es mal Campingplatz, war nicht ohne … Outdoor-Camping ohne Zelt, dafür mit Tier …
Jeder bekam einen Swag (das ist eine Matratze, die in eine wasserdichte „Verpackung“ eingehüllt ist) und einen Schlafsack (mit dem man eigentlich in dem Swag verschwinden sollte). Es war definitiv zu warm, um mit dem Schlafsack im Swag zu schlafen. Andererseits war es im Schlafsack selbst schon viel zu warm … Die meisten sind aber im Schlafsack geblieben, aus Respekt vor den evtl. herumlaufenden kleinen Tierchen.

Outback
Der Sternenhimmel im Outback ist sicherlich unschlagbar genial. 10-15 Sternschnuppen zu sehen war überhaupt kein Problem und schön.
In der Nacht hat es dann tatsächlich 7 Regentropfen geregnet.

Am nächsten Morgen ging es dann zu den Olgas … sensationell schöne Berge in einer tollen Landschaft. Die Farben rot und grün waren unglaublich schön. Bei Rundgang hoppelte doch plötzlich ein Känguruh an mir vorbei … einfach cool.
Am Abend ging es dann zum Uluru (Sonnenuntergang) … Klasse, auch wenn sich viele Touristen um die Aussichtsplattformen tummeln. Ein Frau fiel vom Dach eines Buses und musste mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus abtransportiert werden.

Die nächste Nacht war natürlich wieder oben ohne (also ohne Zelt) gebucht.
Um 4:30 Uhr weckte Mark die Truppe und es ging wieder zum Uluru, diesmal zum Sonnenaufgang und anschliessender Umrundung zu Fuss. Ich bin jedoch nur die Hälfte der Strecke gelaufen, da es für mich nur Sinn machte, den Uluru als Ganzes aus der Ferne zu sehen …

uluru

Anschliessend ging es dann wieder die Weite Streck zurück nach Alice Springs.

Ich blieb dort noch eine Nacht, dann machte ich mich mit 3 Tour-Teilnehmern (Steve, Julia, Verena) auf den Weg nach Cairns.

Cairns, Tauchen und Weihnachten

Tja, ich hatte natürlich auch für Cairns keine Übernachtung gebucht, warum auch? In Steve’s (Engländer => 30 Bier im Outback in 2 Tagen) Backpacker Hostel (Calypso-Inn) war jedenfalls noch in einem 6-Bedroom (wir waren darin nur zu zweit) Platz und es stellte sich auch als eine sehr schöne Unterkunft heraus.
In Cairns steigt man aus dem Flieger, die Brille beschlägt und ein Gefühl lässt einen nicht mehr los: ich muss duschen!!! Keine Ahnung, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, aber es ist eher eine Luftnassheit.
Den nächsten Tag verbrachte ich damit, eine Stelle in Cairns zu finden, an der ein wenig Wind geht … gibt’s nicht. 5 Liter am Tag zu trinken (ich spreche hier von nicht-alkoholischen Getränken), war normal.
Vom Backpacker Hostel aus buchte ich dann für den nächsten Tag einen 3-Tagestrip zum Great Barrier Reef inkl. Advanced Open Water Diver Course. Tja, warum nicht das Angenehme mit de Nützlichen verbinden.
Die ProDive-Tour war super. Die Dive-Guides waren okay, die Briefings gut … die Truppe ebenfalls. Einzig die Kabinen (2er Belegung) bereitete mir grosse Bedenken. Scheisse (sorry), waren die eng und klein. Ich hatte schon Probleme, mich ins das kleine Bett zu legen.
Kaum an Board, informierte uns der Kapitän darüber, dass es zu Beginn etwas wackelig werden könne. Jo, und damit ging’s auch gleich richtig los. Nach gut einer Stunde versammelten wir uns zu viert im hinteren unteren Bereich des Bootes … Die ersten begannen, sich zu übergeben. Allein bei dem Gedanken daran setzt sich schon der Würgreiz durch … Aber genug davon … Aus Solidarität hat sich mein Magen dann ganz spontan entschlossen, seinen Inhalt dem Beiboot zu widmen. Und dass, kurz bevor wir an unserem ersten Tauchspot ankamen. Naja, mir ging es danach besser, dennoch war mir beim ersten Tauchgang etwas mulmig zumute.
Ich hatte dennoch ein gutes Gefühl, trank noch viel Wasser und machte den Tauchgang mit. Zum Glück.
Nach insgesamt 4 Tauchgängen am ersten Tag (tja, die Tage begannen meistens SEHR früh) hat es dann mit dem Schlafen auch ganz gut geklappt. Weitere 4 Tauchgänge am 2. und 3 Dives standen am letzten Tag auf dem Plan.
Unter Wasser gab es recht viel zu sehen: Immer wieder Haie, Schildkröten, riesige Bumphead Parrotfishes, angriffslustige (bzw. Nest verteidigende) Drückerfische, Nemos und vieles mehr.

Am Ende kamen wir am 24-12 leider wieder an Land an. Hm, es war also Weihnachten. Nicht für mich.
Überall lief Weihnachtsmusik, alle liefen mit Weihnachtsmützen durch die Stadt … Am Abend trafen wir uns mit einem Grossteil der Tauchtruppe und den Guides, um das eine oder andere Getränk in der einer und anderen Location zu uns zu nehmen. Es war ein langer Tag, an dessen Ende ein verdammt langer Weg zurück zum Hostel anstand. Zumindest war er länger und umständlicher von mir gegangen, als er eigentlich ist. Hm, dazu kam auch noch der Ansatz eines Überfalls, doch da glücklicherweise die Polizei in unmittelbarer Nähe Streife lief, blieb das Ganze ohne weitere Folgen. Naja, ist halt doch gut, wenn man schnelle Füsse hat.

Für die Aussies ist ja der Morgen am 25-12 der Tag der Geschenke und somit wichtiger, als für Deutsche. Viele Geschäfte haben geschlossen und auch bei Qantas erreicht man telefonisch niemanden. Ich hatte ein Listing für den Rückflug nach Sydney um 12:00 Uhr, wollte aber eigentlich noch gerne in Cairns bleiben. Da die Flüge zum Wochenende hin aber bereits ausgebucht waren, hab ich mich entschieden, doch schon nach SYD zu fliegen. Einzig problematisch für mich war dabei die Tatsache, dass ich meinen letzten Tauchgang nur 24:15 Stunden vor dem Abflug beendet hatte.

Sydney II

Ich bin jedenfalls gut in SYD angekommen, hab mich dann wieder mit der Fähre nach Manly begeben und bin mit dem Bus nach DY Beach gefahren.

Sharon war auch schon wieder zu Hause (sie war bei ihren Eltern gewesen) …

Am nächsten Tag war „chillax“ angesagt … Sharon hat sich dann nach Queensland verabschiedet und ich war somit alleine in DY.
Also hab ich mich mit dem Bus mal wieder auf den Weg nach Sydney gemacht und habe mir dort das Aquarium (macht für Taucher überhaupt keinen Sinn) und Sydney Wildlife (interessant) angeschaut. Hierfür hatte ich bereits eine Eintrittskarte gekauft, als ich den Sydney Tower besichtigte. Da die Karte jedoch niemand mehr kontrollierte, hab ich sie kurzer Hand zu einem guten Preis vor dem Aquarium verkauft und bin von dem Erlös ins IMAX (The wilde Ocean => naja, muss man nicht sehen).
Am Abend hab ich es mir dann noch am DY Beach gemütlich gemacht.

So langsam nahte dann tatsächlich der Abschied. Also musste ich noch zu Horst (und Family) und meine Sachen, die ich beim ersten Besuch dort gelassen habe, abholen. Vorher wollte ich mir aber unbedingt noch den Taronga Zoo anschauen.
Manchmal ist es dann doch praktisch, wenn viele Japaner unterwegs sind. Am Eingang für Gruppen konnte ich mich glücklicherweise einer japanischen Gruppe anschliessen und mir somit die 40$ Eintritt ersparen. Recht schnell hat sich herausgestellt, dass der Weg über die Japaner ganz sinnvoll war – der Taronga Zoo konnte mir keine Freude abgewinnen … Viel zu eng, aber sicherlich schön, angelegt, waren doch viel zu viele Menschen im Zoo => an konnte meinen, mehr Menschen als Tiere 🙁
Ich habe nach einen schnellen Durchgang ebenso schnell die Segel gestrichen und mich auf den Weg nach Lane Cove gemacht.
Eigentlich wollte Horst mich unterwegs aufsammeln/abholen, doch da ich ja schon mal in Lane Cove war und der Wiedererkennungseffekt recht hoch war, bin ich dann unendlich viele Kilometer zu Fam. Giesler gelaufen (auf ein paar Kilometer mehr oder weniger in Australien kam es ja schliesslich auch nicht mehr an). Ich blieb über Nacht und am nächsten Morgen fuhr ich mit Horst zu Sharon, um dort meine Sachen zu packen. Dann ging’s Richtung Stadt, um dort meine Koffer in einem Locker wegzuschliessen.
Hm, immerhin war ich dort so früh, dass ich auch noch einen Platz bekam. Allerdings dachte ich, ich müsste meine Sachen nochmal kaufen … na gut, was sollte ich machen, konnte den Koffer ja nicht den ganzen Tag an Silvester mit mir herum schleppen. Shit happens – immer mal wieder.

Silvester in Sydney

Mehr als ein Erlebnis war dann der letzte Tag des Jahres 2008 => Silvester.

Jahreswechsel

Hier herrscht Ausnahmezustand in Sydney. Die Harbour Bridge wird schon zur Mittagszeit geschlossen … dann kommt man nicht mehr so einfach in oder aus der Stadt. Menschen mit unglaublich vielen Getränken machen sich sehr früh auf den Weg zum Opera-House oder dem Botanischen Garten. An diese Orten darf kein Alkohol mitgebracht werden … es gibt etliche Kontrollen. Besonders viel bringen die jedoch nicht unbedingt – es wird nicht geprüft, was sich z.B. in einer Cola-Flasche befindet … und dort ist selten „nur“ Cola.

Naja, ich habe mich erst ein wenig umgesehen und da es noch sehr früh war, wollte ich noch ein kleines Nickerchen machen. Dazu suchte ich mir ein Stückchen grüne Wiese (davon gibt’s in Sydney recht viel) und Schatten. Schlafen ging gar nicht, weil … zu viele Menschen waren unterwegs und hoppla, sassen 4 Franzosen mit Wein um mich herum. Es gesellten sich plötzlich noch einige Flaschen Bier hinzu und mittags im 15:00 Uhr brauchte ich wirklich eine Auszeit.
Gegen Abend bin ich dann Richtung Circular Quay und habe dort recht nahe der Harbour Bridge einen guten Platz finden können. Tja, nur wer hält es denn schon von 18:00 – 0:00 Uhr in einem abgesperrten Bereich aus, ohne mal die Toilette aufzusuchen. Ich nicht … aber gut, habe hinterher wieder einen Platz gefunden. Sämtliche Asiaten hingegen scheinen wirkliche Wunder der Menschheit zu sein. Keine Ahnung, wie die es schaffen, soooo lange … naja, lassen wir das.

Gegen 21:00 Uhr startet das erste Feuerwerk, welches für die jüngeren Besucher gedacht ist … Nach 10 Minunten ist es vorbei und alle freuen sich 🙂
Und dann heisst es: warten bis Mitternacht … Keine Musik, keine Unterhaltung, nix.

0:00 Uhr in Sydney

Silvester

Über die Dauer eines Feuerwerks lässt sich sicher streiten, aber die Aussies sind so begeisterungsfähig, wenn es um’s Feuerwerk geht … unglaublich. Ansonsten kann ich nur sagen: Wow, das war gut.

Anschliessend löst sich die Menschenmasse recht gut auf und auf den Strassen geht die Party erst richtig los. In irgendeinen solchen Menschenstrudel bin ich dann auch geraten … Gegen 2:30 Uhr konnte ich mich sozusagen befreien und auf den Weg zu meinem Gepäck machen.

Sensationell, was sich auf dem Weg dorthin abgespielt hat. Unmengen an Dreck, Flaschen und Dosen lagen überall herum. Ich hätte nicht gedacht, dass man mal auf der George Street von unterhalb des Circular Quay bis zu Chinatown komplett auf der Strasse gehen kann – ein Auto hätte auch definitiv keinen Platz gefunden.

Wer recht schnell so etwas wie einen Würgreiz bekommt, der sollte nicht an einem solchen Tag bei McDoof zur Toilette gehen – das war wirklich Körperverletzung.

Gegen 4:00 Uhr habe ich dann mein Gepäck abgeholt. An der Bahn musste ich noch bis 5:15 Uhr warten, bis die Bahn zum International Airport kam.

Jetzt galt es, zu hoffen, einen Sitzplatz nach Bangkok zu bekommen.

Rückflug

Dank der Mithilfe durch Clemens (DANKE !!!) konnte ich schon vorab über das Internet die entsprechenden Listings für die Rückflüge durchführen. Für jedes Listing (jetzt kommt ein wenig Airliner Know-how) erhält man einen Amadeus-Code. Unglücklicherweise bietet das System an, mehrere Listings auf einen Code durchzuführen. Warum unglücklicherweise? Weil die Thai dies nicht akzeptiert und alle getätigten Listings ohne Information an den Kunden (also mich) löscht. Tja, und da stand ich nun, die ganze Business-Klasse war leer und für mich war kein Essen vorbestellt. Grundsätzlich nicht so tragisch, da ich ja sowieso nur schlafen wollte (der Tag war immerhin ca. 27 Stunden lang gewesen). Ohne bestelltes Essen gibt’s jedenfalls auch keinen Sitzplatz.
Dumm, jedenfalls für mich. Da ich aber unbedingt nach Bangkok wollte, hab ich dann den angebotenen Sitz in der Eco angenommen. So schlecht ist das bei der Thai ja auch nicht.

Damit ich nach dem 9-stündigen Flug für den Anschluss nach Frankfurt nicht das gleiche Theater wieder mitmachen musste, hat man in Sydney ein Listing für mich durchgeführt (Aussage: von 40 Plätzen sind noch 24 frei).

Mit diesem Wissen (ich hatte das Listing sogar schriftlich), bin ich dann, nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, zum Lufthansa Schalter und habe mir das Ticket besorgt, dann ging es zum Checkin.
Ich stehe also beim Checkin und frage vorsichtig nach, ob ich denn einchecken kann und wie es mit der Verfügbarkeit der Sitzplätze aussieht. „Fully Booked“ sagt doch der unnette Mensch am Schalter. Ich dachte, ich höre nicht recht … 24 Business-Seats in 9 Stunden komplett verkauft? Naja, das konnte ich nicht so ganz glauben. Nach ca. 15 Minuten wurde mir dann gesagt, dass das mit dem Listing okay geht und ich doch bitte gegen 19:00 Uhr zum Checkin zurück kommen solle.
Komisch, erst fully booked, dann geht es klar?!

Naja, ich hatte insgesamt 10 Stunden Aufenthalt in Bangkok und hab dann noch im Internet gesurft, etwas gegessen (thailändisch ist einfach klasse) und mir abschliessend noch eine Fuss-Massage gegönnt.

Zurück am Thai-Schalter um 19:00 Uhr, erhielt ich tatsächlich 5 Stunden vor Abflug einen Sitzplatz in der Business. Letztendlich auch kein Wunder, waren doch nur 10 Plätze besetzt.

Dieser Umstand brachte die Besatzung in Arbeitszwang. Kaum war ein Glas ausgetrunken, wurde schon neu eingeschenkt. Den Herrschaften, die durchaus sehr nett und zuvorkommend waren, war einfach langweilig.

Aber gut. Ein paar Stunden Schlaf konnte ich immerhin geniessen, dann bin ich tatsächlich in der Kälte Deutschlands gelandet.
Mit dem ICE gings dann nach Limburg und ich fror weiter.

Nach einem Tag hab ich dann meine Sachen gepackt und bin wieder in die schweizer Heimat gefahren. Unglaublich, aber hier war es noch kälter … MINUS 10 Grad. Unglaublich, dass Menschen bei diesen Temperaturen überhaupt denken und leben können => das denkt man zumindest, wenn man aus 30 Grad plus kommt.

Fazit

Mein Lieblingsfoto:

Opera-House

Die Fliegerei hat sensationell geklappt. Abgesehen von den gelöschten Listings verlief einfach „alles“ extrem problemlos und gut. Nie hätte ich erwartet, dass ich auf dem Hinflug direkt von Bangkok nach Sydney mitkomme (Ende November/Anfang Dezember wurde der Flughafen in Bangkok noch bestreikt).

Heike bin ich sehr dankbar, dass sie mich nach Australien „geschickt“ hat.

Australien war viel mehr als klasse – einzigartig – und ich war sicher nicht das letzte Mal dort.

Leider konnte ich hier nur einen kurzen Einblick in das Erlebte geben … Viele Eindrücke sind aber einfach nur unbeschreibbar. Diese Erfahrung muss mal selbst machen.

Ich mache sie wieder und freue mich auf das nächste Mal.

Tom

 

2008 Australien
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Reisebericht Australien 05-12-08 – 02-01-09

Wie alles begann … (die Vorgeschichte)

Am 28-11-08, meinem letzten Arbeitstag für das Jahr 2008, hab ich mich nach Büroschluss direkt auf den Weg nach Deutschland gemacht. Tagsdrauf bin ich dann für 2 Tage nach Nordhessen zu Heike, Marco, Mara und Felix gefahren.
Irgendwann fragte mich Heike, was ich denn die nächsten Wochen vorhabe und ich sagte ihr, dass ich gerne tauchen möchte.
Sie meinte daraufhin nur, ich könne doch auch nach Australien fliegen und dort bei ihrer Freundin Sharon übernachten … Naja, von mir aus.
Montag und Dienstag hab mich dann noch in Limburg herumgetrieben und einige Leute getroffen, bevor ich dann Mittwoch morgen (Schneechaos auf der A3 zwischen Limburg und Wiesbadener Kreuz => 2 Stunden Anfahrt zum Flughafen) für einen Kurztrip nach München geflogen bin. Am Abend ging es dann auch leider schon wieder zurück.

Am Abend erhielt ich dann von meinem „Untermieter“ Matthias eine Email, in der er mir mitteilte, dass ihm langsam kalt werde in der Schweiz. Hintergrund: es gibt eine gemeinsame, zentrale Heizung … und die hatte ich abgestellt (wusste ja, dass ich eine Weile nicht da sein werde) und nicht daran gedacht, dass auch Matthias daran hängt!
Naja, was blieb mir anderes übrig, als tagsdrauf nach Zürich zu fliegen, mit der Bahn nach Bern und dann weiter nach Oberscherli zu fahren? Tja, hab die Heizung dann angestellt und mir für den Abend den Kamin angemacht. Von Heike bekam ich inzwischen eine Mail, dass sie bei Sharon wegen Übernachtungen nachgefragt habe und ich gerne nach Sydney kommen kann. Hm, am Freitag ging es dann wieder zurück nach Deutschland und direkt in die Lufthansa Reisestelle. Schliesslich brauchte ich ja noch die Tickets.
Ein kurzes Telefonat mit Marco (und Heike) musste ich dann doch noch führen … wollte ja schliesslich wissen, zu wem ich da fliege 🙂
Freitag Mittag hab ich mir dann noch schnell einen Asus Eee PC per Overnight-Express Lieferung bestellt und Samstag hab ich es immerhin noch geschafft, mir einen Stadtführer für Sydney zu besorgen.

Die Vorbereitung auf die Zeitumstellung verlief nahezu reibungslos, da der Samstagabend doch erst am Sonntagmorgen um 6:00 Uhr endete 😉
… und dann weiterging … (Abflug und Ankunft)
Der Abflug war für 22:50 Uhr geplant … Kurz vor 21:00 Uhr war ich schon am Flughafen. Hierbei hat sich wieder mal herausgestellt, dass man nie zu früh am Airport sein kann.
Eine derart spontane, unvorbereitete Reise auf die andere Seite der Erde beinhaltet doch auch immer, dass man etwas vergisst bzw. nicht bedenkt oder weiss.
Ich hatte mich ja noch nie wirklich damit auseinander gesetzt, nach Australien zu fliegen. Woher sollte ich also wissen, dass man ein Visum benötigt, welches man vorher beantragen muss? Selbst für die USA kann man so ein Teil im Flieger ausfüllen.

Tja, beim Check-in machte man mich darauf aufmerksam und verwies min an Document Sevices … die waren um diese Uhrzeit jedoch schon lange nicht mehr erreichbar. Beim Bundesgrenzschutz machte man mir den Vorschlag, den Flug zu annulieren, mir einen Tag später das Visum zu besorgen und dann erst zu fliegen. Nee, nicht mit mir. Ich wollte es irgendwie anders versuchen. Hätte mich ja sonst wieder vom Airport abholen lassen müssen … und und und.

Also begab ich mich zu Gate und fragte, ob man mir dort weiterhelfen kann. Ich hab’s nicht wirklich anders erwartet, aber die Dame am Gate war doch sehr verwundert. Mit einiger Überzeugungskraft konnte ich sie dazu bewegen, ein e-Visum (elektronisches Visum) online zu beantragen. Puh, war wirklich nicht einfach.
Als ich dann auch noch einen Platz in der Business bekam, war immerhin klar, dass ich nach Bangkok komme.
Aufgrund der Unruhen und der unklaren Situation rund um den Flughafen in Bangkok, war ja überhaupt nicht klar, ob ich von dort nach Sydney weiterkomme. Im ersten Moment war mir das aber auch egal. Dann würde ich halt erst mal ein paar Tage in Bangkok bleiben.

Übrigens: e-Visum heisst scheinbar so, weil man selbst davon überhaupt nichts mitbekommt. Angeblich würden meine Daten nach Bangkok übertragen …

Bangkok

In Bangkok angekommen, musste ich mein Gepäck abholen und dann bei der Thai einchecken. Am Thai-Counter verlief zunächst auch alles ohne Probleme. Ich bekam sogar schon einen Sitzplatz, was darauf schliessen liess, dass die Maschine nicht gerade ausbebucht war. Prima.
Beim Blick auf das Ticket bekam ich kurz einen Schock: Reihe 69!!! Hallo, die Reihe mag ja durchaus schön sein, der Sitzplatz vielleicht auch, aber die Business Class ist doch meistens vorne. Ich bat die Dame, doch nochmal auf das Ticket zu schauen und schwups, hatte ich doch einen Platz viel weiter vorne. Blindfisch.

Gut, ich bin dann mit dem Ticket los und fast schon durch die Passkontrolle, da viel mir doch noch das Thema e-Visum ein. Ich wusste nicht, ob irgendwelche Daten auch in Bangkok angekommen sind. Also bin ich wieder zurück zum Check-inn … dort erhielt ich einen 2-zeiligen Ausdruck als Bestätigung, dass ich nach Australien einreisen darf.
Hm, am Gate stand dann noch ein australischer Herr, der sich meinen Reisepass (hurra, den hatte ich diesmal dabei => kleiner Insider) etwas genauer ansah … natürlich war damit alles in Ordnung.

Gut, ich bestieg also die Thai-Maschine und setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz in der Business. Keine Ahnung, wie viele Business-Reihen es gab, jedenfalls hatte ich eine komplette Reihe für mich – gerade mal 6 Business-Passengers hatte es.

Der Flug verlief ruhig, ich habe viel geschlafen, denn die Filmauswahl war eher bescheiden – jedoch gut, im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte.

Sydney I

Ausgeschlafen kam ich in Sydney an, holte mein Gepäck ab und machte mich auf den Weg zu den Zügen. Ich kaufte mir ein Ticket für den Zug bis Circular Quai und die Fähre nach Manly.

Ferry_2_Manly
Die Zugfahrt dauerte nicht lange … Am Circular Quai versuchte ich dann, Sharon zu erreichen, damit sie mich an der Fähre in Manly abholt. Tja, wenn sie denn auch abgehoben hätte. Scheinbar war sie nicht zu Hause. Was, wenn sie einen Unfall hatte, sie kurzfristig verhindert ist … komische Gedanken, aber ich wusste ja nichts von ihr. Gut, die Telefonnummer und die Adresse. Na gut, ich bin dann mal mit der Fähre nach Manly gefahren … übrigens liegt Circular Quai in der Mitte zwischen dem Opera-House und der Harbour Bridge. Zwei Hauptattraktionen habe ich also schon gesehen 🙂
In Manly angekommen, traf mich fast der Schlag: direkt an der Fährstation gibt’s einen ALDI.
Und McDonald. Was wiederum in Sydney ausgesprochen gut ist, denn man hat dort kostenlosen WLAN-Zugang. Also hab ich nochmal schnell mit meinem iTouch die Mails geprüft und vor allem Sharon’s Telefonnummer. Horst, den ich natürlich auch noch besuchen wollte und dessen Adresse ich bis dahin noch nicht hatte, schrieb mir seine Kontaktdaten.

Harbour_Bridge

Ich kaufte mir dann eine Telefonkarte und versuchte nochmals, Sharon anzurufen. Tja, 15 Minuten später hat sie mich dann abgeholt … das war schon etwas beruhigend.

Wir fuhren nach Dee Why Beach in Sharon’s Wohnung und gingen dann für ein Stündchen mal zum Strand … sind ja auch nur 2 Minuten von ihr (barfuss, natürlich).

In den folgenden Tagen hab ich mich dann teilweise alleine durch Sydney gekämpft (2x, jeweils mehr als 6 Stunden, nur zu Fuss) und habe mich ein wenig an folgenden Stellen unmgeschaut: Opera-House, Harbour Bridge, Hyde-Park, George-Street, Chinatown, Darling Harbour, Kings Cross, Sydney Tower). Alles ziemlich klasse.

Ich fragte mich, warum Heike mir das antut und mich nach Sydney „schickt“?
Gönnt sie mir Australien?
Will sie mich „loswerden“ (bitte nicht falsch verstehen)?
Will sie vielleicht noch eine Anlaufstelle in Australien?

=> keine Ahnung, aber Aussie-Land, das hat schon was.

Glücklicherweise hab ich es dann doch auch mal geschafft, Horst (inkl. Family) nach vielen Jahren wieder zu treffen. Horst holte mich bei Sharon ab und ich blieb dort über Nacht. Tagsdrauf wollte ich nach Alice Springs fliegen und dann ein paar Tage auf Outback-Trip gehen.
Vor, während und nach des BBQ ging es viel um alten Giessener Zeiten … was vor allem daran lag, dass Hanna und Maren (Horst: ihr seid ja soooo cool!) ihre Kommentare abgaben 🙂

Gegen 6:00 Uhr am nächsten Morgen machte ich mich also auf den Weg zum Bus (mit Gepäck für ca. 2 Wochen), um in die Stadt und dann zum Flughafen zu kommen. Am Flughafen angekommen, stellte sich heraus, dass das mit den Tickets für Qantas nicht ganz so laufen sollte, wie ich es mir gewünscht hatte. Es gibt halt keine Möglichkeit, ein LH-Ticket am Flughafen zu kaufen.
Gut, es hat mich ja auch nicht wirklich gewundert. Also machte ich mich auf den Weg zu Sharon zurück, stellte meine Sachen dort ab und machte mich auf den Weg nach Sydney (per Bus), um im LH-Büro Tickets zu besorgen.
Das Büro war schnell gefunden (auch wenn kein Schild am Haus angebracht ist (selbst in der Eingangshalle nicht). Als ich der „Kollegin“ mein Anliegen näher brachte, meinte sie, dass sie keine Tickets für Inlandflüge ausstelle. Zu wenig Manpower und zu viele Umbuchungen wegen der Bangkok-Problematik. Es kostete mich gut eine Stunde, bis ich Tickets für Qantas in der Hand hielt. Dann sollte es von Sydney nach Alice Springs, weiter nach Cairns und zurück nach Sydney gehen. Wenn Plätze frei sind.

Am Nachmittag hatte sich dann das Wetter, entsprechend meiner Stimmung (wobei ich fast durchgehend ein Dauergrinsen aufgesetzt hatte => ich war doch wirklich in Australien), derart verbessert, dass ich auf den Sydney Tower (höchstes Gebäude Sydney’s) hoch bin.

Wiederum einen Tag später bin ich dann wiederum sehr früh am Morgen mit dem Bus in die Stadt und dann an den Domestic-Airport gefahren. Einen Sitzplatz erhielt ich sofort … es ging also nach Alice Springs.

Outback

Schon lange bevor man in Alice Springs (Kommt das Lied: „Who the fuck is Alice“? von hier? Man könnte es meinen, denn hier ist nix los … und leider sieht man ganz viele angetrunkene Aboriginies) aus dem Flieger steigt, weiss man, dass man in Outback ist. Die schöne, rote Erde ist schon lange vorher zu sehen.
Bei 45 Grad (gemessen), gefühlt waren es weit über 50, ging es dann mit einem Bustransfer irgendwohin nach Alice Springs. Am ersten Backpackers Hostel bin ich dann ausgestiegen und hab auch ein Bett ergattern können. Irgendwie ist das auch alles überhaupt kein Problem … die Aussies sowie die Backpackers sind recht locker drauf und man lernt relativ schnell Leute kennen (nur oberflächlich: wo kommst du her, wo willst du hin, wie lange bist du schon unterwegs, wie lange bleibst du noch?). Aber okay.
Ich buchte dann recht spontan (hatte ich eigentlich irgendetwas geplant?) eine 3-Tagestour zum Uluru (Ayers Rock), Kings Canyon und Kata Tjuta (The Olgas => ganz genial).
Am Abend war ich auf Erkundungstour in Alice Springs und habe Känguruh gegessen (schmeckt so ähnlich wie Pferd).

Am_Uluru

Um 5:45 Uhr wurde ich nach einer anstrengenden Nacht (das mit dem Schlafen hat wegen der Hitze und des Geräuschpegels im Bedroom nicht so richtig gut geklappt) ins Outback. Der Guide Mark war echt cool … und weitere 21 Teilnehmer machten sich auf den Weg zum Kings Canyon (ca. 400km).
Kings Canyon bei um die 45 Grad ist hart, aber auch richtig klasse. 3 Liter Wasser in 3 Stunden … anders geht’s nicht.

KingsCanyon

Die Nacht auf einem, nennen wir es mal Campingplatz, war nicht ohne … Outdoor-Camping ohne Zelt, dafür mit Tier …
Jeder bekam einen Swag (das ist eine Matratze, die in eine wasserdichte „Verpackung“ eingehüllt ist) und einen Schlafsack (mit dem man eigentlich in dem Swag verschwinden sollte). Es war definitiv zu warm, um mit dem Schlafsack im Swag zu schlafen. Andererseits war es im Schlafsack selbst schon viel zu warm … Die meisten sind aber im Schlafsack geblieben, aus Respekt vor den evtl. herumlaufenden kleinen Tierchen.

Outback
Der Sternenhimmel im Outback ist sicherlich unschlagbar genial. 10-15 Sternschnuppen zu sehen war überhaupt kein Problem und schön.
In der Nacht hat es dann tatsächlich 7 Regentropfen geregnet.

Am nächsten Morgen ging es dann zu den Olgas … sensationell schöne Berge in einer tollen Landschaft. Die Farben rot und grün waren unglaublich schön. Bei Rundgang hoppelte doch plötzlich ein Känguruh an mir vorbei … einfach cool.
Am Abend ging es dann zum Uluru (Sonnenuntergang) … Klasse, auch wenn sich viele Touristen um die Aussichtsplattformen tummeln. Ein Frau fiel vom Dach eines Buses und musste mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus abtransportiert werden.

Die nächste Nacht war natürlich wieder oben ohne (also ohne Zelt) gebucht.
Um 4:30 Uhr weckte Mark die Truppe und es ging wieder zum Uluru, diesmal zum Sonnenaufgang und anschliessender Umrundung zu Fuss. Ich bin jedoch nur die Hälfte der Strecke gelaufen, da es für mich nur Sinn machte, den Uluru als Ganzes aus der Ferne zu sehen …

uluru

Anschliessend ging es dann wieder die Weite Streck zurück nach Alice Springs.

Ich blieb dort noch eine Nacht, dann machte ich mich mit 3 Tour-Teilnehmern (Steve, Julia, Verena) auf den Weg nach Cairns.

Cairns, Tauchen und Weihnachten

Tja, ich hatte natürlich auch für Cairns keine Übernachtung gebucht, warum auch? In Steve’s (Engländer => 30 Bier im Outback in 2 Tagen) Backpacker Hostel (Calypso-Inn) war jedenfalls noch in einem 6-Bedroom (wir waren darin nur zu zweit) Platz und es stellte sich auch als eine sehr schöne Unterkunft heraus.
In Cairns steigt man aus dem Flieger, die Brille beschlägt und ein Gefühl lässt einen nicht mehr los: ich muss duschen!!! Keine Ahnung, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist, aber es ist eher eine Luftnassheit.
Den nächsten Tag verbrachte ich damit, eine Stelle in Cairns zu finden, an der ein wenig Wind geht … gibt’s nicht. 5 Liter am Tag zu trinken (ich spreche hier von nicht-alkoholischen Getränken), war normal.
Vom Backpacker Hostel aus buchte ich dann für den nächsten Tag einen 3-Tagestrip zum Great Barrier Reef inkl. Advanced Open Water Diver Course. Tja, warum nicht das Angenehme mit de Nützlichen verbinden.
Die ProDive-Tour war super. Die Dive-Guides waren okay, die Briefings gut … die Truppe ebenfalls. Einzig die Kabinen (2er Belegung) bereitete mir grosse Bedenken. Scheisse (sorry), waren die eng und klein. Ich hatte schon Probleme, mich ins das kleine Bett zu legen.
Kaum an Board, informierte uns der Kapitän darüber, dass es zu Beginn etwas wackelig werden könne. Jo, und damit ging’s auch gleich richtig los. Nach gut einer Stunde versammelten wir uns zu viert im hinteren unteren Bereich des Bootes … Die ersten begannen, sich zu übergeben. Allein bei dem Gedanken daran setzt sich schon der Würgreiz durch … Aber genug davon … Aus Solidarität hat sich mein Magen dann ganz spontan entschlossen, seinen Inhalt dem Beiboot zu widmen. Und dass, kurz bevor wir an unserem ersten Tauchspot ankamen. Naja, mir ging es danach besser, dennoch war mir beim ersten Tauchgang etwas mulmig zumute.
Ich hatte dennoch ein gutes Gefühl, trank noch viel Wasser und machte den Tauchgang mit. Zum Glück.
Nach insgesamt 4 Tauchgängen am ersten Tag (tja, die Tage begannen meistens SEHR früh) hat es dann mit dem Schlafen auch ganz gut geklappt. Weitere 4 Tauchgänge am 2. und 3 Dives standen am letzten Tag auf dem Plan.
Unter Wasser gab es recht viel zu sehen: Immer wieder Haie, Schildkröten, riesige Bumphead Parrotfishes, angriffslustige (bzw. Nest verteidigende) Drückerfische, Nemos und vieles mehr.

Am Ende kamen wir am 24-12 leider wieder an Land an. Hm, es war also Weihnachten. Nicht für mich.
Überall lief Weihnachtsmusik, alle liefen mit Weihnachtsmützen durch die Stadt … Am Abend trafen wir uns mit einem Grossteil der Tauchtruppe und den Guides, um das eine oder andere Getränk in der einer und anderen Location zu uns zu nehmen. Es war ein langer Tag, an dessen Ende ein verdammt langer Weg zurück zum Hostel anstand. Zumindest war er länger und umständlicher von mir gegangen, als er eigentlich ist. Hm, dazu kam auch noch der Ansatz eines Überfalls, doch da glücklicherweise die Polizei in unmittelbarer Nähe Streife lief, blieb das Ganze ohne weitere Folgen. Naja, ist halt doch gut, wenn man schnelle Füsse hat.

Für die Aussies ist ja der Morgen am 25-12 der Tag der Geschenke und somit wichtiger, als für Deutsche. Viele Geschäfte haben geschlossen und auch bei Qantas erreicht man telefonisch niemanden. Ich hatte ein Listing für den Rückflug nach Sydney um 12:00 Uhr, wollte aber eigentlich noch gerne in Cairns bleiben. Da die Flüge zum Wochenende hin aber bereits ausgebucht waren, hab ich mich entschieden, doch schon nach SYD zu fliegen. Einzig problematisch für mich war dabei die Tatsache, dass ich meinen letzten Tauchgang nur 24:15 Stunden vor dem Abflug beendet hatte.

Sydney II

Ich bin jedenfalls gut in SYD angekommen, hab mich dann wieder mit der Fähre nach Manly begeben und bin mit dem Bus nach DY Beach gefahren.

Sharon war auch schon wieder zu Hause (sie war bei ihren Eltern gewesen) …

Am nächsten Tag war „chillax“ angesagt … Sharon hat sich dann nach Queensland verabschiedet und ich war somit alleine in DY.
Also hab ich mich mit dem Bus mal wieder auf den Weg nach Sydney gemacht und habe mir dort das Aquarium (macht für Taucher überhaupt keinen Sinn) und Sydney Wildlife (interessant) angeschaut. Hierfür hatte ich bereits eine Eintrittskarte gekauft, als ich den Sydney Tower besichtigte. Da die Karte jedoch niemand mehr kontrollierte, hab ich sie kurzer Hand zu einem guten Preis vor dem Aquarium verkauft und bin von dem Erlös ins IMAX (The wilde Ocean => naja, muss man nicht sehen).
Am Abend hab ich es mir dann noch am DY Beach gemütlich gemacht.

So langsam nahte dann tatsächlich der Abschied. Also musste ich noch zu Horst (und Family) und meine Sachen, die ich beim ersten Besuch dort gelassen habe, abholen. Vorher wollte ich mir aber unbedingt noch den Taronga Zoo anschauen.
Manchmal ist es dann doch praktisch, wenn viele Japaner unterwegs sind. Am Eingang für Gruppen konnte ich mich glücklicherweise einer japanischen Gruppe anschliessen und mir somit die 40$ Eintritt ersparen. Recht schnell hat sich herausgestellt, dass der Weg über die Japaner ganz sinnvoll war – der Taronga Zoo konnte mir keine Freude abgewinnen … Viel zu eng, aber sicherlich schön, angelegt, waren doch viel zu viele Menschen im Zoo => an konnte meinen, mehr Menschen als Tiere 🙁
Ich habe nach einen schnellen Durchgang ebenso schnell die Segel gestrichen und mich auf den Weg nach Lane Cove gemacht.
Eigentlich wollte Horst mich unterwegs aufsammeln/abholen, doch da ich ja schon mal in Lane Cove war und der Wiedererkennungseffekt recht hoch war, bin ich dann unendlich viele Kilometer zu Fam. Giesler gelaufen (auf ein paar Kilometer mehr oder weniger in Australien kam es ja schliesslich auch nicht mehr an). Ich blieb über Nacht und am nächsten Morgen fuhr ich mit Horst zu Sharon, um dort meine Sachen zu packen. Dann ging’s Richtung Stadt, um dort meine Koffer in einem Locker wegzuschliessen.
Hm, immerhin war ich dort so früh, dass ich auch noch einen Platz bekam. Allerdings dachte ich, ich müsste meine Sachen nochmal kaufen … na gut, was sollte ich machen, konnte den Koffer ja nicht den ganzen Tag an Silvester mit mir herum schleppen. Shit happens – immer mal wieder.

Silvester in Sydney

Mehr als ein Erlebnis war dann der letzte Tag des Jahres 2008 => Silvester.

Jahreswechsel

Hier herrscht Ausnahmezustand in Sydney. Die Harbour Bridge wird schon zur Mittagszeit geschlossen … dann kommt man nicht mehr so einfach in oder aus der Stadt. Menschen mit unglaublich vielen Getränken machen sich sehr früh auf den Weg zum Opera-House oder dem Botanischen Garten. An diese Orten darf kein Alkohol mitgebracht werden … es gibt etliche Kontrollen. Besonders viel bringen die jedoch nicht unbedingt – es wird nicht geprüft, was sich z.B. in einer Cola-Flasche befindet … und dort ist selten „nur“ Cola.

Naja, ich habe mich erst ein wenig umgesehen und da es noch sehr früh war, wollte ich noch ein kleines Nickerchen machen. Dazu suchte ich mir ein Stückchen grüne Wiese (davon gibt’s in Sydney recht viel) und Schatten. Schlafen ging gar nicht, weil … zu viele Menschen waren unterwegs und hoppla, sassen 4 Franzosen mit Wein um mich herum. Es gesellten sich plötzlich noch einige Flaschen Bier hinzu und mittags im 15:00 Uhr brauchte ich wirklich eine Auszeit.
Gegen Abend bin ich dann Richtung Circular Quay und habe dort recht nahe der Harbour Bridge einen guten Platz finden können. Tja, nur wer hält es denn schon von 18:00 – 0:00 Uhr in einem abgesperrten Bereich aus, ohne mal die Toilette aufzusuchen. Ich nicht … aber gut, habe hinterher wieder einen Platz gefunden. Sämtliche Asiaten hingegen scheinen wirkliche Wunder der Menschheit zu sein. Keine Ahnung, wie die es schaffen, soooo lange … naja, lassen wir das.

Gegen 21:00 Uhr startet das erste Feuerwerk, welches für die jüngeren Besucher gedacht ist … Nach 10 Minunten ist es vorbei und alle freuen sich 🙂
Und dann heisst es: warten bis Mitternacht … Keine Musik, keine Unterhaltung, nix.

0:00 Uhr in Sydney

Silvester

Über die Dauer eines Feuerwerks lässt sich sicher streiten, aber die Aussies sind so begeisterungsfähig, wenn es um’s Feuerwerk geht … unglaublich. Ansonsten kann ich nur sagen: Wow, das war gut.

Anschliessend löst sich die Menschenmasse recht gut auf und auf den Strassen geht die Party erst richtig los. In irgendeinen solchen Menschenstrudel bin ich dann auch geraten … Gegen 2:30 Uhr konnte ich mich sozusagen befreien und auf den Weg zu meinem Gepäck machen.

Sensationell, was sich auf dem Weg dorthin abgespielt hat. Unmengen an Dreck, Flaschen und Dosen lagen überall herum. Ich hätte nicht gedacht, dass man mal auf der George Street von unterhalb des Circular Quay bis zu Chinatown komplett auf der Strasse gehen kann – ein Auto hätte auch definitiv keinen Platz gefunden.

Wer recht schnell so etwas wie einen Würgreiz bekommt, der sollte nicht an einem solchen Tag bei McDoof zur Toilette gehen – das war wirklich Körperverletzung.

Gegen 4:00 Uhr habe ich dann mein Gepäck abgeholt. An der Bahn musste ich noch bis 5:15 Uhr warten, bis die Bahn zum International Airport kam.

Jetzt galt es, zu hoffen, einen Sitzplatz nach Bangkok zu bekommen.

Rückflug

Dank der Mithilfe durch Clemens (DANKE !!!) konnte ich schon vorab über das Internet die entsprechenden Listings für die Rückflüge durchführen. Für jedes Listing (jetzt kommt ein wenig Airliner Know-how) erhält man einen Amadeus-Code. Unglücklicherweise bietet das System an, mehrere Listings auf einen Code durchzuführen. Warum unglücklicherweise? Weil die Thai dies nicht akzeptiert und alle getätigten Listings ohne Information an den Kunden (also mich) löscht. Tja, und da stand ich nun, die ganze Business-Klasse war leer und für mich war kein Essen vorbestellt. Grundsätzlich nicht so tragisch, da ich ja sowieso nur schlafen wollte (der Tag war immerhin ca. 27 Stunden lang gewesen). Ohne bestelltes Essen gibt’s jedenfalls auch keinen Sitzplatz.
Dumm, jedenfalls für mich. Da ich aber unbedingt nach Bangkok wollte, hab ich dann den angebotenen Sitz in der Eco angenommen. So schlecht ist das bei der Thai ja auch nicht.

Damit ich nach dem 9-stündigen Flug für den Anschluss nach Frankfurt nicht das gleiche Theater wieder mitmachen musste, hat man in Sydney ein Listing für mich durchgeführt (Aussage: von 40 Plätzen sind noch 24 frei).

Mit diesem Wissen (ich hatte das Listing sogar schriftlich), bin ich dann, nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, zum Lufthansa Schalter und habe mir das Ticket besorgt, dann ging es zum Checkin.
Ich stehe also beim Checkin und frage vorsichtig nach, ob ich denn einchecken kann und wie es mit der Verfügbarkeit der Sitzplätze aussieht. „Fully Booked“ sagt doch der unnette Mensch am Schalter. Ich dachte, ich höre nicht recht … 24 Business-Seats in 9 Stunden komplett verkauft? Naja, das konnte ich nicht so ganz glauben. Nach ca. 15 Minuten wurde mir dann gesagt, dass das mit dem Listing okay geht und ich doch bitte gegen 19:00 Uhr zum Checkin zurück kommen solle.
Komisch, erst fully booked, dann geht es klar?!

Naja, ich hatte insgesamt 10 Stunden Aufenthalt in Bangkok und hab dann noch im Internet gesurft, etwas gegessen (thailändisch ist einfach klasse) und mir abschliessend noch eine Fuss-Massage gegönnt.

Zurück am Thai-Schalter um 19:00 Uhr, erhielt ich tatsächlich 5 Stunden vor Abflug einen Sitzplatz in der Business. Letztendlich auch kein Wunder, waren doch nur 10 Plätze besetzt.

Dieser Umstand brachte die Besatzung in Arbeitszwang. Kaum war ein Glas ausgetrunken, wurde schon neu eingeschenkt. Den Herrschaften, die durchaus sehr nett und zuvorkommend waren, war einfach langweilig.

Aber gut. Ein paar Stunden Schlaf konnte ich immerhin geniessen, dann bin ich tatsächlich in der Kälte Deutschlands gelandet.
Mit dem ICE gings dann nach Limburg und ich fror weiter.

Nach einem Tag hab ich dann meine Sachen gepackt und bin wieder in die schweizer Heimat gefahren. Unglaublich, aber hier war es noch kälter … MINUS 10 Grad. Unglaublich, dass Menschen bei diesen Temperaturen überhaupt denken und leben können => das denkt man zumindest, wenn man aus 30 Grad plus kommt.

Fazit

Mein Lieblingsfoto:

Opera-House

Die Fliegerei hat sensationell geklappt. Abgesehen von den gelöschten Listings verlief einfach „alles“ extrem problemlos und gut. Nie hätte ich erwartet, dass ich auf dem Hinflug direkt von Bangkok nach Sydney mitkomme (Ende November/Anfang Dezember wurde der Flughafen in Bangkok noch bestreikt).

Heike bin ich sehr dankbar, dass sie mich nach Australien „geschickt“ hat.

Australien war viel mehr als klasse – einzigartig – und ich war sicher nicht das letzte Mal dort.

Leider konnte ich hier nur einen kurzen Einblick in das Erlebte geben … Viele Eindrücke sind aber einfach nur unbeschreibbar. Diese Erfahrung muss mal selbst machen.

Ich mache sie wieder und freue mich auf das nächste Mal.

Tom

 

2008 Australien
« von 9 »
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