[:de]2009 Korsika[:nl]2009 Corsica[:en]2009 Corsica[:]

[:de]Sonntag, 13. September 2009

Vorwort:
Nach der Anschaffung der TDM 900 im vergangenen Mai war mein Wunsch, dieses Jahr damit auf Tour zu gehen. Die ersten 9000 km hatte ich bereits hinter so, so dass der gemeinsamen Tour mit W., einem ehemaligen Lufthansa-Kollegen und BMW GS 1200-Fahrer, nichts im Wege stand.
Wir haben uns auf den Weg über die französischen Alpen (zum Teil ging es über die bekannte Route des Grandes Alpes) Richtung Nizza gemacht. Dann stand die Überfahrt mit der Fähre nach Korsika an.

Die Tour sowie ein paar Erfahrungen hab ich hier mal eben zusammengeschrieben.

Tip:
Schaut euch den einen oder andere Link ruhig mal an … ist zum Teil wirklich sehr interessant.

Lasst mich wissen, wenn ihr Fragen zur Tour habt.

Viel Spass
Tom

Let’s go!

Ein Stündchen später (Vorbereitung der TDM) als geplant ging es am 29-08-09 über Riggisberg, durchs Stockental und Zweisimmen den ersten Pass hinauf, den Col du Pillon. Von dort sollte uns der Weg über den Col de la Croix über Aigle nach Martigny führen.
Hier sollte die eigentliche Tour über diverse Alpenpässe beginnen.

2009_Korsika_image008

Es ging den Grossen St. Bernhard (mit 2469m der dritthöchste Pass der Schweiz) hinauf … und schon waren wir im angrenzenden Italien. Von Grenzkontrollen nichts zu spüren, fuhren wir an Aosta vorbei, durchs Aosta-Tal Richtung Kleiner St. Bernhard – ohne Grenzkontrollen waren wir dann auf einmal in FRANKREICH. Über Bourg Saint-Maurice ging es dann zum Abschluss des ersten Tages am Lac de Tignes vorbei nach Val d’Isère.

Unsere Hotelzimmersuche (für die komplette Tour hatten wir keinerlei Buchungen vorgenommen) war schnell erfolgreich und wir bezogen für eine Nacht unser Quartier im Hotel „Les Crêtes Blanches“. Nach einem schönen Tag und guten Abendessen gings auf die Zimmer.

Der nächste Morgen, strahlender Sonnenschein wie bei der gesamten Tour, kurvten wir den Col de l’Isèran hoch. Wunderschön. In aller Hergottsfrühe … fast alleine … einfach klasse.

2009_Korsika_image009
Richtung Lanslebourg – mit einem kurzen Abstecher zum schön gelegenen Lac du Mont Cenis – führte uns die vorerst bis Nizza von W. geplante Tour nach Modane.

Jetzt folgten 2 Tour de France-Leckerbissen: zuerst der Col du Télégraph, dann an Valloire vorbei meinen Tour-Favoriten hinauf, den Col du Galibier. Kurven, Kurven, Kurven … schön ausgebauten Strassen. Herrlich 🙂

Die Abfahrt brachte uns über Briancon zum Col d’Izoard. Dem voranfahrenden KTM-Fahrer (mit Frau auf dem Sozius) sei Dank für die sportliche Auffahrt 🙂 (gell, W.!).
Am Pass angekommen, bekundete der vorausfahrende Franzose sein grosses Interesse und seine Wertschätzung an / für W.’s GS 1200. Na, ob die Wertschätzung auch heute noch Bestand hat – wenn der wüsste … ich bin mir da ja nicht so sicher … Mehr später.

Herrliche Serpentinen ging es dann über Guillestre den nächsten Pass über 2000m hoch … der Col de Vars wartete auf uns 🙂

Der 2. Tag neigte sich dann auch so langsam dem Ende entgegen und wir begaben uns in Jausiers auf Quartier-Suche. Relativ schnell waren wir in einer auf den ersten Blick günstigen, etwas schmuddeligen „Absteige“ fündig. Der Preis inkl. Abendessen stimmte. Und, das Hauptargument für die Unterkunft: Tankstelle inklusive und wir waren direkt am Col de la Bonette, hihi.

2009_Korsika_image010
Tja, es war ja erst ca. 18 Uhr … also, Koffer runter von den Bikes, Helm auf und rauf auf den La Bonette. Super Strecke, guter Belag, schöne Kurven … und auf dem Weg dahin auch mal ein paar Schafe auf der Strasse … Und das sollte nicht das Ungewöhnlichste auf der Tour bleiben, was uns auf der Strasse begegnete.

Nach der Rundfahrt am La Bonette gings zurück in die schmucke Unterkunft 😉 Beim Abendessen wurde dann mit anderen Bikern die diversen Pässen und Touren besprochen. Ein angeregter und spannender Erfahrungsaustausch …

Tag 3:
Am nächsten Tag begleitete uns Helmut, ein netter Schwabe mit einer GS 1200, eine Weile.
W. hatte den Col de la Cayolle als Morgenhäppchen (eher nur für sich) ausgemacht … grrrr. Holper, holper, holper. Naja, landschaftlich war es ja wirklich schön.
Kurz vor Entrevaux verabschiedete sich dann unser Begleiter Helmut Richtung Digne-les Bains mit dem Ziel Südspanien, Strand, Urlaub. Wir folgten der Route des Grandes Alpes nach Touët-sur-Var – dort gings nördlich Richtung Beuil. Die wunderbare „rote“ Schlucht, Gorges du Cians, erwartete uns.

2009_Korsika_image011

Durch eine tolle Landschaft ging es die D30 zu einer recht sportlichen Auffahrt nach Valdeblore und den Col St. Martin hinauf. W. lief warm! Unser Ziel waren die tollen Kurven zum Col de Turini.
Jetzt standen die Überlegungen an, wo wir die kommende Nacht verbringen und in welche Richtung wir weiterfahren. Unser ursprüngliches Ziel Nizza (neben dem Massif Central und den Pyrenäen) nahmen wir nun genauer ins Visier, da wir uns nur gut 50km nördlich von dort aufhielten.
Somit rückte aber auch ein weiteres Ziel – Korsika – in Reichweite.

Also, Abfahrt nach Nizza und ins Büro von Corsica Ferries. Es galt herauszufinden, wann wir eine Fähre auf die wunderschöne Mittelmeer-Insel erwischen können. Im Hafen angekommen (puh, war es warm auf Meereshöhe), widmete sich W. den schönen Dingen des Lebens, während ich mich um die Überfahrt kümmern musste.
Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr gings nach Calvi. Für den Abend brauchten wir allerdings noch ein Dach über dem Kopf. Eine ausgeprochen luxuriöse Unterkunft fanden wir gut 30 Minuten ausserhalb in Carros.

*************************************************************
KORSIKA

Tag 4:
Früh aufstehen war angesagt, damit wir frühzeitig auf die Fähre konnten. Mehr oder weniger in erster Reihe stellten wir die Bikes auf der Fähre ab und gönnten uns während der Überfahrt ein wenig Entspannung an Bord. Während der Fährfahrt planten wir, wo wir eine Unterkunft (am besten für mehrere Tage) beziehen wollten.

2009_Korsika_image013
In Calvi angekommen (oh je, war das warm), machte wir uns auf den Weg nach Ile Rousse. Da wir dort aber nicht auf Anhieb eine gute Unterkunft fanden, machten wir uns auf den Weg in korsische Zentrum, nach Corte (Plan B). Vom Weg dorthin hab ich nichts, aber auch GAR NICHTS Positives zu berichten. Holper, holper, holper … grausam. Das tat in der Seele weh … die arme TDM … und mein Hintern 🙂 Und ein todesmutiger Korse, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte, rasste schneller an uns auf dieser Holper-Strasse auf seinen 2 Rädern vorbei, also wir überhaupt registrieren konnten, dass da einer hinter uns ist/war. Alle Achtung, dem hat man sicher keine Lebensversicherung verkauft 😉
Naja, um die richtigen Eindrücke von Korsika und seinen Strassen zu bekommen, hat es die Fahrt jedenfalls in sich gehabt.

2009_Korsika_image002

Sand und Rollsplit in den Kurven – Kühe auf der Strasse und als „Zuschauer“ am Strassenrand … dazu noch die Hitze. Cool war’s trotzdem 😉

Mit dem Hotel de la Paix bezogen wir in Corte ein Hotel in der Stadtmitte (zur Erinnerung: Corte hat etwa 6700 Einwohner und ist eine Universitätsstadt).
Es war zwar schon spät am Tage, aber eine kleine Ausfahrt musste doch noch sein. Wir machten uns auf den Weg ins Restonica-Tal (Bilder unbedingt anschauen …).
Auf der Anfahrt in dieses Tal haben wir dann die Unterkunft für die nachfolgenden 5 Nächte gefunden (ein recht grosses, finanzierbares Appartement).

Tag 5 – 10:
1. Auf Korsika stand zu Beginn die Umfahrung des Cap Corse an … Wundervoll … und vernünftige Strassen. Am Cap Corse haben wir auch mal kurzzeitig die Motorräder getauscht. War schon komisch, meine TDM vor mir fahren zu sehen 😉

2009_Korsika_image014
Auf der BMW sitzt man wie auf einem Sofa … weich und gemütlich, wie ein alter Mann eben … von Schlaglöchern nix zu spüren. Glücklicherweise hatte W. die Idee, Anpassungen an meinem Fahrwerk vorzunehmen, um dem harten Gehoppel etwas entgegenzuwirken. Ich hab dann die Einstellungen etwas besser auf mein Körpergewicht abgestimmt und auch die Dämpfung angepasst. Mit der Zeit wurde es dann merklich besser.
2. Tour über Castirla nach Calacuccia … Sargone, Cargèse, Porto, Calvi und über die N197 zurück nach Corte
3. Ajaccio und Kurven, Kurven, Kurven
4. Bergen und Kurven mit Wasserpause am Fango

2009_Korsika_image015
5. Mega-Tour nach Bonifaccio (muss man gesehen haben), über Sartène durch die Berge zurück

2009_Korsika_image017
6. gemütliche Ausfahrt an die Ostküste … und dann gings ins tolle Asco-Tal

Naja, zumindest für mich!!!

W. wollte durch für die TDM unwegsames Gelände fahren … also bin ich aussen herum ins Asco-Tal gefahren. Währenddessen kaufte sich W. an einer Tankstelle noch eine Korsika-Karte zwecks besserer Orientierung.
Bereits 2 Tage zuvor machte seine BMW ein paar Probleme und ging während der Fahrt einfach aus (es soll nicht verschwiegen werden, dass auch ein Birnchen an der BMW den Geist aufgab). Anhalten, neu starten und weiter ging es. Nach einen Tag ohne Probleme fuhren wir unbeirrt weiter. Bis, ja, bis wir uns trennten und W. alleine an der Tankstelle stand. Er kam dort nicht mehr weg, weil die gute BMW gar nicht mehr anspring 😉
Mich konnte er telefonisch nicht erreichen. Mir war klar, dass ich im Asco-Tal sowieso keinen Handy-Empfang habe – also hab ich es ausgeschaltet. Hihi.

2009_Korsika_image012

YAMAHA TDM 900

Das Asco-Tal:
Superschönes Tal. Im Ort Asco geht es 14km hoch ins Skigebiet … einfach nur klasse!!!
Ich legte mich an den Asco und genoss die Sonne.

2009_Korsika_image001

Zu einer vereinbarten Uhrzeit wollte ich mich mit W. im Asco-Tal treffen. Ich machte mich also auf den Weg. Nur, von W. keine Spur. Also, ab ins Dorf, Handy an. Schwups kam ne SMS: die BWM fährt nicht mehr 🙂 Zu dem Zeitpunkt stand W schon gut 2.5 Stunden an der Tanke ;-)))

In der Zwischenzeit fanden diverse Gespräche über eine Abschlepp- und Rückholaktion der BMW statt. Das bedeutete, Rückkehr mit dem Taxi in die Unterkunft (nach 7 Stunden Winnie-guck-in-die-Luft an der Tankstelle), am nächsten Morgen (war auch geplanter Abreisetag) Anreise mit dem Taxi zur Fähre. Die BMW wurde von der Tankstelle abgeschleppt und am nächsten Morgen zur Fähre gebracht.

2009_Korsika_image007
Ich machte mich also alleine um 6 Uhr auf den Weg zur Fähre. Im Dunkeln auf den Strassen Korsikas Motorrad zu fahren, gleicht einem Wahnsinnsabenteuer oder auch Todeskommando … ich bin froh, dass MIR nix passiert ist (ausser, dass ich über diverse Teile eines kurz vor mir „erlegten“ Wildschweins fuhr – glücklicherweise ohne Sturz).

Somit blieb uns noch die gemeinsame Fährüberfahrt von Bastia nach Nizza (die BMW wurde wirklich pünktlich an die Fähre gebracht). Dann startete Winnie eine Rückholaktion der BMW.

Korsika-Fazit:
Wir haben mal überlegt, dass man auf Korsika auf 100m gut 2 Kurven hat. Wenn man dann bedenkt, dass wir gut 300km täglich gefahren sind, kommen da doch EINIGE Kurven zusammen. Einzig im Osten gibts auch mal Strecken von mehr am 50m geradeaus.

Wer auf Korsika Motorrad fährt, muss sich über die lauernden Gefahren stets bewusst sein. Unsere Erfahrungen waren neben Sand und Rollsplitt auch diverse Kuhauswürfe (Frage hierzu: Warum haben korsische Kühe ausgerechnet in Kurven Durchfall?).
Neben diversen Schafskugeln (tausende), befinden sich natürlich vornehmlich in oder nach Kurven auch die dazugehörigen Tiere auf der Fahrbahn – von Kühen, Hunden, Schafen, Ziegen, Pferden und Schweine können wir berichten.

2009_Korsika_image004

2009_Korsika_image005
Und ja, es ist irgendwie schon witzig, wenn in einer Kurve ein paar Schweine warten … aber so ganz ungefährlich ist es dann doch nicht.

Was ist eine Kuh mitten auf der Fahrbahn? Ein tierisches, korsisches STOP-Schild.

Interessant auch, dass es kaum Zäune auf Korsika gibt. Andererseits, es gibt ja den natürlich Zaun, das Meer.

Die Tierversammlung in Kurven oder auch alleine das freie Herumlaufen wäre in der Schweiz wohl unvorstellbar!!! Gut so.

2009_Korsika_image016

*************************************************************

Ich machte mich dann alleine über den Col de Nice, Col de Braus nochmals zum Col de Turini. Mein Ziel war die Schlucht von Verdon … also musste ich noch recht weit nach Westen fahren. Es ging also wieder mal über Teile der Route des Grandes Alpes (N202) nach Entrevaux und anschliessend den Col de Toutes Aures am Lac de Castillon vorbei bis nach Castellane. Zwischenstop – Übernachtung.

Als Frühausteher schaute ich dann am folgenden Tag ab 8 Uhr die Schlucht von Verdon an … War das kalt! Und so schattig, so früh am Morgen; das hätte ja wirklich nicht sein müssen!!! Die Route des Crêtes musste jedenfalls sein (Rundkurs mit herrlichem Blick auf die Schlucht).

Anschliessend führte mein Weg über Castellane und Saint-André les-Alpes zum Col d’Allos . Über Barcelonnette schliesslich die D902 den Col de Vars (sehr gut zu fahren) rauf.

Hier traf ich 3 Schweizer … endlich mal wieder schweizer-deutsch 🙂 War echt lustig. Ich schloss mich den 3 Eidgenossen an und wir fuhren den Col de Vars gemeinsam hinunter … und dann den Col d’Izoard hoch … also, ICH fuhr, die anderen 3 „flogen“ … Unsere Wege trennten sich hier … Besser war das!!!

Also ging es dann einigermassen gemütlich über Briancon und den Col du Lautaret wieder meinen Liebling hinauf, den Col du Galibier.

Auf dem Weg hinunter hab ich dann eine Unterkunft in Valloire bezogen und plante von dort den nächsten Tag.
Da ich unbedingt mal nach Alpe d’Huez hinauffahren wollte, musste ich also den Galibier wieder hoch, rüber nach Alpe d’Huez. Ich werde wohl NIE verstehen, warum Menschen dort oder auch den Galibier mit dem Fahrrad hochfahren. Ganz Verrückte kommen da sogar mit einem Lächeln auf dem Gesicht an … Einfach unglaublich!!!

Mein nächstes Ziel war dann der Col du Glandon, eine ganz tolle, kurvige Fahrt am schöne See (Lac de Grande Maison) vorbei. Dann kurz rüber zum Col de la Croix de Fer .
Jetzt war die Frage: wie gehts weiter?

Ich entschied mich für die Rückkehr in die Schweiz. Uih, das war ja noch ein ganzes Stück, vor allem, weil ich natürlich keine Autobahn fahren wollte.
Es ging also über den Col de la Madeleine über Moûtiers und Bourg Saint-Maurice zum Kleinen St. Bernard. Ein kleines Stück also wieder durch Italien, den Grossen St. Bernard hoch … und ich war wieder in der Schweiz 🙂

Über Martigny ging’s dann noch nach Aigle und über den Col des Mosses nach Hause.

All das waren sehr schöne, kurvige 4000km … in gerade mal 12 Tagen (29-08-09 – 09-09-09).
Klasse war’s … ich würde es wieder machen 🙂

Freitag/Samstag hab ich dann noch eine kleine Spritztour (nur 700km) um den Genfer See gemacht!

Nach genauerer Betrachtung meines Hinterreifens werde ich mich wohl GANZ schnell dazu entschliessen müssen, einen neuen Reifen aufziehen zu lassen … Mit Fast-Slicks könnte es sonst Probleme geben 😉
In der Mitte ist ja noch Profil … aber links? Da siehts doch ziemlich blank aus ;-)))

Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt 😉

2009 Korsika
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Sonntag, 13. September 2009

Vorwort:
Nach der Anschaffung der TDM 900 im vergangenen Mai war mein Wunsch, dieses Jahr damit auf Tour zu gehen. Die ersten 9000 km hatte ich bereits hinter so, so dass der gemeinsamen Tour mit W., einem ehemaligen Lufthansa-Kollegen und BMW GS 1200-Fahrer, nichts im Wege stand.
Wir haben uns auf den Weg über die französischen Alpen (zum Teil ging es über die bekannte Route des Grandes Alpes) Richtung Nizza gemacht. Dann stand die Überfahrt mit der Fähre nach Korsika an.

Die Tour sowie ein paar Erfahrungen hab ich hier mal eben zusammengeschrieben.

Tip:
Schaut euch den einen oder andere Link ruhig mal an … ist zum Teil wirklich sehr interessant.

Lasst mich wissen, wenn ihr Fragen zur Tour habt.

Viel Spass
Tom

Let’s go!

Ein Stündchen später (Vorbereitung der TDM) als geplant ging es am 29-08-09 über Riggisberg, durchs Stockental und Zweisimmen den ersten Pass hinauf, den Col du Pillon. Von dort sollte uns der Weg über den Col de la Croix über Aigle nach Martigny führen.
Hier sollte die eigentliche Tour über diverse Alpenpässe beginnen.

2009_Korsika_image008

Es ging den Grossen St. Bernhard (mit 2469m der dritthöchste Pass der Schweiz) hinauf … und schon waren wir im angrenzenden Italien. Von Grenzkontrollen nichts zu spüren, fuhren wir an Aosta vorbei, durchs Aosta-Tal Richtung Kleiner St. Bernhard – ohne Grenzkontrollen waren wir dann auf einmal in FRANKREICH. Über Bourg Saint-Maurice ging es dann zum Abschluss des ersten Tages am Lac de Tignes vorbei nach Val d’Isère.

Unsere Hotelzimmersuche (für die komplette Tour hatten wir keinerlei Buchungen vorgenommen) war schnell erfolgreich und wir bezogen für eine Nacht unser Quartier im Hotel „Les Crêtes Blanches“. Nach einem schönen Tag und guten Abendessen gings auf die Zimmer.

Der nächste Morgen, strahlender Sonnenschein wie bei der gesamten Tour, kurvten wir den Col de l’Isèran hoch. Wunderschön. In aller Hergottsfrühe … fast alleine … einfach klasse.

2009_Korsika_image009
Richtung Lanslebourg – mit einem kurzen Abstecher zum schön gelegenen Lac du Mont Cenis – führte uns die vorerst bis Nizza von W. geplante Tour nach Modane.

Jetzt folgten 2 Tour de France-Leckerbissen: zuerst der Col du Télégraph, dann an Valloire vorbei meinen Tour-Favoriten hinauf, den Col du Galibier. Kurven, Kurven, Kurven … schön ausgebauten Strassen. Herrlich 🙂

Die Abfahrt brachte uns über Briancon zum Col d’Izoard. Dem voranfahrenden KTM-Fahrer (mit Frau auf dem Sozius) sei Dank für die sportliche Auffahrt 🙂 (gell, W.!).
Am Pass angekommen, bekundete der vorausfahrende Franzose sein grosses Interesse und seine Wertschätzung an / für W.’s GS 1200. Na, ob die Wertschätzung auch heute noch Bestand hat – wenn der wüsste … ich bin mir da ja nicht so sicher … Mehr später.

Herrliche Serpentinen ging es dann über Guillestre den nächsten Pass über 2000m hoch … der Col de Vars wartete auf uns 🙂

Der 2. Tag neigte sich dann auch so langsam dem Ende entgegen und wir begaben uns in Jausiers auf Quartier-Suche. Relativ schnell waren wir in einer auf den ersten Blick günstigen, etwas schmuddeligen „Absteige“ fündig. Der Preis inkl. Abendessen stimmte. Und, das Hauptargument für die Unterkunft: Tankstelle inklusive und wir waren direkt am Col de la Bonette, hihi.

2009_Korsika_image010
Tja, es war ja erst ca. 18 Uhr … also, Koffer runter von den Bikes, Helm auf und rauf auf den La Bonette. Super Strecke, guter Belag, schöne Kurven … und auf dem Weg dahin auch mal ein paar Schafe auf der Strasse … Und das sollte nicht das Ungewöhnlichste auf der Tour bleiben, was uns auf der Strasse begegnete.

Nach der Rundfahrt am La Bonette gings zurück in die schmucke Unterkunft 😉 Beim Abendessen wurde dann mit anderen Bikern die diversen Pässen und Touren besprochen. Ein angeregter und spannender Erfahrungsaustausch …

Tag 3:
Am nächsten Tag begleitete uns Helmut, ein netter Schwabe mit einer GS 1200, eine Weile.
W. hatte den Col de la Cayolle als Morgenhäppchen (eher nur für sich) ausgemacht … grrrr. Holper, holper, holper. Naja, landschaftlich war es ja wirklich schön.
Kurz vor Entrevaux verabschiedete sich dann unser Begleiter Helmut Richtung Digne-les Bains mit dem Ziel Südspanien, Strand, Urlaub. Wir folgten der Route des Grandes Alpes nach Touët-sur-Var – dort gings nördlich Richtung Beuil. Die wunderbare „rote“ Schlucht, Gorges du Cians, erwartete uns.

2009_Korsika_image011

Durch eine tolle Landschaft ging es die D30 zu einer recht sportlichen Auffahrt nach Valdeblore und den Col St. Martin hinauf. W. lief warm! Unser Ziel waren die tollen Kurven zum Col de Turini.
Jetzt standen die Überlegungen an, wo wir die kommende Nacht verbringen und in welche Richtung wir weiterfahren. Unser ursprüngliches Ziel Nizza (neben dem Massif Central und den Pyrenäen) nahmen wir nun genauer ins Visier, da wir uns nur gut 50km nördlich von dort aufhielten.
Somit rückte aber auch ein weiteres Ziel – Korsika – in Reichweite.

Also, Abfahrt nach Nizza und ins Büro von Corsica Ferries. Es galt herauszufinden, wann wir eine Fähre auf die wunderschöne Mittelmeer-Insel erwischen können. Im Hafen angekommen (puh, war es warm auf Meereshöhe), widmete sich W. den schönen Dingen des Lebens, während ich mich um die Überfahrt kümmern musste.
Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr gings nach Calvi. Für den Abend brauchten wir allerdings noch ein Dach über dem Kopf. Eine ausgeprochen luxuriöse Unterkunft fanden wir gut 30 Minuten ausserhalb in Carros.

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KORSIKA

Tag 4:
Früh aufstehen war angesagt, damit wir frühzeitig auf die Fähre konnten. Mehr oder weniger in erster Reihe stellten wir die Bikes auf der Fähre ab und gönnten uns während der Überfahrt ein wenig Entspannung an Bord. Während der Fährfahrt planten wir, wo wir eine Unterkunft (am besten für mehrere Tage) beziehen wollten.

2009_Korsika_image013
In Calvi angekommen (oh je, war das warm), machte wir uns auf den Weg nach Ile Rousse. Da wir dort aber nicht auf Anhieb eine gute Unterkunft fanden, machten wir uns auf den Weg in korsische Zentrum, nach Corte (Plan B). Vom Weg dorthin hab ich nichts, aber auch GAR NICHTS Positives zu berichten. Holper, holper, holper … grausam. Das tat in der Seele weh … die arme TDM … und mein Hintern 🙂 Und ein todesmutiger Korse, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte, rasste schneller an uns auf dieser Holper-Strasse auf seinen 2 Rädern vorbei, also wir überhaupt registrieren konnten, dass da einer hinter uns ist/war. Alle Achtung, dem hat man sicher keine Lebensversicherung verkauft 😉
Naja, um die richtigen Eindrücke von Korsika und seinen Strassen zu bekommen, hat es die Fahrt jedenfalls in sich gehabt.

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Sand und Rollsplit in den Kurven – Kühe auf der Strasse und als „Zuschauer“ am Strassenrand … dazu noch die Hitze. Cool war’s trotzdem 😉

Mit dem Hotel de la Paix bezogen wir in Corte ein Hotel in der Stadtmitte (zur Erinnerung: Corte hat etwa 6700 Einwohner und ist eine Universitätsstadt).
Es war zwar schon spät am Tage, aber eine kleine Ausfahrt musste doch noch sein. Wir machten uns auf den Weg ins Restonica-Tal (Bilder unbedingt anschauen …).
Auf der Anfahrt in dieses Tal haben wir dann die Unterkunft für die nachfolgenden 5 Nächte gefunden (ein recht grosses, finanzierbares Appartement).

Tag 5 – 10:
1. Auf Korsika stand zu Beginn die Umfahrung des Cap Corse an … Wundervoll … und vernünftige Strassen. Am Cap Corse haben wir auch mal kurzzeitig die Motorräder getauscht. War schon komisch, meine TDM vor mir fahren zu sehen 😉

2009_Korsika_image014
Auf der BMW sitzt man wie auf einem Sofa … weich und gemütlich, wie ein alter Mann eben … von Schlaglöchern nix zu spüren. Glücklicherweise hatte W. die Idee, Anpassungen an meinem Fahrwerk vorzunehmen, um dem harten Gehoppel etwas entgegenzuwirken. Ich hab dann die Einstellungen etwas besser auf mein Körpergewicht abgestimmt und auch die Dämpfung angepasst. Mit der Zeit wurde es dann merklich besser.
2. Tour über Castirla nach Calacuccia … Sargone, Cargèse, Porto, Calvi und über die N197 zurück nach Corte
3. Ajaccio und Kurven, Kurven, Kurven
4. Bergen und Kurven mit Wasserpause am Fango

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5. Mega-Tour nach Bonifaccio (muss man gesehen haben), über Sartène durch die Berge zurück

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6. gemütliche Ausfahrt an die Ostküste … und dann gings ins tolle Asco-Tal

Naja, zumindest für mich!!!

W. wollte durch für die TDM unwegsames Gelände fahren … also bin ich aussen herum ins Asco-Tal gefahren. Währenddessen kaufte sich W. an einer Tankstelle noch eine Korsika-Karte zwecks besserer Orientierung.
Bereits 2 Tage zuvor machte seine BMW ein paar Probleme und ging während der Fahrt einfach aus (es soll nicht verschwiegen werden, dass auch ein Birnchen an der BMW den Geist aufgab). Anhalten, neu starten und weiter ging es. Nach einen Tag ohne Probleme fuhren wir unbeirrt weiter. Bis, ja, bis wir uns trennten und W. alleine an der Tankstelle stand. Er kam dort nicht mehr weg, weil die gute BMW gar nicht mehr anspring 😉
Mich konnte er telefonisch nicht erreichen. Mir war klar, dass ich im Asco-Tal sowieso keinen Handy-Empfang habe – also hab ich es ausgeschaltet. Hihi.

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YAMAHA TDM 900

Das Asco-Tal:
Superschönes Tal. Im Ort Asco geht es 14km hoch ins Skigebiet … einfach nur klasse!!!
Ich legte mich an den Asco und genoss die Sonne.

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Zu einer vereinbarten Uhrzeit wollte ich mich mit W. im Asco-Tal treffen. Ich machte mich also auf den Weg. Nur, von W. keine Spur. Also, ab ins Dorf, Handy an. Schwups kam ne SMS: die BWM fährt nicht mehr 🙂 Zu dem Zeitpunkt stand W schon gut 2.5 Stunden an der Tanke ;-)))

In der Zwischenzeit fanden diverse Gespräche über eine Abschlepp- und Rückholaktion der BMW statt. Das bedeutete, Rückkehr mit dem Taxi in die Unterkunft (nach 7 Stunden Winnie-guck-in-die-Luft an der Tankstelle), am nächsten Morgen (war auch geplanter Abreisetag) Anreise mit dem Taxi zur Fähre. Die BMW wurde von der Tankstelle abgeschleppt und am nächsten Morgen zur Fähre gebracht.

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Ich machte mich also alleine um 6 Uhr auf den Weg zur Fähre. Im Dunkeln auf den Strassen Korsikas Motorrad zu fahren, gleicht einem Wahnsinnsabenteuer oder auch Todeskommando … ich bin froh, dass MIR nix passiert ist (ausser, dass ich über diverse Teile eines kurz vor mir „erlegten“ Wildschweins fuhr – glücklicherweise ohne Sturz).

Somit blieb uns noch die gemeinsame Fährüberfahrt von Bastia nach Nizza (die BMW wurde wirklich pünktlich an die Fähre gebracht). Dann startete Winnie eine Rückholaktion der BMW.

Korsika-Fazit:
Wir haben mal überlegt, dass man auf Korsika auf 100m gut 2 Kurven hat. Wenn man dann bedenkt, dass wir gut 300km täglich gefahren sind, kommen da doch EINIGE Kurven zusammen. Einzig im Osten gibts auch mal Strecken von mehr am 50m geradeaus.

Wer auf Korsika Motorrad fährt, muss sich über die lauernden Gefahren stets bewusst sein. Unsere Erfahrungen waren neben Sand und Rollsplitt auch diverse Kuhauswürfe (Frage hierzu: Warum haben korsische Kühe ausgerechnet in Kurven Durchfall?).
Neben diversen Schafskugeln (tausende), befinden sich natürlich vornehmlich in oder nach Kurven auch die dazugehörigen Tiere auf der Fahrbahn – von Kühen, Hunden, Schafen, Ziegen, Pferden und Schweine können wir berichten.

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Und ja, es ist irgendwie schon witzig, wenn in einer Kurve ein paar Schweine warten … aber so ganz ungefährlich ist es dann doch nicht.

Was ist eine Kuh mitten auf der Fahrbahn? Ein tierisches, korsisches STOP-Schild.

Interessant auch, dass es kaum Zäune auf Korsika gibt. Andererseits, es gibt ja den natürlich Zaun, das Meer.

Die Tierversammlung in Kurven oder auch alleine das freie Herumlaufen wäre in der Schweiz wohl unvorstellbar!!! Gut so.

2009_Korsika_image016

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Ich machte mich dann alleine über den Col de Nice, Col de Braus nochmals zum Col de Turini. Mein Ziel war die Schlucht von Verdon … also musste ich noch recht weit nach Westen fahren. Es ging also wieder mal über Teile der Route des Grandes Alpes (N202) nach Entrevaux und anschliessend den Col de Toutes Aures am Lac de Castillon vorbei bis nach Castellane. Zwischenstop – Übernachtung.

Als Frühausteher schaute ich dann am folgenden Tag ab 8 Uhr die Schlucht von Verdon an … War das kalt! Und so schattig, so früh am Morgen; das hätte ja wirklich nicht sein müssen!!! Die Route des Crêtes musste jedenfalls sein (Rundkurs mit herrlichem Blick auf die Schlucht).

Anschliessend führte mein Weg über Castellane und Saint-André les-Alpes zum Col d’Allos . Über Barcelonnette schliesslich die D902 den Col de Vars (sehr gut zu fahren) rauf.

Hier traf ich 3 Schweizer … endlich mal wieder schweizer-deutsch 🙂 War echt lustig. Ich schloss mich den 3 Eidgenossen an und wir fuhren den Col de Vars gemeinsam hinunter … und dann den Col d’Izoard hoch … also, ICH fuhr, die anderen 3 „flogen“ … Unsere Wege trennten sich hier … Besser war das!!!

Also ging es dann einigermassen gemütlich über Briancon und den Col du Lautaret wieder meinen Liebling hinauf, den Col du Galibier.

Auf dem Weg hinunter hab ich dann eine Unterkunft in Valloire bezogen und plante von dort den nächsten Tag.
Da ich unbedingt mal nach Alpe d’Huez hinauffahren wollte, musste ich also den Galibier wieder hoch, rüber nach Alpe d’Huez. Ich werde wohl NIE verstehen, warum Menschen dort oder auch den Galibier mit dem Fahrrad hochfahren. Ganz Verrückte kommen da sogar mit einem Lächeln auf dem Gesicht an … Einfach unglaublich!!!

Mein nächstes Ziel war dann der Col du Glandon, eine ganz tolle, kurvige Fahrt am schöne See (Lac de Grande Maison) vorbei. Dann kurz rüber zum Col de la Croix de Fer .
Jetzt war die Frage: wie gehts weiter?

Ich entschied mich für die Rückkehr in die Schweiz. Uih, das war ja noch ein ganzes Stück, vor allem, weil ich natürlich keine Autobahn fahren wollte.
Es ging also über den Col de la Madeleine über Moûtiers und Bourg Saint-Maurice zum Kleinen St. Bernard. Ein kleines Stück also wieder durch Italien, den Grossen St. Bernard hoch … und ich war wieder in der Schweiz 🙂

Über Martigny ging’s dann noch nach Aigle und über den Col des Mosses nach Hause.

All das waren sehr schöne, kurvige 4000km … in gerade mal 12 Tagen (29-08-09 – 09-09-09).
Klasse war’s … ich würde es wieder machen 🙂

Freitag/Samstag hab ich dann noch eine kleine Spritztour (nur 700km) um den Genfer See gemacht!

Nach genauerer Betrachtung meines Hinterreifens werde ich mich wohl GANZ schnell dazu entschliessen müssen, einen neuen Reifen aufziehen zu lassen … Mit Fast-Slicks könnte es sonst Probleme geben 😉
In der Mitte ist ja noch Profil … aber links? Da siehts doch ziemlich blank aus ;-)))

Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt 😉

2009 Korsika
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Sonntag, 13. September 2009

Vorwort:
Nach der Anschaffung der TDM 900 im vergangenen Mai war mein Wunsch, dieses Jahr damit auf Tour zu gehen. Die ersten 9000 km hatte ich bereits hinter so, so dass der gemeinsamen Tour mit W., einem ehemaligen Lufthansa-Kollegen und BMW GS 1200-Fahrer, nichts im Wege stand.
Wir haben uns auf den Weg über die französischen Alpen (zum Teil ging es über die bekannte Route des Grandes Alpes) Richtung Nizza gemacht. Dann stand die Überfahrt mit der Fähre nach Korsika an.

Die Tour sowie ein paar Erfahrungen hab ich hier mal eben zusammengeschrieben.

Tip:
Schaut euch den einen oder andere Link ruhig mal an … ist zum Teil wirklich sehr interessant.

Lasst mich wissen, wenn ihr Fragen zur Tour habt.

Viel Spass
Tom

Let’s go!

Ein Stündchen später (Vorbereitung der TDM) als geplant ging es am 29-08-09 über Riggisberg, durchs Stockental und Zweisimmen den ersten Pass hinauf, den Col du Pillon. Von dort sollte uns der Weg über den Col de la Croix über Aigle nach Martigny führen.
Hier sollte die eigentliche Tour über diverse Alpenpässe beginnen.

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Es ging den Grossen St. Bernhard (mit 2469m der dritthöchste Pass der Schweiz) hinauf … und schon waren wir im angrenzenden Italien. Von Grenzkontrollen nichts zu spüren, fuhren wir an Aosta vorbei, durchs Aosta-Tal Richtung Kleiner St. Bernhard – ohne Grenzkontrollen waren wir dann auf einmal in FRANKREICH. Über Bourg Saint-Maurice ging es dann zum Abschluss des ersten Tages am Lac de Tignes vorbei nach Val d’Isère.

Unsere Hotelzimmersuche (für die komplette Tour hatten wir keinerlei Buchungen vorgenommen) war schnell erfolgreich und wir bezogen für eine Nacht unser Quartier im Hotel „Les Crêtes Blanches“. Nach einem schönen Tag und guten Abendessen gings auf die Zimmer.

Der nächste Morgen, strahlender Sonnenschein wie bei der gesamten Tour, kurvten wir den Col de l’Isèran hoch. Wunderschön. In aller Hergottsfrühe … fast alleine … einfach klasse.

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Richtung Lanslebourg – mit einem kurzen Abstecher zum schön gelegenen Lac du Mont Cenis – führte uns die vorerst bis Nizza von W. geplante Tour nach Modane.

Jetzt folgten 2 Tour de France-Leckerbissen: zuerst der Col du Télégraph, dann an Valloire vorbei meinen Tour-Favoriten hinauf, den Col du Galibier. Kurven, Kurven, Kurven … schön ausgebauten Strassen. Herrlich 🙂

Die Abfahrt brachte uns über Briancon zum Col d’Izoard. Dem voranfahrenden KTM-Fahrer (mit Frau auf dem Sozius) sei Dank für die sportliche Auffahrt 🙂 (gell, W.!).
Am Pass angekommen, bekundete der vorausfahrende Franzose sein grosses Interesse und seine Wertschätzung an / für W.’s GS 1200. Na, ob die Wertschätzung auch heute noch Bestand hat – wenn der wüsste … ich bin mir da ja nicht so sicher … Mehr später.

Herrliche Serpentinen ging es dann über Guillestre den nächsten Pass über 2000m hoch … der Col de Vars wartete auf uns 🙂

Der 2. Tag neigte sich dann auch so langsam dem Ende entgegen und wir begaben uns in Jausiers auf Quartier-Suche. Relativ schnell waren wir in einer auf den ersten Blick günstigen, etwas schmuddeligen „Absteige“ fündig. Der Preis inkl. Abendessen stimmte. Und, das Hauptargument für die Unterkunft: Tankstelle inklusive und wir waren direkt am Col de la Bonette, hihi.

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Tja, es war ja erst ca. 18 Uhr … also, Koffer runter von den Bikes, Helm auf und rauf auf den La Bonette. Super Strecke, guter Belag, schöne Kurven … und auf dem Weg dahin auch mal ein paar Schafe auf der Strasse … Und das sollte nicht das Ungewöhnlichste auf der Tour bleiben, was uns auf der Strasse begegnete.

Nach der Rundfahrt am La Bonette gings zurück in die schmucke Unterkunft 😉 Beim Abendessen wurde dann mit anderen Bikern die diversen Pässen und Touren besprochen. Ein angeregter und spannender Erfahrungsaustausch …

Tag 3:
Am nächsten Tag begleitete uns Helmut, ein netter Schwabe mit einer GS 1200, eine Weile.
W. hatte den Col de la Cayolle als Morgenhäppchen (eher nur für sich) ausgemacht … grrrr. Holper, holper, holper. Naja, landschaftlich war es ja wirklich schön.
Kurz vor Entrevaux verabschiedete sich dann unser Begleiter Helmut Richtung Digne-les Bains mit dem Ziel Südspanien, Strand, Urlaub. Wir folgten der Route des Grandes Alpes nach Touët-sur-Var – dort gings nördlich Richtung Beuil. Die wunderbare „rote“ Schlucht, Gorges du Cians, erwartete uns.

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Durch eine tolle Landschaft ging es die D30 zu einer recht sportlichen Auffahrt nach Valdeblore und den Col St. Martin hinauf. W. lief warm! Unser Ziel waren die tollen Kurven zum Col de Turini.
Jetzt standen die Überlegungen an, wo wir die kommende Nacht verbringen und in welche Richtung wir weiterfahren. Unser ursprüngliches Ziel Nizza (neben dem Massif Central und den Pyrenäen) nahmen wir nun genauer ins Visier, da wir uns nur gut 50km nördlich von dort aufhielten.
Somit rückte aber auch ein weiteres Ziel – Korsika – in Reichweite.

Also, Abfahrt nach Nizza und ins Büro von Corsica Ferries. Es galt herauszufinden, wann wir eine Fähre auf die wunderschöne Mittelmeer-Insel erwischen können. Im Hafen angekommen (puh, war es warm auf Meereshöhe), widmete sich W. den schönen Dingen des Lebens, während ich mich um die Überfahrt kümmern musste.
Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr gings nach Calvi. Für den Abend brauchten wir allerdings noch ein Dach über dem Kopf. Eine ausgeprochen luxuriöse Unterkunft fanden wir gut 30 Minuten ausserhalb in Carros.

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KORSIKA

Tag 4:
Früh aufstehen war angesagt, damit wir frühzeitig auf die Fähre konnten. Mehr oder weniger in erster Reihe stellten wir die Bikes auf der Fähre ab und gönnten uns während der Überfahrt ein wenig Entspannung an Bord. Während der Fährfahrt planten wir, wo wir eine Unterkunft (am besten für mehrere Tage) beziehen wollten.

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In Calvi angekommen (oh je, war das warm), machte wir uns auf den Weg nach Ile Rousse. Da wir dort aber nicht auf Anhieb eine gute Unterkunft fanden, machten wir uns auf den Weg in korsische Zentrum, nach Corte (Plan B). Vom Weg dorthin hab ich nichts, aber auch GAR NICHTS Positives zu berichten. Holper, holper, holper … grausam. Das tat in der Seele weh … die arme TDM … und mein Hintern 🙂 Und ein todesmutiger Korse, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte, rasste schneller an uns auf dieser Holper-Strasse auf seinen 2 Rädern vorbei, also wir überhaupt registrieren konnten, dass da einer hinter uns ist/war. Alle Achtung, dem hat man sicher keine Lebensversicherung verkauft 😉
Naja, um die richtigen Eindrücke von Korsika und seinen Strassen zu bekommen, hat es die Fahrt jedenfalls in sich gehabt.

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Sand und Rollsplit in den Kurven – Kühe auf der Strasse und als „Zuschauer“ am Strassenrand … dazu noch die Hitze. Cool war’s trotzdem 😉

Mit dem Hotel de la Paix bezogen wir in Corte ein Hotel in der Stadtmitte (zur Erinnerung: Corte hat etwa 6700 Einwohner und ist eine Universitätsstadt).
Es war zwar schon spät am Tage, aber eine kleine Ausfahrt musste doch noch sein. Wir machten uns auf den Weg ins Restonica-Tal (Bilder unbedingt anschauen …).
Auf der Anfahrt in dieses Tal haben wir dann die Unterkunft für die nachfolgenden 5 Nächte gefunden (ein recht grosses, finanzierbares Appartement).

Tag 5 – 10:
1. Auf Korsika stand zu Beginn die Umfahrung des Cap Corse an … Wundervoll … und vernünftige Strassen. Am Cap Corse haben wir auch mal kurzzeitig die Motorräder getauscht. War schon komisch, meine TDM vor mir fahren zu sehen 😉

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Auf der BMW sitzt man wie auf einem Sofa … weich und gemütlich, wie ein alter Mann eben … von Schlaglöchern nix zu spüren. Glücklicherweise hatte W. die Idee, Anpassungen an meinem Fahrwerk vorzunehmen, um dem harten Gehoppel etwas entgegenzuwirken. Ich hab dann die Einstellungen etwas besser auf mein Körpergewicht abgestimmt und auch die Dämpfung angepasst. Mit der Zeit wurde es dann merklich besser.
2. Tour über Castirla nach Calacuccia … Sargone, Cargèse, Porto, Calvi und über die N197 zurück nach Corte
3. Ajaccio und Kurven, Kurven, Kurven
4. Bergen und Kurven mit Wasserpause am Fango

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5. Mega-Tour nach Bonifaccio (muss man gesehen haben), über Sartène durch die Berge zurück

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6. gemütliche Ausfahrt an die Ostküste … und dann gings ins tolle Asco-Tal

Naja, zumindest für mich!!!

W. wollte durch für die TDM unwegsames Gelände fahren … also bin ich aussen herum ins Asco-Tal gefahren. Währenddessen kaufte sich W. an einer Tankstelle noch eine Korsika-Karte zwecks besserer Orientierung.
Bereits 2 Tage zuvor machte seine BMW ein paar Probleme und ging während der Fahrt einfach aus (es soll nicht verschwiegen werden, dass auch ein Birnchen an der BMW den Geist aufgab). Anhalten, neu starten und weiter ging es. Nach einen Tag ohne Probleme fuhren wir unbeirrt weiter. Bis, ja, bis wir uns trennten und W. alleine an der Tankstelle stand. Er kam dort nicht mehr weg, weil die gute BMW gar nicht mehr anspring 😉
Mich konnte er telefonisch nicht erreichen. Mir war klar, dass ich im Asco-Tal sowieso keinen Handy-Empfang habe – also hab ich es ausgeschaltet. Hihi.

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YAMAHA TDM 900

Das Asco-Tal:
Superschönes Tal. Im Ort Asco geht es 14km hoch ins Skigebiet … einfach nur klasse!!!
Ich legte mich an den Asco und genoss die Sonne.

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Zu einer vereinbarten Uhrzeit wollte ich mich mit W. im Asco-Tal treffen. Ich machte mich also auf den Weg. Nur, von W. keine Spur. Also, ab ins Dorf, Handy an. Schwups kam ne SMS: die BWM fährt nicht mehr 🙂 Zu dem Zeitpunkt stand W schon gut 2.5 Stunden an der Tanke ;-)))

In der Zwischenzeit fanden diverse Gespräche über eine Abschlepp- und Rückholaktion der BMW statt. Das bedeutete, Rückkehr mit dem Taxi in die Unterkunft (nach 7 Stunden Winnie-guck-in-die-Luft an der Tankstelle), am nächsten Morgen (war auch geplanter Abreisetag) Anreise mit dem Taxi zur Fähre. Die BMW wurde von der Tankstelle abgeschleppt und am nächsten Morgen zur Fähre gebracht.

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Ich machte mich also alleine um 6 Uhr auf den Weg zur Fähre. Im Dunkeln auf den Strassen Korsikas Motorrad zu fahren, gleicht einem Wahnsinnsabenteuer oder auch Todeskommando … ich bin froh, dass MIR nix passiert ist (ausser, dass ich über diverse Teile eines kurz vor mir „erlegten“ Wildschweins fuhr – glücklicherweise ohne Sturz).

Somit blieb uns noch die gemeinsame Fährüberfahrt von Bastia nach Nizza (die BMW wurde wirklich pünktlich an die Fähre gebracht). Dann startete Winnie eine Rückholaktion der BMW.

Korsika-Fazit:
Wir haben mal überlegt, dass man auf Korsika auf 100m gut 2 Kurven hat. Wenn man dann bedenkt, dass wir gut 300km täglich gefahren sind, kommen da doch EINIGE Kurven zusammen. Einzig im Osten gibts auch mal Strecken von mehr am 50m geradeaus.

Wer auf Korsika Motorrad fährt, muss sich über die lauernden Gefahren stets bewusst sein. Unsere Erfahrungen waren neben Sand und Rollsplitt auch diverse Kuhauswürfe (Frage hierzu: Warum haben korsische Kühe ausgerechnet in Kurven Durchfall?).
Neben diversen Schafskugeln (tausende), befinden sich natürlich vornehmlich in oder nach Kurven auch die dazugehörigen Tiere auf der Fahrbahn – von Kühen, Hunden, Schafen, Ziegen, Pferden und Schweine können wir berichten.

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Und ja, es ist irgendwie schon witzig, wenn in einer Kurve ein paar Schweine warten … aber so ganz ungefährlich ist es dann doch nicht.

Was ist eine Kuh mitten auf der Fahrbahn? Ein tierisches, korsisches STOP-Schild.

Interessant auch, dass es kaum Zäune auf Korsika gibt. Andererseits, es gibt ja den natürlich Zaun, das Meer.

Die Tierversammlung in Kurven oder auch alleine das freie Herumlaufen wäre in der Schweiz wohl unvorstellbar!!! Gut so.

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Ich machte mich dann alleine über den Col de Nice, Col de Braus nochmals zum Col de Turini. Mein Ziel war die Schlucht von Verdon … also musste ich noch recht weit nach Westen fahren. Es ging also wieder mal über Teile der Route des Grandes Alpes (N202) nach Entrevaux und anschliessend den Col de Toutes Aures am Lac de Castillon vorbei bis nach Castellane. Zwischenstop – Übernachtung.

Als Frühausteher schaute ich dann am folgenden Tag ab 8 Uhr die Schlucht von Verdon an … War das kalt! Und so schattig, so früh am Morgen; das hätte ja wirklich nicht sein müssen!!! Die Route des Crêtes musste jedenfalls sein (Rundkurs mit herrlichem Blick auf die Schlucht).

Anschliessend führte mein Weg über Castellane und Saint-André les-Alpes zum Col d’Allos . Über Barcelonnette schliesslich die D902 den Col de Vars (sehr gut zu fahren) rauf.

Hier traf ich 3 Schweizer … endlich mal wieder schweizer-deutsch 🙂 War echt lustig. Ich schloss mich den 3 Eidgenossen an und wir fuhren den Col de Vars gemeinsam hinunter … und dann den Col d’Izoard hoch … also, ICH fuhr, die anderen 3 „flogen“ … Unsere Wege trennten sich hier … Besser war das!!!

Also ging es dann einigermassen gemütlich über Briancon und den Col du Lautaret wieder meinen Liebling hinauf, den Col du Galibier.

Auf dem Weg hinunter hab ich dann eine Unterkunft in Valloire bezogen und plante von dort den nächsten Tag.
Da ich unbedingt mal nach Alpe d’Huez hinauffahren wollte, musste ich also den Galibier wieder hoch, rüber nach Alpe d’Huez. Ich werde wohl NIE verstehen, warum Menschen dort oder auch den Galibier mit dem Fahrrad hochfahren. Ganz Verrückte kommen da sogar mit einem Lächeln auf dem Gesicht an … Einfach unglaublich!!!

Mein nächstes Ziel war dann der Col du Glandon, eine ganz tolle, kurvige Fahrt am schöne See (Lac de Grande Maison) vorbei. Dann kurz rüber zum Col de la Croix de Fer .
Jetzt war die Frage: wie gehts weiter?

Ich entschied mich für die Rückkehr in die Schweiz. Uih, das war ja noch ein ganzes Stück, vor allem, weil ich natürlich keine Autobahn fahren wollte.
Es ging also über den Col de la Madeleine über Moûtiers und Bourg Saint-Maurice zum Kleinen St. Bernard. Ein kleines Stück also wieder durch Italien, den Grossen St. Bernard hoch … und ich war wieder in der Schweiz 🙂

Über Martigny ging’s dann noch nach Aigle und über den Col des Mosses nach Hause.

All das waren sehr schöne, kurvige 4000km … in gerade mal 12 Tagen (29-08-09 – 09-09-09).
Klasse war’s … ich würde es wieder machen 🙂

Freitag/Samstag hab ich dann noch eine kleine Spritztour (nur 700km) um den Genfer See gemacht!

Nach genauerer Betrachtung meines Hinterreifens werde ich mich wohl GANZ schnell dazu entschliessen müssen, einen neuen Reifen aufziehen zu lassen … Mit Fast-Slicks könnte es sonst Probleme geben 😉
In der Mitte ist ja noch Profil … aber links? Da siehts doch ziemlich blank aus ;-)))

Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt 😉

2009 Korsika
« von 11 »
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