[:de]2010 Kleine Balkan-Tour[:nl]2010 Kleine Balkan-Tour[:en]2010 Small Balkan-Tour[:]

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Motorrad-Tour mit B. und W. vom 19-08 – 31-08-10 über Österreich, Italien und Slowenien nach Kroatien … und natürlich ging es auch irgendwie wieder zurück 😉

Sonntag, 12. September 2010

Einleitung:
Ich hätte nicht gedacht, in diesem Jahr noch eine Motorradtour machen zu können …

Vorgeschichte:
Nach der tollen Vorjahrestour mit W. über die französischen Alpen nach Korsika, sollte es in diesem Jahr ursprünglich nach Sardinien gehen.
Dieses Ziel verschwand jedoch am 07-04 in Sass-Fee innerhalb von Millisekunden aus meinem Fokus. Sturz wegen einem blöden Belgier beim Verlassen des Schlepplifts, Diagnose Innenbandriss, vorderes Kreuzband gerissen, Innenmeniskus beschädigt (wenigstens dieser Teil der Diagnose hat sich glücklicherweise während der nachfolgenden Operation nicht bestätigt – man freut sich ja schon über Kleinigkeiten).

Das Töff (tja, so heisst das hier in der Schweiz) liess ich von einem Nachbarn wieder in die Garage stellen und verabschiedete mich von jeglichen Tour-Träumen.

Der nächste Schritt
Im Nachhinein kann ich sicherlich sagen, dass der Heilungsverlauf (abgesehen von den ersten 3 Wochen) optimal verlaufen ist. Die nachfolgende Physiotherapie ist nicht unbedingt besonders entspannend, aber es ging recht problemlos voran.
ende Juli durfte ich wieder auf die TDM. Die ersten Fahrten verliefen gut und schon bald standen am Wochenende auch mal 600km auf dem Plan. Tja, und wenn das geht, geht auch ne Tour 😉

Mehr oder weniger zufällig ergab es sich dann, dass wir mit W. auf Tour gingen.

Jetzt geht’s los!
Am späten Nachmittag des 19-08 ging es mit der TDM (nach 30.000er Inspektion und mit neuem Zumo 660) endlich los. Wir wollten (auch wenn es nicht verständlich ist) unbedingt los und fuhren über die Autobahn (das sollte unsere einzige Autobahnfahrt sein) nach St. Gallen. Von dort führte uns der Weg über die ersten schönen Kurven über Oberriet nach Österreich, bis wir in Frastanz eine Übernachtungsmöglichkeit fanden.

2010_Balkan_image002

Mit dem Ziel Maishofen starteten wir am nächsten Morgen Richtung Bludenz und nahmen dann die Silvretta Hochalpenstrasse in Angriff. Wie die meisten schönen Pässe in Österreich, so musste auch dieser extra bezahlt werden 🙁
In engen Kehren ging es vollbeladen auf über 2000m hoch. Wunderschön.
Von dort ging es dann über Galtür und Ischgl über Innsbruck ins Zillertal. Der Gerlos-Pass stand uns noch bevor. Empfehlenswert!

Von Gerlos aus ging es dann die letzten 75km in die Unterkunft nach Maishofen. Ziemlich platt kamen wir auf dem sensationell schön und abgelegenen Hof von Franziska und Franz in Maishofen an.
Schade nur, dass weit und breit keine Möglichkeit für ein Abendessen bestand, so dass wir dann (ohne Koffer) nochmals nach Zell am See fuhren, um uns zu stärken.

Da W. erst am Abend zu uns stiess, sollte uns der Grossglockner (natürlich muss auch hier bezahlt werden) jede Menge Spass bereiten 🙂
Mit einem Ticket für 15 Tage ausgestattet, ging es hoch bis zur Edelweiss-Spitze (2571m). Über die Kaiser Franz-Josef-Höhe ging es dann zum Bummeln nach Heiligenblut (naja, soooo gross ist es dann dort auch nicht). Zum gemütlichen Abschluss des „kleinen“ Ausflugs in die Höhe genossen wir noch etwas die Natur abseits der Piste. Wunderschön.

2010_Balkan_image003

Wieder in Maishofen angekommen, dauerte es nicht lange, bis sich W. tatsächlich zu uns verirrte (der Hof ist schon sehr abgelegen). Wir hatten Wurst, Käse, Brot und Wein besorgt, so dass wir den Hof am Abend nicht mehr verlassen musste … und das ging dann irgendwann auch gar nicht mehr.
Wir sassen noch etwas an der frischen Luft und genossen den Abend, als wir uns dachten, dass die lokalen Spezialitäten auch getestet werden müssen. Ein Obstler folgte dem anderen – bis sich Franz dann mit der Flasche zu uns gesellte. Es folgte ein lustiger Abend mit diversen Geschichten, welche mangels Erinnerung nicht widergegeben werden können. Die Situation, wie Franz uns mit einer Kuhglocke um den Hals verabschiedete, wird uns sicher in Erinnerung bleiben 🙂

Nun stand die lange Fahrt nach Slowenien auf dem Plan.
Es war schon erstaunlich, welch dicker Kopf doch noch in den Helm passte 😉
Jedenfalls starteten wir etwas später als ursprünglich geplant – wir kamen irgendwie nicht so gut in die Gänge.
Über den Grossglockner (welche ein Genuss) ging es dann letztendlich doch über den Nassfeld-Pass nach Italien. Über Tarvisio führte uns der Weg dann am Lago del Predil vorbei nach Slowenien. An Bovec vorbei ging es durch das schöne Soca-Tal. In Most machten wir eine kleine Verschnaufpause mit Schwimmeinlage im Soca.

Wir folgten dem Idrijca und begannen, einen Unterkunft für die Nacht zu finden. So richtig viel ist auf Sloweniens Strassen nicht los, so dass wir erst in Logatec eine Biker-Unterkunft fanden.
Bei Ivanka und Ruedi (Schweizer) fanden wir Unterschlupf. Am Abend wurde gut uns günstig gespeist. Am nächsten Morgen fotografierte uns Ruedi beim Frühstück und verschwand dann für ein paar Minuten. Nach 10 Minuten kam er mit einer CD zurück, auf deren Label das Foto von uns zu sehen ist. Musikalisch durften wir uns über slowenische Volksmusik freuen 🙂

Über das slowenische Hinterland (sehr schön) ging es dann nach Kroatien.
Kaum Menschen in den Gassen, kaum Fahrzeuge auf der Strasse … das war schon etwas komisch … zudem dann auch ein paar Einschusslöcher als Überreste der kriegerischen Auseinandersetzung. Der erste Eindruck war schon etwas komisch.
Heftig waren die Temperaturen: 38 Grad warmer, fönähnlicher Fahrtwind begleitete uns Richtung Senj.
Die Fahrt auf der Jadranska Magistrala ist ein absolutes Muss, wenn man sich mit dem Motorrad in Kroatien befindet. Einfach schön, direkt am Meer entlang Kurve um Kurve geniessen zu können.

In Starigrad fanden wir unsere nächste Unterkunft, diesmal in einem kleinen, lauten Hotel (keine Ahnung, warum W. dort hin wollte).

Mit dem Grobziel Split starteten wir tagsdrauf Richtung Süden. In Trogir ging es über 2 kleine Brückchen auf eine vorgelagerte Insel, auf der wir in Arbanija ein Appartement (60€/Tag) direkt am Meer bezogen.

Der nächste Tag sollte ein Entspannungstag werden … Fahrt ins 35km entfernte Split (ist auf jeden Fall eine Reise wert), dann ging es auf der von uns bewohnten Insel ans Meer (Kieselstrand ist nicht jederfrau’s Sache – naja, war ja vorher bekannt).

2010_Balkan_image005
Kulinarisch wurde insgesamt recht viel Fisch zu sehr günstigen Preisen gespeist. Toll. Wenn das nur auch in der Schweiz so günstig wäre … 😉

Am Abend fuhren wir dann in die Altstadt von Trogir. Wow!!! Direkt am Hafen fanden sich diverse, nicht bezahlbare Yachten ein, viele kleine, enge Gässchen … sehr schön.

2010_Balkan_image007

Nun stand die Fahrt zum Sveti Jure auf über 1700m, d.h., dass es 24km auf einer Holperstrasse in engen Kurven und leider auch mit Autofahrern nach oben ging. die Aussicht war wunderbar und es war mal ein wenig kühler.

2010_Balkan_image008
Über diverse kleine Nebenstrassen, bei denen das Navi vor einer Spitzkehre „geradeaus“ anzeigt (gefährlich), ging es über Omis und Split wieder zurück nach Arbanija an Wasser. Entspannung und schnorcheln war angesagt.

2010_Balkan_image009

Bis dahin verlief ja alles prima, keine Zwischenfälle, Defekte oder Ähnliches.

Auf einem gut 6x6m grossen Beton-Steg am Wasser lagen wir in der Sonne, Schnorchel und Sonnenbrille direkt neben uns. Dies hinderte einen kleinen Jungen jedoch nicht, ausgerechnet auf die Sonnenbrille zu treten, welche mit Gläsern mit meiner Sehstärke ausgestattet war. Immerhin brach nur der Steg, die Gläser blieben heil.

Mit Sekunden-Kleber geflickt, hielt die Brille dann auch am nächsten Tag auf der Rückfahrt Richtung Norden genau bis zum Abziehen des Helmes in Starigrad. ein Zahnstocher wurde zur Verstärkung auch noch angeklebt, damit es mit Sonnenbrille weitergehen konnte. Schöne Kurven ohne Ende.

2010_Balkan_image006

Kurz vor Rijeka trennten wir uns von W., der noch ein paar Tage im Lande bleiben wollte, weil er noch länger Urlaub hatte. Für uns ging es auf der langen Tagestour an Rijeka vorbei wieder nach Slowenien. Achtung, das Wetter wurde schlechter!!!
In Rakitnik (bei Postojna) fanden wir in Slowenien eine nette Unterkunft. Zu Fuss begaben wir uns in ein ca. 1.5km entferntes Restaurant (das einzige in der Gegend). Es begann, ein wenig zu regnen, ausserdem gab es keinen Fussgängerweg, es wurde dunkel … schwupps, B. bekam die Panik und wir fragten bei der freundlichen Bedienung nach einer Möglichkeit, wie wir zu unserer Unterkunft kommen könnten. Sie dachte nicht mal nach, sagte nur: Ich fahr sie.
2 Minuten später sassen wir im Auto der Serviererin und wurden zurück gefahren. Sensationell!

Jetzt sollte es für uns in die Dolomiten gehen. Wir brauchten noch ein paar Kurven. Slowenische Strassen bieten einige schöne Kurven, doch regnete es am nächsten Morgen heftig, so dass wir vor Fahrtantritt unsere Regenkleidung überziehen mussten. Sah schon witzig aus, spielt aber keine Rolle. Wenn man nach vorne „gelb“ leuchtet wie eine Zitrone und nach hinten „orange“ strahlt mit einer Ente auf dem Anzug, hat man wenigstens gute Chancen, im Regen gesehen zu werden.

Nach dem ersten Waschgang (ca. 1.5 Stunden) konnten wir in Tolmin die Regenkleidung wieder ablegen und fuhren Richtung Pontebba. Hier stand schon die Frage im Raum, mit oder ohne Regenkleidung weiterzufahren. Es dauerte nicht lange, da mussten wir unsere Entscheidung revidieren und die Kleidung anlegen. Was dann folgte, war ein Vollwaschgang vom Allerfeinsten. In Tolmezzo machte wir eine Regenpause und kauften für B. erstmal Gummi-Putzhandschuhe (schützen sensationell gut vor Regen) … sieht auch witzig aus – orange-farbenes Entenkostüm mit quietschgelben Gummihandschuhen. Naja, als der Regen nachliess, machten wir uns auf den Weg Richtung Cortina d’Ampezzo.
In den Dolos lässt es sich ja wunderbar fahren, wenn die Strassen trocken sind. Herrlich.
In San Vito fanden wir dann „endlich“ eine Unterkunft für die kommende Nacht.

Wir verliessen San Vito mit dem Ziel, nach Merano zu kommen. Über den Passo San Antonio
ging es zum Kreuzberg-Pass.
Durch das wunderschöne Südtirol ging es an herrlichen Dörfchen vorbei bis hin zum Furkelpass.
Am Nachmittag folgte dann ein kleiner Leckerbissen, das Grödner Joch. Mehr war dort leider nicht mehr möglich, sonst hätten wir unser Ziel nicht mehr erreichen können. Bei allem mussten wir ein wenig das Wetter im Auge behalten, da Regen angekündigt war. Also fuhren wir an Merano noch vorbei (wollte so weit wie möglich kommen), um dann in Prato allo Stelvio (Prad am Stilfserjoch) eine tolle Unterkunft zu finden. Wir speisten am Abend hervorragend, schliefen wie Murmeltiere und liessen uns vom Wetter am nächsten Tag überraschen (Regen war angesagt).
Kalt war es – am nächsten Morgen, wolkig ebenfalls. Lange Diskussion über den Tagesverlauf folgten, bis wir uns gegen 11 Uhr darauf einigten, einfach mal ohne Koffer (wir hatten noch eine Nacht gebucht) zu starten.
Das Stilfser Joch reizte mich doch sehr … also, nix wie rauf.

2010_Balkan_image012

Die Strasse war zu beginn noch etwas nass, so dass ich schon zweifelte, ob das ganze Sinn macht. Fahrerisch traumhaft ist das Stilfser Joch sicher nicht, dafür hat es eine Kehre nach der anderen. Sensationell ist es allemal.

Heizgriffe sind ja doch etwas schönes. Man war das kalt. Die Sonne kam raus und der Himmel riss aus => tolles Wetter, super Aussicht … auf 2757m ca. 1-2 Grad … beim Rumlaufen liessen wir den Helm kältebedingt meistens auf dem Kopf 🙂
Klasse war es trotzdem!!!

2010_Balkan_image013

Nach der obligatorischen Wurst folgte die Abfahrt, bei der wir es dann endlich sahen, das Murmeltier … Grrrrr, es wird auch Murmeltiersalbe verkauft … komisch.

2010_Balkan_image014

Über Taufers ging es dann noch kurz nach Glurns, um dann den Nachmittag zum Aufwärmen in die Sauna zu gehen.

Der Zahn der Zeit nagte an uns und wir mussten uns nun auf die Heimfahrt vorbereiten. Packen und los … nur, wo entlang?
Wettervorhersage: Schnee bis auf 1400m … hm, das Stilfser Joch auf 2757m war also raus. Somit entschieden wir uns für den Reschenpass … nur, der liegt auch auf gut 1500m!!!

Allein die Anfahrt – natürlich in Regenkleidung und allem wärmenden, was wir hatten (das war nicht viel) – war schon recht stürmisch und regnerisch. Als dann in Reschen ein Auto mit ca. 30cm Schnee auf dem Dach vor uns fuhr, fanden wir es gar nicht mehr lustig.

2010_Balkan_image001

Die Strassen waren jedoch frei, so dass das Fahren letztendlich zwar nicht gerade Spass machte, aber problemlos verlief.

Im Dauerregen und bei Kälte ging es Richtung Landeck und dann nach St. Anton am Arlberg. Der Arlberg-Pass war für uns nicht befahrbar, so dass wir tatsächlich durch den Arlberg-Tunnel fahren mussten. Kostet natürlich auch wieder …

So eine Fahrt durch einen knapp 14km langen Tunnel kann soooooo schön sein. Warm, kein Regen, wow, wir konnten uns aufwärmen und kamen trocken vorwärts 🙂

Nachfolgend fuhren wir auf der Autobahn weiter bis Feldkirch im Regen. Erst, als wir wieder in die Schweiz fuhren, hellte sich die Wetterlage auf und der Regen stoppte.

Wiederum über diverse schweizer Dörfer und endlich mal wieder ein paar Kurven ging es nach St. Gallen. Dann sollte es uns über die Autobahn nach Hause führen.

Bei der Ankunft zu Hause hatten wir knapp 4000km in 12 Tagen hinter uns.

Fazit:
– Mit der TDM 900 war die gesamte Tour auch mit Sozia und kompletter Beladung zuverlässig und schön zu fahren
– Kroatien wird nicht unser bevorzugtes Reiseziel werden
– Slowenien machte einen sehr interessanten Eindruck auf uns
– die Strassenverhältnisse waren durchweg okay
– ein Trip in die Dolomiten wird es im nächsten Jahr sicher geben
– Frauen-Popo’s vertragen viele Kilometer auf der TDM-Sitzbank 😉
– Frau braucht SANDstrand
– Regenkleidung ist wichtig
– W. erging es auch nicht besser und musste durch Schnee und Regen

Vermutlich wird dies die letzte grosse Tour mit der TDM900 gewesen sein. Dummerweise bin ich per Zufall diese Maschine kurz nach der Tour Probe gefahren … tja, und da war es geschehen. Mal schauen, was das Christkind so bringt … 🙂

Vielleicht geht es ja mit der Super Ténéré im nächsten Jahr nach Sardinien 😉

Gruss
Tom

2010 Balkan
« von 11 »
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Motorrad-Tour mit B. und W. vom 19-08 – 31-08-10 über Österreich, Italien und Slowenien nach Kroatien … und natürlich ging es auch irgendwie wieder zurück 😉

Sonntag, 12. September 2010

Einleitung:
Ich hätte nicht gedacht, in diesem Jahr noch eine Motorradtour machen zu können …

Vorgeschichte:
Nach der tollen Vorjahrestour mit W. über die französischen Alpen nach Korsika, sollte es in diesem Jahr ursprünglich nach Sardinien gehen.
Dieses Ziel verschwand jedoch am 07-04 in Sass-Fee innerhalb von Millisekunden aus meinem Fokus. Sturz wegen einem blöden Belgier beim Verlassen des Schlepplifts, Diagnose Innenbandriss, vorderes Kreuzband gerissen, Innenmeniskus beschädigt (wenigstens dieser Teil der Diagnose hat sich glücklicherweise während der nachfolgenden Operation nicht bestätigt – man freut sich ja schon über Kleinigkeiten).

Das Töff (tja, so heisst das hier in der Schweiz) liess ich von einem Nachbarn wieder in die Garage stellen und verabschiedete mich von jeglichen Tour-Träumen.

Der nächste Schritt
Im Nachhinein kann ich sicherlich sagen, dass der Heilungsverlauf (abgesehen von den ersten 3 Wochen) optimal verlaufen ist. Die nachfolgende Physiotherapie ist nicht unbedingt besonders entspannend, aber es ging recht problemlos voran.
ende Juli durfte ich wieder auf die TDM. Die ersten Fahrten verliefen gut und schon bald standen am Wochenende auch mal 600km auf dem Plan. Tja, und wenn das geht, geht auch ne Tour 😉

Mehr oder weniger zufällig ergab es sich dann, dass wir mit W. auf Tour gingen.

Jetzt geht’s los!
Am späten Nachmittag des 19-08 ging es mit der TDM (nach 30.000er Inspektion und mit neuem Zumo 660) endlich los. Wir wollten (auch wenn es nicht verständlich ist) unbedingt los und fuhren über die Autobahn (das sollte unsere einzige Autobahnfahrt sein) nach St. Gallen. Von dort führte uns der Weg über die ersten schönen Kurven über Oberriet nach Österreich, bis wir in Frastanz eine Übernachtungsmöglichkeit fanden.

2010_Balkan_image002

Mit dem Ziel Maishofen starteten wir am nächsten Morgen Richtung Bludenz und nahmen dann die Silvretta Hochalpenstrasse in Angriff. Wie die meisten schönen Pässe in Österreich, so musste auch dieser extra bezahlt werden 🙁
In engen Kehren ging es vollbeladen auf über 2000m hoch. Wunderschön.
Von dort ging es dann über Galtür und Ischgl über Innsbruck ins Zillertal. Der Gerlos-Pass stand uns noch bevor. Empfehlenswert!

Von Gerlos aus ging es dann die letzten 75km in die Unterkunft nach Maishofen. Ziemlich platt kamen wir auf dem sensationell schön und abgelegenen Hof von Franziska und Franz in Maishofen an.
Schade nur, dass weit und breit keine Möglichkeit für ein Abendessen bestand, so dass wir dann (ohne Koffer) nochmals nach Zell am See fuhren, um uns zu stärken.

Da W. erst am Abend zu uns stiess, sollte uns der Grossglockner (natürlich muss auch hier bezahlt werden) jede Menge Spass bereiten 🙂
Mit einem Ticket für 15 Tage ausgestattet, ging es hoch bis zur Edelweiss-Spitze (2571m). Über die Kaiser Franz-Josef-Höhe ging es dann zum Bummeln nach Heiligenblut (naja, soooo gross ist es dann dort auch nicht). Zum gemütlichen Abschluss des „kleinen“ Ausflugs in die Höhe genossen wir noch etwas die Natur abseits der Piste. Wunderschön.

2010_Balkan_image003

Wieder in Maishofen angekommen, dauerte es nicht lange, bis sich W. tatsächlich zu uns verirrte (der Hof ist schon sehr abgelegen). Wir hatten Wurst, Käse, Brot und Wein besorgt, so dass wir den Hof am Abend nicht mehr verlassen musste … und das ging dann irgendwann auch gar nicht mehr.
Wir sassen noch etwas an der frischen Luft und genossen den Abend, als wir uns dachten, dass die lokalen Spezialitäten auch getestet werden müssen. Ein Obstler folgte dem anderen – bis sich Franz dann mit der Flasche zu uns gesellte. Es folgte ein lustiger Abend mit diversen Geschichten, welche mangels Erinnerung nicht widergegeben werden können. Die Situation, wie Franz uns mit einer Kuhglocke um den Hals verabschiedete, wird uns sicher in Erinnerung bleiben 🙂

Nun stand die lange Fahrt nach Slowenien auf dem Plan.
Es war schon erstaunlich, welch dicker Kopf doch noch in den Helm passte 😉
Jedenfalls starteten wir etwas später als ursprünglich geplant – wir kamen irgendwie nicht so gut in die Gänge.
Über den Grossglockner (welche ein Genuss) ging es dann letztendlich doch über den Nassfeld-Pass nach Italien. Über Tarvisio führte uns der Weg dann am Lago del Predil vorbei nach Slowenien. An Bovec vorbei ging es durch das schöne Soca-Tal. In Most machten wir eine kleine Verschnaufpause mit Schwimmeinlage im Soca.

Wir folgten dem Idrijca und begannen, einen Unterkunft für die Nacht zu finden. So richtig viel ist auf Sloweniens Strassen nicht los, so dass wir erst in Logatec eine Biker-Unterkunft fanden.
Bei Ivanka und Ruedi (Schweizer) fanden wir Unterschlupf. Am Abend wurde gut uns günstig gespeist. Am nächsten Morgen fotografierte uns Ruedi beim Frühstück und verschwand dann für ein paar Minuten. Nach 10 Minuten kam er mit einer CD zurück, auf deren Label das Foto von uns zu sehen ist. Musikalisch durften wir uns über slowenische Volksmusik freuen 🙂

Über das slowenische Hinterland (sehr schön) ging es dann nach Kroatien.
Kaum Menschen in den Gassen, kaum Fahrzeuge auf der Strasse … das war schon etwas komisch … zudem dann auch ein paar Einschusslöcher als Überreste der kriegerischen Auseinandersetzung. Der erste Eindruck war schon etwas komisch.
Heftig waren die Temperaturen: 38 Grad warmer, fönähnlicher Fahrtwind begleitete uns Richtung Senj.
Die Fahrt auf der Jadranska Magistrala ist ein absolutes Muss, wenn man sich mit dem Motorrad in Kroatien befindet. Einfach schön, direkt am Meer entlang Kurve um Kurve geniessen zu können.

In Starigrad fanden wir unsere nächste Unterkunft, diesmal in einem kleinen, lauten Hotel (keine Ahnung, warum W. dort hin wollte).

Mit dem Grobziel Split starteten wir tagsdrauf Richtung Süden. In Trogir ging es über 2 kleine Brückchen auf eine vorgelagerte Insel, auf der wir in Arbanija ein Appartement (60€/Tag) direkt am Meer bezogen.

Der nächste Tag sollte ein Entspannungstag werden … Fahrt ins 35km entfernte Split (ist auf jeden Fall eine Reise wert), dann ging es auf der von uns bewohnten Insel ans Meer (Kieselstrand ist nicht jederfrau’s Sache – naja, war ja vorher bekannt).

2010_Balkan_image005
Kulinarisch wurde insgesamt recht viel Fisch zu sehr günstigen Preisen gespeist. Toll. Wenn das nur auch in der Schweiz so günstig wäre … 😉

Am Abend fuhren wir dann in die Altstadt von Trogir. Wow!!! Direkt am Hafen fanden sich diverse, nicht bezahlbare Yachten ein, viele kleine, enge Gässchen … sehr schön.

2010_Balkan_image007

Nun stand die Fahrt zum Sveti Jure auf über 1700m, d.h., dass es 24km auf einer Holperstrasse in engen Kurven und leider auch mit Autofahrern nach oben ging. die Aussicht war wunderbar und es war mal ein wenig kühler.

2010_Balkan_image008
Über diverse kleine Nebenstrassen, bei denen das Navi vor einer Spitzkehre „geradeaus“ anzeigt (gefährlich), ging es über Omis und Split wieder zurück nach Arbanija an Wasser. Entspannung und schnorcheln war angesagt.

2010_Balkan_image009

Bis dahin verlief ja alles prima, keine Zwischenfälle, Defekte oder Ähnliches.

Auf einem gut 6x6m grossen Beton-Steg am Wasser lagen wir in der Sonne, Schnorchel und Sonnenbrille direkt neben uns. Dies hinderte einen kleinen Jungen jedoch nicht, ausgerechnet auf die Sonnenbrille zu treten, welche mit Gläsern mit meiner Sehstärke ausgestattet war. Immerhin brach nur der Steg, die Gläser blieben heil.

Mit Sekunden-Kleber geflickt, hielt die Brille dann auch am nächsten Tag auf der Rückfahrt Richtung Norden genau bis zum Abziehen des Helmes in Starigrad. ein Zahnstocher wurde zur Verstärkung auch noch angeklebt, damit es mit Sonnenbrille weitergehen konnte. Schöne Kurven ohne Ende.

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Kurz vor Rijeka trennten wir uns von W., der noch ein paar Tage im Lande bleiben wollte, weil er noch länger Urlaub hatte. Für uns ging es auf der langen Tagestour an Rijeka vorbei wieder nach Slowenien. Achtung, das Wetter wurde schlechter!!!
In Rakitnik (bei Postojna) fanden wir in Slowenien eine nette Unterkunft. Zu Fuss begaben wir uns in ein ca. 1.5km entferntes Restaurant (das einzige in der Gegend). Es begann, ein wenig zu regnen, ausserdem gab es keinen Fussgängerweg, es wurde dunkel … schwupps, B. bekam die Panik und wir fragten bei der freundlichen Bedienung nach einer Möglichkeit, wie wir zu unserer Unterkunft kommen könnten. Sie dachte nicht mal nach, sagte nur: Ich fahr sie.
2 Minuten später sassen wir im Auto der Serviererin und wurden zurück gefahren. Sensationell!

Jetzt sollte es für uns in die Dolomiten gehen. Wir brauchten noch ein paar Kurven. Slowenische Strassen bieten einige schöne Kurven, doch regnete es am nächsten Morgen heftig, so dass wir vor Fahrtantritt unsere Regenkleidung überziehen mussten. Sah schon witzig aus, spielt aber keine Rolle. Wenn man nach vorne „gelb“ leuchtet wie eine Zitrone und nach hinten „orange“ strahlt mit einer Ente auf dem Anzug, hat man wenigstens gute Chancen, im Regen gesehen zu werden.

Nach dem ersten Waschgang (ca. 1.5 Stunden) konnten wir in Tolmin die Regenkleidung wieder ablegen und fuhren Richtung Pontebba. Hier stand schon die Frage im Raum, mit oder ohne Regenkleidung weiterzufahren. Es dauerte nicht lange, da mussten wir unsere Entscheidung revidieren und die Kleidung anlegen. Was dann folgte, war ein Vollwaschgang vom Allerfeinsten. In Tolmezzo machte wir eine Regenpause und kauften für B. erstmal Gummi-Putzhandschuhe (schützen sensationell gut vor Regen) … sieht auch witzig aus – orange-farbenes Entenkostüm mit quietschgelben Gummihandschuhen. Naja, als der Regen nachliess, machten wir uns auf den Weg Richtung Cortina d’Ampezzo.
In den Dolos lässt es sich ja wunderbar fahren, wenn die Strassen trocken sind. Herrlich.
In San Vito fanden wir dann „endlich“ eine Unterkunft für die kommende Nacht.

Wir verliessen San Vito mit dem Ziel, nach Merano zu kommen. Über den Passo San Antonio
ging es zum Kreuzberg-Pass.
Durch das wunderschöne Südtirol ging es an herrlichen Dörfchen vorbei bis hin zum Furkelpass.
Am Nachmittag folgte dann ein kleiner Leckerbissen, das Grödner Joch. Mehr war dort leider nicht mehr möglich, sonst hätten wir unser Ziel nicht mehr erreichen können. Bei allem mussten wir ein wenig das Wetter im Auge behalten, da Regen angekündigt war. Also fuhren wir an Merano noch vorbei (wollte so weit wie möglich kommen), um dann in Prato allo Stelvio (Prad am Stilfserjoch) eine tolle Unterkunft zu finden. Wir speisten am Abend hervorragend, schliefen wie Murmeltiere und liessen uns vom Wetter am nächsten Tag überraschen (Regen war angesagt).
Kalt war es – am nächsten Morgen, wolkig ebenfalls. Lange Diskussion über den Tagesverlauf folgten, bis wir uns gegen 11 Uhr darauf einigten, einfach mal ohne Koffer (wir hatten noch eine Nacht gebucht) zu starten.
Das Stilfser Joch reizte mich doch sehr … also, nix wie rauf.

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Die Strasse war zu beginn noch etwas nass, so dass ich schon zweifelte, ob das ganze Sinn macht. Fahrerisch traumhaft ist das Stilfser Joch sicher nicht, dafür hat es eine Kehre nach der anderen. Sensationell ist es allemal.

Heizgriffe sind ja doch etwas schönes. Man war das kalt. Die Sonne kam raus und der Himmel riss aus => tolles Wetter, super Aussicht … auf 2757m ca. 1-2 Grad … beim Rumlaufen liessen wir den Helm kältebedingt meistens auf dem Kopf 🙂
Klasse war es trotzdem!!!

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Nach der obligatorischen Wurst folgte die Abfahrt, bei der wir es dann endlich sahen, das Murmeltier … Grrrrr, es wird auch Murmeltiersalbe verkauft … komisch.

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Über Taufers ging es dann noch kurz nach Glurns, um dann den Nachmittag zum Aufwärmen in die Sauna zu gehen.

Der Zahn der Zeit nagte an uns und wir mussten uns nun auf die Heimfahrt vorbereiten. Packen und los … nur, wo entlang?
Wettervorhersage: Schnee bis auf 1400m … hm, das Stilfser Joch auf 2757m war also raus. Somit entschieden wir uns für den Reschenpass … nur, der liegt auch auf gut 1500m!!!

Allein die Anfahrt – natürlich in Regenkleidung und allem wärmenden, was wir hatten (das war nicht viel) – war schon recht stürmisch und regnerisch. Als dann in Reschen ein Auto mit ca. 30cm Schnee auf dem Dach vor uns fuhr, fanden wir es gar nicht mehr lustig.

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Die Strassen waren jedoch frei, so dass das Fahren letztendlich zwar nicht gerade Spass machte, aber problemlos verlief.

Im Dauerregen und bei Kälte ging es Richtung Landeck und dann nach St. Anton am Arlberg. Der Arlberg-Pass war für uns nicht befahrbar, so dass wir tatsächlich durch den Arlberg-Tunnel fahren mussten. Kostet natürlich auch wieder …

So eine Fahrt durch einen knapp 14km langen Tunnel kann soooooo schön sein. Warm, kein Regen, wow, wir konnten uns aufwärmen und kamen trocken vorwärts 🙂

Nachfolgend fuhren wir auf der Autobahn weiter bis Feldkirch im Regen. Erst, als wir wieder in die Schweiz fuhren, hellte sich die Wetterlage auf und der Regen stoppte.

Wiederum über diverse schweizer Dörfer und endlich mal wieder ein paar Kurven ging es nach St. Gallen. Dann sollte es uns über die Autobahn nach Hause führen.

Bei der Ankunft zu Hause hatten wir knapp 4000km in 12 Tagen hinter uns.

Fazit:
– Mit der TDM 900 war die gesamte Tour auch mit Sozia und kompletter Beladung zuverlässig und schön zu fahren
– Kroatien wird nicht unser bevorzugtes Reiseziel werden
– Slowenien machte einen sehr interessanten Eindruck auf uns
– die Strassenverhältnisse waren durchweg okay
– ein Trip in die Dolomiten wird es im nächsten Jahr sicher geben
– Frauen-Popo’s vertragen viele Kilometer auf der TDM-Sitzbank 😉
– Frau braucht SANDstrand
– Regenkleidung ist wichtig
– W. erging es auch nicht besser und musste durch Schnee und Regen

Vermutlich wird dies die letzte grosse Tour mit der TDM900 gewesen sein. Dummerweise bin ich per Zufall diese Maschine kurz nach der Tour Probe gefahren … tja, und da war es geschehen. Mal schauen, was das Christkind so bringt … 🙂

Vielleicht geht es ja mit der Super Ténéré im nächsten Jahr nach Sardinien 😉

Gruss
Tom

2010 Balkan
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Motorrad-Tour mit B. und W. vom 19-08 – 31-08-10 über Österreich, Italien und Slowenien nach Kroatien … und natürlich ging es auch irgendwie wieder zurück 😉

Sonntag, 12. September 2010

Einleitung:
Ich hätte nicht gedacht, in diesem Jahr noch eine Motorradtour machen zu können …

Vorgeschichte:
Nach der tollen Vorjahrestour mit W. über die französischen Alpen nach Korsika, sollte es in diesem Jahr ursprünglich nach Sardinien gehen.
Dieses Ziel verschwand jedoch am 07-04 in Sass-Fee innerhalb von Millisekunden aus meinem Fokus. Sturz wegen einem blöden Belgier beim Verlassen des Schlepplifts, Diagnose Innenbandriss, vorderes Kreuzband gerissen, Innenmeniskus beschädigt (wenigstens dieser Teil der Diagnose hat sich glücklicherweise während der nachfolgenden Operation nicht bestätigt – man freut sich ja schon über Kleinigkeiten).

Das Töff (tja, so heisst das hier in der Schweiz) liess ich von einem Nachbarn wieder in die Garage stellen und verabschiedete mich von jeglichen Tour-Träumen.

Der nächste Schritt
Im Nachhinein kann ich sicherlich sagen, dass der Heilungsverlauf (abgesehen von den ersten 3 Wochen) optimal verlaufen ist. Die nachfolgende Physiotherapie ist nicht unbedingt besonders entspannend, aber es ging recht problemlos voran.
ende Juli durfte ich wieder auf die TDM. Die ersten Fahrten verliefen gut und schon bald standen am Wochenende auch mal 600km auf dem Plan. Tja, und wenn das geht, geht auch ne Tour 😉

Mehr oder weniger zufällig ergab es sich dann, dass wir mit W. auf Tour gingen.

Jetzt geht’s los!
Am späten Nachmittag des 19-08 ging es mit der TDM (nach 30.000er Inspektion und mit neuem Zumo 660) endlich los. Wir wollten (auch wenn es nicht verständlich ist) unbedingt los und fuhren über die Autobahn (das sollte unsere einzige Autobahnfahrt sein) nach St. Gallen. Von dort führte uns der Weg über die ersten schönen Kurven über Oberriet nach Österreich, bis wir in Frastanz eine Übernachtungsmöglichkeit fanden.

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Mit dem Ziel Maishofen starteten wir am nächsten Morgen Richtung Bludenz und nahmen dann die Silvretta Hochalpenstrasse in Angriff. Wie die meisten schönen Pässe in Österreich, so musste auch dieser extra bezahlt werden 🙁
In engen Kehren ging es vollbeladen auf über 2000m hoch. Wunderschön.
Von dort ging es dann über Galtür und Ischgl über Innsbruck ins Zillertal. Der Gerlos-Pass stand uns noch bevor. Empfehlenswert!

Von Gerlos aus ging es dann die letzten 75km in die Unterkunft nach Maishofen. Ziemlich platt kamen wir auf dem sensationell schön und abgelegenen Hof von Franziska und Franz in Maishofen an.
Schade nur, dass weit und breit keine Möglichkeit für ein Abendessen bestand, so dass wir dann (ohne Koffer) nochmals nach Zell am See fuhren, um uns zu stärken.

Da W. erst am Abend zu uns stiess, sollte uns der Grossglockner (natürlich muss auch hier bezahlt werden) jede Menge Spass bereiten 🙂
Mit einem Ticket für 15 Tage ausgestattet, ging es hoch bis zur Edelweiss-Spitze (2571m). Über die Kaiser Franz-Josef-Höhe ging es dann zum Bummeln nach Heiligenblut (naja, soooo gross ist es dann dort auch nicht). Zum gemütlichen Abschluss des „kleinen“ Ausflugs in die Höhe genossen wir noch etwas die Natur abseits der Piste. Wunderschön.

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Wieder in Maishofen angekommen, dauerte es nicht lange, bis sich W. tatsächlich zu uns verirrte (der Hof ist schon sehr abgelegen). Wir hatten Wurst, Käse, Brot und Wein besorgt, so dass wir den Hof am Abend nicht mehr verlassen musste … und das ging dann irgendwann auch gar nicht mehr.
Wir sassen noch etwas an der frischen Luft und genossen den Abend, als wir uns dachten, dass die lokalen Spezialitäten auch getestet werden müssen. Ein Obstler folgte dem anderen – bis sich Franz dann mit der Flasche zu uns gesellte. Es folgte ein lustiger Abend mit diversen Geschichten, welche mangels Erinnerung nicht widergegeben werden können. Die Situation, wie Franz uns mit einer Kuhglocke um den Hals verabschiedete, wird uns sicher in Erinnerung bleiben 🙂

Nun stand die lange Fahrt nach Slowenien auf dem Plan.
Es war schon erstaunlich, welch dicker Kopf doch noch in den Helm passte 😉
Jedenfalls starteten wir etwas später als ursprünglich geplant – wir kamen irgendwie nicht so gut in die Gänge.
Über den Grossglockner (welche ein Genuss) ging es dann letztendlich doch über den Nassfeld-Pass nach Italien. Über Tarvisio führte uns der Weg dann am Lago del Predil vorbei nach Slowenien. An Bovec vorbei ging es durch das schöne Soca-Tal. In Most machten wir eine kleine Verschnaufpause mit Schwimmeinlage im Soca.

Wir folgten dem Idrijca und begannen, einen Unterkunft für die Nacht zu finden. So richtig viel ist auf Sloweniens Strassen nicht los, so dass wir erst in Logatec eine Biker-Unterkunft fanden.
Bei Ivanka und Ruedi (Schweizer) fanden wir Unterschlupf. Am Abend wurde gut uns günstig gespeist. Am nächsten Morgen fotografierte uns Ruedi beim Frühstück und verschwand dann für ein paar Minuten. Nach 10 Minuten kam er mit einer CD zurück, auf deren Label das Foto von uns zu sehen ist. Musikalisch durften wir uns über slowenische Volksmusik freuen 🙂

Über das slowenische Hinterland (sehr schön) ging es dann nach Kroatien.
Kaum Menschen in den Gassen, kaum Fahrzeuge auf der Strasse … das war schon etwas komisch … zudem dann auch ein paar Einschusslöcher als Überreste der kriegerischen Auseinandersetzung. Der erste Eindruck war schon etwas komisch.
Heftig waren die Temperaturen: 38 Grad warmer, fönähnlicher Fahrtwind begleitete uns Richtung Senj.
Die Fahrt auf der Jadranska Magistrala ist ein absolutes Muss, wenn man sich mit dem Motorrad in Kroatien befindet. Einfach schön, direkt am Meer entlang Kurve um Kurve geniessen zu können.

In Starigrad fanden wir unsere nächste Unterkunft, diesmal in einem kleinen, lauten Hotel (keine Ahnung, warum W. dort hin wollte).

Mit dem Grobziel Split starteten wir tagsdrauf Richtung Süden. In Trogir ging es über 2 kleine Brückchen auf eine vorgelagerte Insel, auf der wir in Arbanija ein Appartement (60€/Tag) direkt am Meer bezogen.

Der nächste Tag sollte ein Entspannungstag werden … Fahrt ins 35km entfernte Split (ist auf jeden Fall eine Reise wert), dann ging es auf der von uns bewohnten Insel ans Meer (Kieselstrand ist nicht jederfrau’s Sache – naja, war ja vorher bekannt).

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Kulinarisch wurde insgesamt recht viel Fisch zu sehr günstigen Preisen gespeist. Toll. Wenn das nur auch in der Schweiz so günstig wäre … 😉

Am Abend fuhren wir dann in die Altstadt von Trogir. Wow!!! Direkt am Hafen fanden sich diverse, nicht bezahlbare Yachten ein, viele kleine, enge Gässchen … sehr schön.

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Nun stand die Fahrt zum Sveti Jure auf über 1700m, d.h., dass es 24km auf einer Holperstrasse in engen Kurven und leider auch mit Autofahrern nach oben ging. die Aussicht war wunderbar und es war mal ein wenig kühler.

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Über diverse kleine Nebenstrassen, bei denen das Navi vor einer Spitzkehre „geradeaus“ anzeigt (gefährlich), ging es über Omis und Split wieder zurück nach Arbanija an Wasser. Entspannung und schnorcheln war angesagt.

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Bis dahin verlief ja alles prima, keine Zwischenfälle, Defekte oder Ähnliches.

Auf einem gut 6x6m grossen Beton-Steg am Wasser lagen wir in der Sonne, Schnorchel und Sonnenbrille direkt neben uns. Dies hinderte einen kleinen Jungen jedoch nicht, ausgerechnet auf die Sonnenbrille zu treten, welche mit Gläsern mit meiner Sehstärke ausgestattet war. Immerhin brach nur der Steg, die Gläser blieben heil.

Mit Sekunden-Kleber geflickt, hielt die Brille dann auch am nächsten Tag auf der Rückfahrt Richtung Norden genau bis zum Abziehen des Helmes in Starigrad. ein Zahnstocher wurde zur Verstärkung auch noch angeklebt, damit es mit Sonnenbrille weitergehen konnte. Schöne Kurven ohne Ende.

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Kurz vor Rijeka trennten wir uns von W., der noch ein paar Tage im Lande bleiben wollte, weil er noch länger Urlaub hatte. Für uns ging es auf der langen Tagestour an Rijeka vorbei wieder nach Slowenien. Achtung, das Wetter wurde schlechter!!!
In Rakitnik (bei Postojna) fanden wir in Slowenien eine nette Unterkunft. Zu Fuss begaben wir uns in ein ca. 1.5km entferntes Restaurant (das einzige in der Gegend). Es begann, ein wenig zu regnen, ausserdem gab es keinen Fussgängerweg, es wurde dunkel … schwupps, B. bekam die Panik und wir fragten bei der freundlichen Bedienung nach einer Möglichkeit, wie wir zu unserer Unterkunft kommen könnten. Sie dachte nicht mal nach, sagte nur: Ich fahr sie.
2 Minuten später sassen wir im Auto der Serviererin und wurden zurück gefahren. Sensationell!

Jetzt sollte es für uns in die Dolomiten gehen. Wir brauchten noch ein paar Kurven. Slowenische Strassen bieten einige schöne Kurven, doch regnete es am nächsten Morgen heftig, so dass wir vor Fahrtantritt unsere Regenkleidung überziehen mussten. Sah schon witzig aus, spielt aber keine Rolle. Wenn man nach vorne „gelb“ leuchtet wie eine Zitrone und nach hinten „orange“ strahlt mit einer Ente auf dem Anzug, hat man wenigstens gute Chancen, im Regen gesehen zu werden.

Nach dem ersten Waschgang (ca. 1.5 Stunden) konnten wir in Tolmin die Regenkleidung wieder ablegen und fuhren Richtung Pontebba. Hier stand schon die Frage im Raum, mit oder ohne Regenkleidung weiterzufahren. Es dauerte nicht lange, da mussten wir unsere Entscheidung revidieren und die Kleidung anlegen. Was dann folgte, war ein Vollwaschgang vom Allerfeinsten. In Tolmezzo machte wir eine Regenpause und kauften für B. erstmal Gummi-Putzhandschuhe (schützen sensationell gut vor Regen) … sieht auch witzig aus – orange-farbenes Entenkostüm mit quietschgelben Gummihandschuhen. Naja, als der Regen nachliess, machten wir uns auf den Weg Richtung Cortina d’Ampezzo.
In den Dolos lässt es sich ja wunderbar fahren, wenn die Strassen trocken sind. Herrlich.
In San Vito fanden wir dann „endlich“ eine Unterkunft für die kommende Nacht.

Wir verliessen San Vito mit dem Ziel, nach Merano zu kommen. Über den Passo San Antonio
ging es zum Kreuzberg-Pass.
Durch das wunderschöne Südtirol ging es an herrlichen Dörfchen vorbei bis hin zum Furkelpass.
Am Nachmittag folgte dann ein kleiner Leckerbissen, das Grödner Joch. Mehr war dort leider nicht mehr möglich, sonst hätten wir unser Ziel nicht mehr erreichen können. Bei allem mussten wir ein wenig das Wetter im Auge behalten, da Regen angekündigt war. Also fuhren wir an Merano noch vorbei (wollte so weit wie möglich kommen), um dann in Prato allo Stelvio (Prad am Stilfserjoch) eine tolle Unterkunft zu finden. Wir speisten am Abend hervorragend, schliefen wie Murmeltiere und liessen uns vom Wetter am nächsten Tag überraschen (Regen war angesagt).
Kalt war es – am nächsten Morgen, wolkig ebenfalls. Lange Diskussion über den Tagesverlauf folgten, bis wir uns gegen 11 Uhr darauf einigten, einfach mal ohne Koffer (wir hatten noch eine Nacht gebucht) zu starten.
Das Stilfser Joch reizte mich doch sehr … also, nix wie rauf.

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Die Strasse war zu beginn noch etwas nass, so dass ich schon zweifelte, ob das ganze Sinn macht. Fahrerisch traumhaft ist das Stilfser Joch sicher nicht, dafür hat es eine Kehre nach der anderen. Sensationell ist es allemal.

Heizgriffe sind ja doch etwas schönes. Man war das kalt. Die Sonne kam raus und der Himmel riss aus => tolles Wetter, super Aussicht … auf 2757m ca. 1-2 Grad … beim Rumlaufen liessen wir den Helm kältebedingt meistens auf dem Kopf 🙂
Klasse war es trotzdem!!!

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Nach der obligatorischen Wurst folgte die Abfahrt, bei der wir es dann endlich sahen, das Murmeltier … Grrrrr, es wird auch Murmeltiersalbe verkauft … komisch.

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Über Taufers ging es dann noch kurz nach Glurns, um dann den Nachmittag zum Aufwärmen in die Sauna zu gehen.

Der Zahn der Zeit nagte an uns und wir mussten uns nun auf die Heimfahrt vorbereiten. Packen und los … nur, wo entlang?
Wettervorhersage: Schnee bis auf 1400m … hm, das Stilfser Joch auf 2757m war also raus. Somit entschieden wir uns für den Reschenpass … nur, der liegt auch auf gut 1500m!!!

Allein die Anfahrt – natürlich in Regenkleidung und allem wärmenden, was wir hatten (das war nicht viel) – war schon recht stürmisch und regnerisch. Als dann in Reschen ein Auto mit ca. 30cm Schnee auf dem Dach vor uns fuhr, fanden wir es gar nicht mehr lustig.

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Die Strassen waren jedoch frei, so dass das Fahren letztendlich zwar nicht gerade Spass machte, aber problemlos verlief.

Im Dauerregen und bei Kälte ging es Richtung Landeck und dann nach St. Anton am Arlberg. Der Arlberg-Pass war für uns nicht befahrbar, so dass wir tatsächlich durch den Arlberg-Tunnel fahren mussten. Kostet natürlich auch wieder …

So eine Fahrt durch einen knapp 14km langen Tunnel kann soooooo schön sein. Warm, kein Regen, wow, wir konnten uns aufwärmen und kamen trocken vorwärts 🙂

Nachfolgend fuhren wir auf der Autobahn weiter bis Feldkirch im Regen. Erst, als wir wieder in die Schweiz fuhren, hellte sich die Wetterlage auf und der Regen stoppte.

Wiederum über diverse schweizer Dörfer und endlich mal wieder ein paar Kurven ging es nach St. Gallen. Dann sollte es uns über die Autobahn nach Hause führen.

Bei der Ankunft zu Hause hatten wir knapp 4000km in 12 Tagen hinter uns.

Fazit:
– Mit der TDM 900 war die gesamte Tour auch mit Sozia und kompletter Beladung zuverlässig und schön zu fahren
– Kroatien wird nicht unser bevorzugtes Reiseziel werden
– Slowenien machte einen sehr interessanten Eindruck auf uns
– die Strassenverhältnisse waren durchweg okay
– ein Trip in die Dolomiten wird es im nächsten Jahr sicher geben
– Frauen-Popo’s vertragen viele Kilometer auf der TDM-Sitzbank 😉
– Frau braucht SANDstrand
– Regenkleidung ist wichtig
– W. erging es auch nicht besser und musste durch Schnee und Regen

Vermutlich wird dies die letzte grosse Tour mit der TDM900 gewesen sein. Dummerweise bin ich per Zufall diese Maschine kurz nach der Tour Probe gefahren … tja, und da war es geschehen. Mal schauen, was das Christkind so bringt … 🙂

Vielleicht geht es ja mit der Super Ténéré im nächsten Jahr nach Sardinien 😉

Gruss
Tom

2010 Balkan
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