[:de]Die heutige Ausfahrt nach Laguna Verde führte mich durch Vina des Mar und Valaraiso. Es geht an der Küste entlang, der laute Verkehr nervt schnell. Ich will raus aus den Städten. Am Hafen von Valparaiso führt der Weg durch einen stickigen Tunnel nach oben auf den Hügel – es folgen 2 weitere Tunnel, dann ist Valparaiso hinter mir.

Es geht immer weiter den Berg hinauf, bis sich in der Ferne schon Laguna Verde zeigt. Dort angekommen fahre ich in das kleine Dorf hinein. Warum? Keine Ahnung – es lohnt sich nicht wirklich, außer, dass ich die ersten offroadigen Erfahrungen in Südamerika mit der CRF250L mache und daran erinnert werde, dass es in Südamerika so unglaublich viele Straßenköter gibt, die einem bellend hinterher rennen. Ein komisches Gefühl macht sich breit – was habe ich erwartet? Es muss hier zuletzt viel geregnet haben – die Wege sind nass und matschig und so bekommt das Rot an der Honda einen leicht braunen Matsch-Teint. Die Farbe passt ganz gut – meiner Hose stehen diese nassen, hochgespritzten Dreckflecken irgendwie nicht so gut.

Am Strand „erfreue“ ich mich an einer kleinen Fahrt durch den Sand. Ich mag ihn einfach nicht, diesen Sand (das wird noch spannend in der Atacama-Wüste und auf der anschließenden Lagunenroute), aber es ist schön, das Meer mal wieder zu riechen. Und die Fahrt durch den Sand macht tatsächlich sogar Spaß. Leider ist das Wasser hier in Chile so kalt – da will man nicht reinhüpfen. Im Dorf esse ich zu Mittag und werde auch hier wieder bestätigt: bereits beim ersten Besuch in Chile war das Essen recht fett und vor allem ungewürzt. Churasco mit Käse – naja, Hauptsache nicht noch Mayonnaise oben drauf!

Ich verlasse anschließend Laguna Verde und lasse mich noch ein Stückchen weiter treiben. Ich habe einen Leuchtturm entdeckt und muss einiges an Pfützen, Schlamm und schlechten Wegen überstehen, bis ich letztendlich von einem verschlossenen Zaun lande: Militärgebiet. Ich gebe im Navi wieder Vina del Mar ein und lasse mich positiv überraschen. War der Hinweg schon spannend, so wird es jetzt noch lustiger. Keine Ahnung, wer dem Navi diese Art der Routenführung beigebracht hat, aber es mus sein Verwirrungskünstler gewesen sein. Irgendwann verliere ich tatsächlich die Orientierung. Die vielen kleinen Wege, dieses ständige auf und ab, die vielen Abzweigen nach rechts und links ohne erkennbare Richtung, verwirren mich. Es geht recht steil hoch und runter – zum Teil atemberaubend. Und die kleinen Honda schnurrt gemütlich vor sich hin und ich fühle mich wohl auf ihr.

Irgendwann finde ich dann doch noch den Weg raus aus den Matsch- und Naturwegen – die Straße hat mich wieder zurück und ich fahre zurück nach Vina.

Am Haus von Rainer angekommen setze ich mich in die Sonne und nicke kurz ein. Fatales Ergebnis an diesem schönen sonnigen Tag: ich habe mir beim Nickerchen auf der Terasse den ersten leichten Sonnenbrand eingefangen.[:]