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27/09/2017 Comments (0) Blog

[:de]Bericht in der Westerwälder Zeitung[:]

[:de]Zeitungsbericht Westerwälder Zeitung, 27-09-2017 (Bericht ganz unten)

Westerwälder tourt durch Südamerika

Reisefieber

Thomas Fritsche bummelt regelmäßig mit dem Motorrad durch die Welt

Hundsangen/Südamerika. Mit  einer  Enduro für  mindestens ein Jahr  durch Südamerika, danach soll es nach Alaska und später nach Asien gehen. Diesen Traum erfüllt sich Thomas Fritsche, kurz Tom genannt, aus Hundsangen. Am 1.Oktober geht es los. Die  Maschine, eine Honda  CRF250L,  ist  schon  per Containerschiff unterwegs. Eine kleine, leichte Maschine mit 25 Pferdestärken, die dem Westerwälder reicht. Denn Fritsche will  nicht auf  der Panamericana fahren, sondern auf den Straßen, die quer durch das Land führen. „Und dort geht  es nicht  schneller als 60 bis 80 km/h“, sagt  der 45-Jährige, der in den vergangenen Jahren immer wieder über mehrere Wochen am Stück in der Welt unterwegs war. Es gibt keinen Kontinenten, den er noch nicht gesehen hat.

Erste Pläne mit fünf Jahren

Schon mit fünf Jahren kündigte Tom Fritsche seiner Mutter an, dass er mal im Ausland leben wird. Mit 45 Jahren ist dies fast schon Realität, denn er kann sich durchaus vorstellen, in Südamerika zu bleiben. Doch erst einmal  gilt es, alle Erfahrungen der vergangenen Jahre in die zwei bis drei Jahre andauernde Tour einfließen zu lassen.  Dazu  gehören  nicht  nur  vernünftige Motorradkleidung, Helm, Schuhe, sondern eben auch das richtige Motorrad. Nachdem Fritsche mit  einer englischen Maschine im vergangenen Jahr viele Probleme hatte, weil die Ersatzteile zum Teil fünf Wochen auf sich warten ließen, wählte er für diese Reise ein Motorrad, das dort, in Südamerika, auch gefahren  wird.  Das  habe  nicht  nur  den  Vorteil  der  problemlosen Ersatzteilbeschaffung, sondern auch den, dass die Maschine nicht so auffällt, nicht  so  sehr  nach  Geld  aussieht.  „Ich  achte  schon  darauf,  nicht in den teuersten Klamotten durch zum Teil arme Länder zu reisen“, sagt Fritsche, der fremden Ländern grundsätzlich mit  einer  gewissen Demut  begegnet, sie als Geschenk betrachtet, das er sich genau anschauen, aber nicht übervorteilen darf.

Sein  Gepäck  wiegt  rund  40  Kilogramm.  Darin  sind  nur  die  allernötigsten Kleidungsstücke  sowie  technische  Ausrüstung  wie  Kamera  und  Laptop enthalten.  „Ich  schreibe  regelmäßig  auf,  was  mir  auf  meinen  Reisen  so begegnet“, erzählt Fritsche, der unter http://moto-nomad.com seine Familie und Freunde auf dem Laufenden hält. Über  ein GPS-Satellitensystem wird auf seiner Webseite in einer Karte angezeigt, wo er sich gerade befindet. „Wenn sich der Punkt bewegt, wissen meine Leute: Es ist alles in Ordnung.“ Thomas Fritsche lacht, und die Vorfreude auf  die große Tour  steht  ihm ins Gesicht geschrieben. Der  Fachinformatiker  verbrachte nach seiner  letzten Tour  im Jahr  2016, die acht Monate durch Südamerika ging, jetzt drei Monate im Westerwald, genauer in Hundsangen. Die Zeit nutzte er nicht nur, um die nächste Tour vorzubereiten. Er arbeitet während dieser Zeit für eine Westerwälder Firma, hätte sogar eine neue  Festanstellung  bekommen  können.  „Das  ist  etwas,  das  ich  in  den vergangenen  Jahren  durch  meine  Reisen  gelernt  habe:  Es  geht  immerirgendwie weiter.“ Nachdem er immerhin neun Jahre als IT-Projektmanager für eine Schweizer Firma gearbeitet hatte, wollte er mehr Zeit für seine Reisen und kündigte. Es sei  sehr  schwierig, in der  Schweiz einen echten Freundeskreis aufzubauen. Viel  schwerer  als in der  weiten Welt, wo er  sich durch seine Reisen und seinen Reiseblog mittlerweile ein kleines Netzwerk geschaffen hat.

Und genau das ist es, was Fritsche fasziniert: „Die Menschen sind so offen und freundlich, egal in welchem Land, dass es einfach toll ist, unterwegs zu sein.“ Er  genießt  andere Kulturen und vor  allem die Natur. Riesige Wasserfälle, Wüsten, Gebirge – und das alles für den Einsatz einer großen Portion Mut.

Übernachtet wird am Wasser

Der finanzielle Einsatz hält sich in Grenzen. Fritsche rechnet mit 1000 Euro pro Monat, aber: „Die brauche ich in der Regel  nicht, das meiste Geld fließt bei Bedarf in Flug- oder Schiffstickets“, erklärt er. Der Lebensunterhalt an sich sei gering, oft  würde er auch von Einheimischen eingeladen, die auf keinen Fall Geld annehmen. Übernachtet  wird im Zelt  an einem See oder Fluss. Hotels oder Hostals meidet er, wenn es geht. Sie würden ihn von vielen besonderen Naturerlebnissen ablenken. Wenn  Tom  Fritsche  sich  nach  einer  langen  Fahrt  nachmittags  einen  Ort aussucht, an dem er übernachten möchte, hält er erst einmal Ausschau nach Einheimischen. Nicht  nur, um sich Tipps für  mögliche Campingplätze oder besondere  Sehenswürdigkeiten  zu  holen,  sondern  auch, um Kontak aufzubauen. „Wenn die Menschen wissen, dass man da ist, dann passen sie auf, dass einem Nichts passiert.“ Eine Erfahrung, die Fritsche bereits viele Male gemacht hat, die ihn aber immer wieder von Neuem fasziniert. „Wenn ich mit einem  Lachen  ankomme,  begegnen  mir  die  Menschen  auch  offen“,  sagt Fritsche, dem bisher auf seinen Reisen nichts Gefährliches wiederfahren ist. Er habe keine Waffe dabei, nur ein Messer, um Essen zuzubereiten. Angst habe er jedenfalls nicht. Er möchte einfach nur die Orte kennenlernen, durch die er reist. „Meistens gehe ich dort erst einmal in einen Laden für das Abendessen am Lagerfeuer einkaufen“, erzählt er, „auch dadurch mache ich mich bekannt, und die Menschen wissen, dass ich da bin.“

Die Weite der Welt erkunden

Sich von einem Moment  zum nächsten treiben zu lassen und dabei ganz selbstverständlich  und  frei  die  Weite  der  Welt  zu  erkunden,  ist  das, was Thomas Fritsche schon immer wollte: Weltenbummler sein. Auf die Frage nach einem sesshaften Leben sagt er nur kurz: „Ich weiß ja nicht mal, was morgen ist.“ Zwar schließt er nicht aus, irgendwann einmal irgendwo zu bleiben. Doch das  interessiert  Fritsche  zurzeit nicht wirklich. Viel lieber macht er sich Gedanken über  das, was er  in den kommenden Monaten und Jahren alles anschauen möchte. Die Atacama-Wüste zum Beispiel, die sich entlang der Pazifikküste Südamerikas erstreckt, oder den Salar de Uyuni  in Bolivien, den mit mehr als 10 000 Quadratkilometern größten Salzsee der Erde, oder Machu Picchu,  eine  gut  erhaltene  Ruinenstadt  in  Peru,  die  die  Inkas  im  15. Jahrhundert  in  2430  Metern  Höhe  auf  einem  Bergrücken  in  den  Anden erbauten, oder  die zu Ecuador  gehörenden Galápagosinseln, oder  auch die Karibik, um einfach mal  zu faulenzen und das Erlebte Revue passieren zu lassen.

 

Hier der Originalartikel (mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Zeitung)

Zeitungsartikel als pdf

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